
Zur nordischen Esskultur gehört der Blick auf unsere Felder, Weiden, Wiesen und Ackerflächen. Hier werden die regionalen Lebensmittel erzeugt, viele davon in Bio-Qualität. Doch was genau unterscheidet eigentlich Bio-Gemüse, Bio-Obst, Bio-Getreide und Bio-Fleisch von Lebensmitteln aus konventioneller Landwirtschaft? Ein Ausflug aufs Land gibt Antworten und ermöglicht Einblicke in die nachhaltige Landwirtschaft. Denn im Norden Deutschlands gibt es eine ganze Reihe von Öko-Betrieben. Einige von ihnen – wie Bunde Wischen an der Schlei – gehören zum bundesweiten Netzwerk der Demonstrationsbetriebe ökologischer Landbau. Diese Höfe öffnen ihre Tore und laden dazu ein, bei Führrungen, Hoffesten oder Aktionstagen zu erleben, was ökologischen Landbau ausmacht.
Bunte Wiesen
Bunte Wiesen – so die hochdeutsche Entsprechung des plattdeutschen Hofnamens „Bunde Wischen“ – machten den Anfang des Betriebs am Ostseefjord Schlei. Seit der Gründung Anfang der 1980er Jahre entwickelt sich das Konzept ständig weiter.
Heute beweiden rund 1.000 Rinder und 75 Wildpferde die Naturschutzflächen des Betriebes im Nordosten Schleswig-Holsteins. Durch das typische Weideverhalten der verschiedenen Nutztiere und Rassen ergibt sich das charakteristische Landschaftsbild einer halboffenen Weidelandschaft: strukturreiche Gras-, Kräuter- und Buschbestände, je nach Bodenverhältnissen von der Feuchtwiese bis zum Trockenrasen.
Frisch und als Vorrat

„Bei optimaler Bestandsdichte der Herde gelingt es den Tieren im Frühjahr und Sommer nicht, die Vegetation der Ganzjahres-Weidelandschaft flächendeckend kurz zu halten“, erklärt Gerd Kämmer, Geschäftsführender Vorstand der Bunde Wischen eG. „Das ist beabsichtigt, da so immer ausreichend Pflanzen ihren Entwicklungszyklus bis zur Samenreife abschließen können.“ So entsteht ein Mosaik unterschiedlicher Strukturen mit vielfältigen Lebensräumen. Ein Teil der nicht verzehrten Vegetation, bildet gleichzeitig den Wintervorrat für die Weidetiere, von dem sie sich bis zum nächsten Frühling ernähren.
Tiergerecht und transparent

Damit dieses Gleichgewicht zwischen Tieren und Weidelandschaft erhalten bleibt, reguliert der Betrieb den Bestand regelmäßig. „Die Tiere werden in ihrer gewohnten Umgebung stressfrei per Kugelschuss auf der Weide getötet“, so Gerd Kämmer. „Das erspart ihnen eine strapaziöse Reise zum Schlachthof und bringt die Herde nicht unnötig in Aufruhr.“ Anschließend wird das durch die Weidehaltung hochwertige und schmackhafte Bio-Fleisch regional vermarktet. Jährlich werden mehr als 200 Rinder über den eigenen Hofladen, Naturkostläden und ausgewählte Läden des Einzelhandels verkauft. Weiterer Abnehmer ist die Gastronomie, die sich der Regionalität verschrieben hat.
Ein Teil der großflächigen Weiden des Betriebes ist durch Wanderwege erschlossen und kann jederzeit als interessantes und erholsames Ziel besucht werden. Dazu gehören Gebiete wie z. B. die Geltinger Birk (500 Hektar) direkt an der Ostsee.
Bunde Wischen im Video
BUNDE WISCHEN eG
Gerd Kämmer (Geschäftsführender Vorstand)
Königswiller Weg 13
24837 Schleswig
Telefon: 04 621 / 98 40 80
Fax: 04 621 / 98 40 89
E-Mail: info@bundewischen.de
Internet: www.bundewischen.de
Öffnungszeiten Hofladen
- Dienstag, Mittwoch und Freitag 9 bis 18 Uhr
- Donnerstag 9 bis 13:30 Uhr
- Samstag 9 bis 13 Uhr
Kurz & knapp
- Betriebsart: Rinderweidehaltung, Direktvermarktung und Urlaub auf dem Biolandhof
- Betriebsfläche: 1.800 Hektar Weideland zuzüglich Wälder
- Tierhaltung: 900 Galloway-Rinder (black & dun), 100 Highland Cattle, 7 White Park Cattle und 75 Koniks (Wildpferd-Rückzüchtung)
- Aufstallung: ganzjährige Weidehaltung
- Anbauverband: Bioland
- ÖKO-Kontrollstelle: DE-ÖKO-009