Jens Schlünzen

Whiskyexperte, Autor

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Whiskykolumne – Stjärnrök von Mackmyra

Ein idealer Begleiter durch den Winter
25. Januar 2022

Unser Whiskyexperte kennt fast alle Destillerien auf den britischen Inseln, in Skandinavien und Norddeutschland. Anfang des Jahres begibt er sich nach Schweden und findet dort einen idealen Winterbegleiter.

Gut für den Winter

© Jens Schlünzen

Vor einem Jahr haben wir uns mit dem Jacktlyka von Mackmyra beschäftigt, einem Single Malt aus der Serie saisonaler Abfüllungen. Der aktuelle Whisky heißt „Stjärnrök“ und ist einer der letzten dieser Reihe. Und auch hier hat Master Blenderin Angela D’Orazio wieder einen schönen Whisky kreiert. Es ist eine Mischung aus verschiedenen Fässern und aus den verschiedenen Rezepturen „Elegant“, „Rök“ und „Extra Rök“ des Destillats. Es werden unter anderem ehemalige Bourbonfässer von 200 Litern mit der rauchigen Rezeptur gefüllt. Ebenfalls mit Rök belegt werden kleine Oloroso Sherryfässer von 30 Litern Größe. Mit Rök und Extra Rök werden 30 Liter Fässer aus frischer amerikanischer Eiche gefüllt. Mit der eleganten Rezeptur werden auch verschiedene Fässer belegt, wie z. B. auch 128 Liter Fässer aus schwedischer Eiche, die vorher mit zuvor mit Moltebeerenwein gesättigt wurden. Diese unterschiedlichen Fässer, die dann auch aus den unterschiedlichen Lagerhäusern oder Minen, quer durch ganz Schweden verteilt – auch auf Gut Basthorst bei Hamburg ist ein Lager – bringen die unterschiedlichsten Aromen in den entstehenden Whisky. Eine Besonderheit taucht auch schon beim Mälzen des Getreides auf, so wird nicht nur Torfrauch genutzt für die Herstellung der Varianten Rök und Extra Rök sondern auch die Zugabe von Wacholderbusch im Feuer, um deren aromatische Komponenten hinzuzufügen. Nach dem Mälzen findet der komplette Produktionsprozess in der einzigartigen 35 Meter hohen Gravity Destillerie statt. Wie der Name verrät, wird nur durch die Schwerkraft das jeweilige Zwischenprodukt weitergeleitet, bis es dann zum Abschluss als New Make Spirit abfüllbereit für die Fässer ist.

Süß, fruchtig, rauchig  

Den Stjärnrök habe ich aus dem Nosingglas verkostet. In der Nase entfalten sich Aromen von geflammtem Holz, Wacholder, süßlicher Frucht, etwas Zimt, schwarzer Pfeffer und sogar ein wenig Erdbeere. Am Gaumen wirkt er süß, fruchtig und rauchig. Er bleibt leicht pfeffrig aber ohne Schäfte und die Sherryfässer kommen jetzt auch gut zum Vorschein. Eine leicht salzige Note leitet dann den Nachklang ein. Diese wird begleitet von Rauch und leicht herben Kakaovarianten. Man kann den mit 46,1% Alkohol abgefüllten Whisky natürlich auch mit etwas Wasser verdünnen. Ich rate davon aber ab, da die schöne Komposition dadurch nicht mehr bestehen bleibt. Ein toller rauchiger Whisky und gut nach Schwedenart über den Winter zu kommen.

© Mackmyra

Der „Stjärnrök“ kostet in der 0,7l Flasche 55 Euro.
Mackmyra Svensk Whisky AB
https://mackmyra.com/

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