Hofgemeinschaft Grummersort – Biologisch-dynamisch aus voller Überzeugung

1. August 2025
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Zur nordischen Esskultur gehört der Blick auf unsere Felder, Weiden, Wiesen und Ackerflächen. Hier werden die regionalen Lebensmittel erzeugt, viele davon in Bio-Qualität. Doch was genau unterscheidet eigentlich Bio-Gemüse, Bio-Obst, Bio-Getreide und Bio-Fleisch von Lebensmitteln aus konventioneller Landwirtschaft? Ein Ausflug aufs Land gibt Antworten und ermöglicht Einblicke in die nachhaltige Landwirtschaft. Denn im Norden Deutschlands gibt es eine ganze Reihe von Öko-Betrieben. Einige von ihnen – wie die zwischen Oldenburg und Bremen gelegene Hofgemeinschaft Grummerort – gehören zum bundesweiten Netzwerk der Demonstrationsbetriebe ökologischer Landbau. Diese Höfe öffnen ihre Tore und laden dazu ein, bei Führrungen, Hoffesten oder Aktionstagen zu erleben, was ökologischen Landbau ausmacht.

Kreislaufwirtschaft mit Herz

Zwischen Oldenburg und Bremen, am Rande einer Moorlandschaft, bewirtschaften Eike Frahm, Sebastian Mall und Christoph Zimmermann gemeinsam den Hof Grummersort. Den drei Betriebsleitern liegt die innerbetriebliche Kreislaufwirtschaft am Herzen. Sie wollen mit ihrem Hof Vorbild für nachhaltige und biologische Landwirtschaft sein.

Hochwertige Lebensmittel wachsen und entstehen zu lassen und durch wertschonende, handwerkliche Verarbeitung zu veredeln, das ist eines der erklärten Ziele der Hofgemeinschaft Grummersort. Wie sich das erreichen lässt, zeigt das Team Tag für Tag im Gemüseanbau, auf dem Acker, in der Tierhaltung sowie in der hofeigenen Bäckerei und Käserei.

Nachhaltigkeit  & Vielfalt

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Hof Grummersort setzt auf Vielfalt. Denn für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft braucht es Gemüse- beziehungsweise Ackerbau ebenso wie Tierhaltung. Und nicht nur das: „Je vielfältiger und abwechslungsreicher wir bewirtschaften und produzieren, umso stabiler ist der Hoforganismus“, so erklärt Betriebsleiter Eike Frahm. Auf Hof Grummersort wachsen in den Gewächshäusern und auf den Freiflächen insgesamt über 40 verschiedene Gemüse- und Salatsorten. Auf dem Acker werden Kleegras, Hafer-Gerste-Gemenge, Kartoffeln und Lichtkornroggen angebaut. Logisch, dass die Tiere auf dem Hof ­‒ 20 Mastschweine, 28 Milchkühe und die Nachzucht ‒ hofeigenes Futter bekommen. Der Rindermist wiederum wird zu wertvollem Kompost und landet auf den Feldern und im Gewächshaus. Das ist praktizierte Kreislaufwirtschaft.

Ganz im Sinne der regionalen Bio-Wertschöpfungskette liegt die Weiterverarbeitung und Vermarktung der erzeugten Produkte ebenfalls in der Hand der Hofgemeinschaft. Der Lichtkornroggen wird in der hofeigenen Bäckerei verbacken. Die Milch der Grummersorter Kuhherde gelangt zur Weiterverarbeitung direkt in die neben dem Stall gelegene Käserei. Alle auf dem Hof erzeugten Lebensmittel werden im eigenen Hofladen, auf den Wochenmärkten der Umgebung oder über Abo-Kisten verkauft. Ein Teil geht an die Mitglieder der Solidarischen Landwirtschaft in Grummersort.

Es gibt viel zu entdecken

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Die Hofgemeinschaft Grummersort möchte möglichst viele Menschen für die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise begeistern. Das Team will die Ideen und Methoden, die dahinterstecken, und sein Wissen weitergeben. Hof Grummersort ist daher auch ein Lern- und Erlebnisfeld. Regelmäßig sind Kinder- und Jugendgruppen sowie Schulklassen auf dem Hof, um die praktische Arbeit kennenzulernen. Zudem finden offene Veranstaltungen wie Hofführungen und Mitmachaktionen statt.

Hofgemeinschaft Grummersort
Eike Frahm
Hauptmoorweg 3
27798 Hude
Tel. 044 84 / 599
info@hofgemeinschaft-grummersort.de
www.hofgemeinschaft-grummersort.de
Öffnungszeiten Hofladen: Freitag 15:00 bis 18:00 Uhr

Kurz & knapp

  • Betriebsart: Gemischtbetrieb; Milchvieh, Schweinehaltung, Gemüsebau, Kartoffeln
  • Betriebsfläche: 100 Hektar, davon 50 Hektar Acker, 50 Hektar Grünland
  • Tierhaltung: 28 Milchkühe, 20 Schweine
  • Vermarktung: 9 Wochenmärkte in der Region Oldenburg, Bremen, Delmenhorst, Jever und Westerstede und Verkauf ab Hof, Lieferservice „Hofkiste“ mit Online-Shop, Solidarische Landwirtschaft
  • Anbauverband: Demeter
  • ÖKO-Kontrollstelle: DE-ÖKO-022

Netzwerk Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau.
Gut 36.000 Betriebe in Deutschland wirtschaften nach ökologischen Richtlinien. Aus dieser Vielfalt hat das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) zuletzt rund 300 Betriebe, die Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau, ausgewählt. Diese Betriebe gewähren allen Interessierten einen Einblick in die Öko-Landwirtschaft. Sie zeigen, wie sie arbeiten, erklären die Herausforderungen und stellen ihre Bio-Produkte vor.

Kleine Gemischtbetriebe, Gärtnereien, große Ackerbaubetriebe, Weinbaubetriebe und Imkereien sind in diesem Netzwerk ebenso vertreten wie Betriebe, die nach dem Modell der solidarischen Landwirtschaft arbeiten. Entsprechend bunt ist auch die Palette an Bio-Produkten, die das Netzwerk präsentieren kann: Käsespezialitäten, Hirschwürstchen, alte Gemüse- und Obstsorte, erlesene Weine, Kräuter, Duftpflanzen, Honigvariationen und vieles mehr.

Das Netzwerk ist eine Maßnahme des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL).

Mehr unter www.demonstrationsbetriebe.de

 

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