Hof Klostersee – In Sichtweite zur Ostsee

Behutsamer Umgang mit der Natur, kulturelle und soziale Impulse
3. Mai 2025
Die Klosterseer Milchkühe gehen von April bis November jeden Tag und jede Nacht auf die Weide. © BLE

Zur nordischen Esskultur gehört der Blick auf unsere Felder, Weiden, Wiesen und Ackerflächen. Hier werden die regionalen Lebensmittel erzeugt, viele davon in Bio-Qualität. Doch was genau unterscheidet eigentlich Bio-Gemüse, Bio-Obst, Bio-Getreide und Bio-Fleisch von Lebensmitteln aus konventioneller Landwirtschaft? Ein Ausflug aufs Land gibt Antworten und ermöglicht Einblicke in die nachhaltige Landwirtschaft. Denn im Norden Deutschlands gibt es eine ganze Reihe von Öko-Betrieben. Einige von ihnen – wie der Hof Klostersee an der Ostsee – gehören zum bundesweiten Netzwerk der Demonstrationsbetriebe ökologischer Landbau. Diese Höfe öffnen ihre Tore und laden dazu ein, bei Führrungen, Hoffesten oder Aktionstagen zu erleben, was ökologischen Landbau ausmacht.

Verantwortung für Land, Mensch und Tier

Der 150 Jahre alte Hof Klostersee liegt nur drei Kilometer vom Natursandstrand entfernt in der Lübecker Bucht. Der Weg zum Strand ist gesäumt von den hofeigenen Flächen. Die schwarzbunten Kühe prägen das Hofgeschehen.

Seit 1987 wird der Hof von einer Betriebsgemeinschaft biologisch-dynamisch bewirtschaftet und ist seit 1997 im Eigentum des gemeinnützigen Vereins Hof Klostersee e. V. Der pflegerische und behutsame Umgang mit der Erde, die gemeinschaftlichen Formen des Wirtschaftens und Lebens sowie kulturelle und soziale Impulse zeichnen den Hof seitdem aus. Dazu gehört seit 2001 auch das Altenwohnprojekt, dessen Bewohnerinnen und Bewohner sich aktiv in das Hofleben einbringen.

„Landwirtschaft, wie wir sie verstehen, wächst durch die Verantwortung, die wir Land, Menschen und Tieren entgegenbringen.“ So lautet die Philosophie der Hofgemeinschaft Klostersee.

Hofeigene Produkte

Auf Hof Klostersee hat jede Milchkuh einen Namen. © Christof-Herdt

Die schwarzbunte Kuhherde bildet das Herzstück des Hoforganismuses. Ihr Dünger sorgt für die Fruchtbarkeit der Felder, während ihre Milch in der hofeigenen Käserei zu Trinkmilch, Käse, Quark und Joghurt verarbeitet wird. Zweiter Schwerpunkt ist der Ackerbau. Eine mehrjährige Fruchtfolge bildet die Grundlage für die biologisch-dynamische Kreislaufwirtschaft. Auf den Feldern wachsen Weizen, Dinkel, Roggen und Gerste sowie verschiedene Futtergetreide und Leguminosen für die Tiere. Das hofeigene Getreide wird in der Hofbäckerei mit handwerklichem Können zu herzhaften Broten, feinen Backwaren und zu leckeren Kuchen und Torten veredelt.

In der Hofmitte steht der helle, freundliche Hofladen mit Café. Dort wird neben den vielen Hofprodukten auch ein umfangreiches Naturkostsortiment angeboten. Auf der Sonnenterrasse des Hofcafés können die Gäste verweilen und die Kaffeespezialitäten und Kuchen aus der hofeigenen Bäckerei genießen.

Hofbesuche und Ferienwohnungen

In der Backstube entstehen verschiedene Brotsorten, kreative Kuchen und Torten. © BLE

Gäste sind auf Hof Klostersee herzlich willkommen. Das ganze Jahr hindurch stehen vier liebevoll eingerichtete Ferienwohnungen für lange Urlaube und kurze Auszeiten zur Verfügung.

Konzerte, Seminare, Kurse und Begehungen bieten weitere Anknüpfungspunkte. Die aktuellen Termine finden Interessierte auf der Website des Hofes.

Betriebsgemeinschaft Hof Klostersee GbR
Klostersee 1
23743 Grömitz-Cismar
Tel.: 04366-88 07 4 / Fax: -313
ferien@klostersee.org
www.klostersee.org

Öffnungszeiten Hofladen & Café

Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr
Samstag von 9 bis 16 Uhr

Kurz & knapp

  • Betriebsart: Gemischtbetrieb
  • Betriebsfläche: 160 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche, je zur Hälfte Acker- und Grünland
  • Fruchtfolge: mehrjährig mit Schwerpunkt Getreide
  • Tierhaltung: 60 schwarzbunte Milchkühe, muttergebundene Kälberaufzucht
  • Anbauverband: Demeter
  • ÖKO-Kontrollstelle: DE-ÖKO-022

Netzwerk Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau.
Etwa 37.000 Betriebe in Deutschland wirtschaften derzeit nach ökologischen Richtlinien. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat davon knapp 300 Bio-Betriebe als Demonstrationsbetriebe ausgewählt. Diese Betriebe gewähren allen Interessierten Einblicke in die Öko-Landwirtschaft. Sie zeigen, wie sie arbeiten, erklären die Herausforderungen und stellen ihre Bio-Produkte vor.

Kleine Gemischtbetriebe, Gärtnereien, große Ackerbaubetriebe, Weinbaubetriebe und Imkereien sind in diesem Netzwerk ebenso vertreten wie Betriebe, die nach dem Modell der solidarischen Landwirtschaft arbeiten. Entsprechend bunt ist auch die Palette an Bio-Produkten, die das Netzwerk präsentieren kann: Käsespezialitäten, Hirschwürstchen, alte Gemüse- und Obstsorte, erlesene Weine, Kräuter, Duftpflanzen, Honigvariationen und vieles mehr.

Das Netzwerk ist eine Maßnahme des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL).

Mehr unter www.demonstrationsbetriebe.de

 

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