Prominente Hühnerexpertise

18. April 2025

Zur nordischen Esskultur gehört der Blick auf unsere Felder, Weiden, Wiesen und Ackerflächen. Hier werden die regionalen Lebensmittel erzeugt, viele davon in Bio-Qualität. Doch was genau unterscheidet eigentlich Bio-Gemüse, Bio-Obst, Bio-Getreide und Bio-Fleisch von Lebensmitteln aus konventioneller Landwirtschaft? Ein Ausflug aufs Land gibt Antworten und ermöglicht Einblicke in die nachhaltige Landwirtschaft. Denn im Norden Deutschlands gibt es eine ganze Reihe von Öko-Betrieben. Einige von ihnen – wie der interessante Geflügelhof von Christine Bremer – gehören zum bundesweiten Netzwerk der Demonstrationsbetriebe ökologischer Landbau. Diese Höfe öffnen ihre Tore und laden dazu ein, bei Führrungen, Hoffesten oder Aktionstagen zu erleben, was ökologischen Landbau ausmacht.

Echte Rassehühner, solide Zweinutzungshühner, modernen Kreuzungshühnern – der Hof Heide Geflügel setzt auf Vielfalt. © BLE

Den Geflügelhof von Christine Bremer gibt es noch gar nicht so lange – erst 2019 hat Familie Bremer die brach liegende Hofstelle in Betrieb genommen. Seitdem haben sie aber schon viel erreicht.

„Es gibt viele Menschen, die sich über Unterschiede und Besonderheiten in der Geflügelhaltung informieren wollen“, erklärt die Betriebsleiterin. „Dieses Interesse birgt die größte Chance, in Menschen etwas zu wecken. Und unsere kreativen Ansätze zeigen, wie es anders gehen kann.“ Mit ihrer Überzeugung bringt Christine Bremer viele Menschen zu Heidegeflügel. Der Hof ist aber auch durch wöchentliche Beiträge in den NDR-Hofgeschichten bekannt.

Die innovative Robustpute

Diese beiden Hühner gehören zu Rasse ÖTZ Bresse Gauloise. Diese reinrassigen Zweinutzungs- oder Masthühner gelten als freundliche aber dominante Tiere. © BLE

Bei Christine Bremer in Kölau steht die europaweit einzige, ökologisch gehaltene Puten-Elterntierherde. Und die ist eine echte Innovation, denn hier wird auf natürliche Befruchtung durch den vitalen, naturbelassenen Hahn gesetzt. Das System wurde im Rahmen eines Projektes der Europäischen Innovationspartnerschaft entwickelt. „Bei der Rasse setzen wir auf die Niedersächsische Robustpute, als Kreuzung aus modernen Hybriden und alten Rassen. Durch ihre Einzigartigkeit schafft sie viel Bewusstsein für die tierwohl-relevanten Fragestellungen in den industriellen Produktionssystemen“, erklärt die Geflügelexpertin, „und sie trägt zum Erhalt alter und vom Aussterben bedrohter Nutztierrassen bei.“

Mehr Vielfalt geht kaum

Die Vielfalt der Hühner zeigt sich auch in der Farbe der Eier. Und auch geschmacklich gibt es feine Unterschiede. © BLE

Nicht nur das Bestaunen der Niedersächsischen Robustputen ist einen Besuch auf dem geflügelverliebten Hof wert. Denn hier wird – durch die Beteiligung am Regiohuhn-Projekt – auch bei Hühnern große Vielfalt geboten. Das Spektrum reicht von echten Rassehühnern, mit wenigen, aber kostbaren Eiern, über richtig solide Zweinutzungshühner, hin zu sehr gut legenden, modernen Kreuzungshühnern. Deren Eier sind so bunt wie die Hühner selbst. Es können Bruteier, Küken und Jungtiere erworben werden. Die Eier wandern in den Pool der Vermarktungsgemeinschaft „Buntes Huhn“ und finden von dort über verschiedene Höfe ihren Weg zum Kunden.

Hofverkauf und -führungen

Auch bei der Vielfalt an Fleischprodukten kann Heide Geflügel einiges bieten: Keulen, Flügel, Gulasch, Steak, Hackfleisch, Brustfilets, Suppenhühner, Hühnerfond, Hühnerfrikassee, Gyros und halbe marinierte Hähne hat der Online-Shop oder der Hofladen regelmäßig im Angebot – natürlich alles in Bio-Qualität. Wer die Federpracht der Hühner, deren Küken und die Bruderhähne sehen möchte, für den werden regelmäßig Hofführungen angeboten.

Heide Geflügel

Christine Bremer
Kölau 5
29562 Suhlendorf, NDS
Tel.: 0160 / 97 97 93 62
c.bremer@heide-gefluegel.de
www.heide-gefluegel.de

Hofverkauf: Freitag 15:00 bis 17:00 Uhr und nach Vereinbarung

Kurz & knapp

  • Betriebsart: Gemischtbetrieb
  • Betriebsfläche: 71 Hektar 
  • Tierhaltung: Geflügelhaltung
  • Anbauverband: Bioland
  • ÖKO-Kontrollstelle: DE-ÖKO-022

Netzwerk Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau.
Etwa 37.000 Betriebe in Deutschland wirtschaften derzeit nach ökologischen Richtlinien. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat davon knapp 300 Bio-Betriebe als Demonstrationsbetriebe ausgewählt. Diese Betriebe gewähren allen Interessierten Einblicke in die Öko-Landwirtschaft. Sie zeigen, wie sie arbeiten, erklären die Herausforderungen und stellen ihre Bio-Produkte vor.

Kleine Gemischtbetriebe, Gärtnereien, große Ackerbaubetriebe, Weinbaubetriebe und Imkereien sind in diesem Netzwerk ebenso vertreten wie Betriebe, die nach dem Modell der solidarischen Landwirtschaft arbeiten. Entsprechend bunt ist auch die Palette an Bio-Produkten, die das Netzwerk präsentieren kann: Käsespezialitäten, Hirschwürstchen, alte Gemüse- und Obstsorte, erlesene Weine, Kräuter, Duftpflanzen, Honigvariationen und vieles mehr.

Das Netzwerk ist eine Maßnahme des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL).

Mehr unter www.demonstrationsbetriebe.de

 

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