Friesische Schafskäserei – Die Schafe von Eiderstedt

25. April 2025

Zur nordischen Esskultur gehört der Blick auf unsere Felder, Weiden, Wiesen und Ackerflächen. Hier werden die regionalen Lebensmittel erzeugt, viele davon in Bio-Qualität. Doch was genau unterscheidet eigentlich Bio-Gemüse, Bio-Obst, Bio-Getreide und Bio-Fleisch von Lebensmitteln aus konventioneller Landwirtschaft? Ein Ausflug aufs Land gibt Antworten und ermöglicht Einblicke in die nachhaltige Landwirtschaft. Denn im Norden Deutschlands gibt es eine ganze Reihe von Öko-Betrieben. Einige von ihnen – wie die Friesische Schafskäserei – gehören zum bundesweiten Netzwerk der Demonstrationsbetriebe ökologischer Landbau. Diese Höfe öffnen ihre Tore und laden dazu ein, bei Führrungen, Hoffesten oder Aktionstagen zu erleben, was ökologischen Landbau ausmacht.

Bester Schafskäse aus Nordfriesland

Schafskäse hat in Nordfriesland und in der Familie Volquardsen eine lange Tradition. In der Friesischen Schafskäserei im norddeutschen Tetenbüll wird das Zusammenspiel von Öko-Landbau und Naturschutz dabei täglich gelebt.

„Unsere Ostfriesischen Milchschafe leisten ihren Beitrag zum Erhalt einer einzigartigen Naturlandschaft“, sagt Redlef Volquardsen. „Zugleich liefern sie hochwertige Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft.“ Die vielfältige Produktpalette reicht von beliebten Schafskäse-Spezialitäten aus der hofeigenen Käserei über Wurstwaren und erstklassiges Lammfleisch bis zu gegerbten Schaffellen und Wolle.

Milch aus Grünlandwirtschaft

Monika und Redlef Volquardsen ist wichtig, dass ihre Besucherinnen und Besucher sehen, wie Tiere artgerecht gehalten werden und wie der Käse hergestellt wird. © BLE

Monika und Redlef Volquardsen haben 2003 begonnen, den elterlichen Bioland-Rindermastbetrieb Schritt für Schritt zu einem Milchschafhof mit Hofkäserei und Direktvermarktung umzuwandeln. Nach Bioland-Richtlinien bewirtschaften sie 66 Hektar Dauergrünland, auf denen 120 Ostfriesische Milchschafe, 100 Lämmer und im Sommer 120 Pensionsrinder weiden. Mit Liebe und Sorgfalt wird die gesamte Milch der 120-köpfigen Schafherde in der eigenen Hofkäserei verarbeitet. Der alte Gewölbekeller ist die sogenannte „Schatzkammer“ der Schafskäserei. Hier wird den verschiedenen Käsesorten ihr einzigartiger Charakter verliehen, wie etwa dem „Tetenbüller“, einem beliebten Schnittkäse aus eigener Erzeugung.

Das saftige Grünland mit seinen breiten Wassergräben und Tümpeln sorgt dabei nicht nur für besonders schmackhafte Milch, sondern dient auch zahlreichen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum. Um das sensible Biotop nicht nur für den eigenen Betrieb zu nutzen, sondern darüber hinaus zu schützen, engagieren sich die Volquardsens stark bei der Entwicklung und Erprobung von neuen Vertragsnaturschutzprogrammen.

Entdeckungsreisen mit Schafen

Im Hofladen gibt es verschiedene Schafskäse-Spezialitäten und mehr aus ökologischer Landwirtschaft. © BLE

Die besondere Lage der Friesischen Schafskäserei ist für viele ein Grund, dort einmal vorbeizuschauen. „Bei uns können Interessierte das Zusammenspiel von Öko-Landbau und Naturschutz miterleben“, sagt Monika Volquardsen. Unter dem Motto „Entdeckungsreise mit allen Sinnen“ gibt es regelmäßig Führungen. Gäste erhalten Einblicke in Betriebskreisläufe, Ökolandbau und Naturschutz. Nach einem Besuch bei den Schafen, des Reifekellers und der Käserei folgt eine Käse-Verkostung.

Führungen ohne Voranmeldung gibt es von Mai bis Oktober dienstags und freitags um 15 Uhr, im Juli und August zusätzlich jeden Donnerstag zur gleichen Zeit. Ebenso können individuelle Gruppen-Termine vereinbart werden.

Friesischen Schafskäserei
Monika und Redlef Volquardsen
Kirchdeich 8
25882 Tetenbüll

Tel. 04862-3 48

info@friesische-schafskaeserei.de
www.friesische-schafskaeserei.de

Öffnungszeiten Hofladen

Montag bis Freitag 11 bis 17 Uhr.

Die Zeiten variieren, daher lohnt ein Blick auf die Website.

Kurz & knapp

  • Betriebsart: Gemischtbetrieb
  • Betriebsfläche: 66 Hektar Grünland
  • Tierhaltung: 130Ostfriesische Milchschafe, Lämmer und Pensionsrinder im Sommer
  • Anbauverband: Bioland
  • ÖKO-Kontrollstelle: DE-ÖKO-006

Netzwerk Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau.
Etwa 37.000 Betriebe in Deutschland wirtschaften derzeit nach ökologischen Richtlinien. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat davon knapp 300 Bio-Betriebe als Demonstrationsbetriebe ausgewählt. Diese Betriebe gewähren allen Interessierten Einblicke in die Öko-Landwirtschaft. Sie zeigen, wie sie arbeiten, erklären die Herausforderungen und stellen ihre Bio-Produkte vor.

Kleine Gemischtbetriebe, Gärtnereien, große Ackerbaubetriebe, Weinbaubetriebe und Imkereien sind in diesem Netzwerk ebenso vertreten wie Betriebe, die nach dem Modell der solidarischen Landwirtschaft arbeiten. Entsprechend bunt ist auch die Palette an Bio-Produkten, die das Netzwerk präsentieren kann: Käsespezialitäten, Hirschwürstchen, alte Gemüse- und Obstsorte, erlesene Weine, Kräuter, Duftpflanzen, Honigvariationen und vieles mehr.

Das Netzwerk ist eine Maßnahme des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL).

Mehr unter www.demonstrationsbetriebe.de

 

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