Mühlenhof Zepelin – Landwirtschaft leben!

10. Mai 2025
„Landwirtschaft leben“ ist das Motto auf dem Mühlenhof Zepelin ‒ und das bedeutet für Betriebsleiter Benedikt Ley nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus zu wirtschaften. © BLE

Zur nordischen Esskultur gehört der Blick auf unsere Felder, Weiden, Wiesen und Ackerflächen. Hier werden die regionalen Lebensmittel erzeugt, viele davon in Bio-Qualität. Doch was genau unterscheidet eigentlich Bio-Gemüse, Bio-Obst, Bio-Getreide und Bio-Fleisch von Lebensmitteln aus konventioneller Landwirtschaft? Ein Ausflug aufs Land gibt Antworten und ermöglicht Einblicke in die nachhaltige Landwirtschaft. Denn im Norden Deutschlands gibt es eine ganze Reihe von Öko-Betrieben. Einige von ihnen – wie der Mühlenhof Zepelin bei Rostock – gehören zum bundesweiten Netzwerk der Demonstrationsbetriebe ökologischer Landbau. Diese Höfe öffnen ihre Tore und laden dazu ein, bei Führrungen, Hoffesten oder Aktionstagen zu erleben, was ökologischen Landbau ausmacht.

Arbeiten in der Natur

Der Bioland-Betrieb Mühlenhof Zepelin im Landkreis Rostock bewirtschaftet über 2.000 Hektar Acker- und Grünland. Ganz im Sinne des betrieblichen Kreislaufs sind Schafe und Rinder sowie eine betriebseigene Biogasanlage in das Ackerbausystem integriert.

„Unser Arbeitsplatz ist die Natur. Und als Bioland-Betrieb sind wir uns dieser Verantwortung bewusst“, erklärt Benedikt Ley. Er ist Betriebsleiter des Mühlenhofs Zepelin und Landwirt aus Leidenschaft. Mit der Übernahme des Hofes im Jahr 2013 hat er sich einen Traum erfüllt. Dass er den Betrieb auf ökologischen Landbau umstellen wird, stand für ihn außer Frage. Seit 2018 betreiben er und seine Mitarbeitenden Ackerbau und Tierhaltung nach den Bioland-Richtlinien.

Wertschöpfung durch Wertschätzung

Moderner Ackerbau, der den Boden und das Klima schont. © BLE

 „Landwirtschaft leben!“ ist einer der Leitsprüche des Mühlenhofs. Dazu gehört der wertschätzende Umgang mit den Menschen und der Natur. Grundprinzipien des Wirtschaftens sind eine ausgewogene und vielfältige Fruchtfolge auf den Feldern, gesunde Böden und artgerechte Tierhaltung. Ziel ist, einen möglichst geschlossenen Nährstoffkreislauf zu erreichen. „Auf gesunden Böden wachsen gesunde Pflanzen. Die Tiere bekommen gesundes, hofeigenes Futter und liefern wichtigen organischen Dünger für die Felder. Und nur von gesunden Pflanzen und Tieren können wir gesunde Lebensmittel produzieren“, so Ley.  Für seine naturnahe Produktion nutzt der Betrieb modernste Technik wie z. B. autonome Hackroboter und hofeigene Wetterstationen.

Auf den Feldern wachsen alle Getreidearten, Erbsen, Bohnen und Lupinen, Mais, Kleegras, Zuckerrüben, verschiedene Gemüsesorten und Kartoffeln. Auch Mischkulturen sind fester Bestandteil der Fruchtfolge. Die Untersaaten in Getreide und Bohnen helfen dabei, die Bodenbearbeitung auf ein Minimum zu reduzieren und sorgen gleichzeitig für mehr Artenvielfalt. Etwa 800 Rinder, 40 Schafe und 2 Mutterkuhherden leben auf dem Hof und haben ständig Zugang zu einem naturnahen Auslauf, zu Strohliegeflächen oder großzügigen Weiden.

Begeisterung für Ökolandbau, die ansteckt

Gesunder Boden ist die Grundlage für nachhaltigen und gesunden Pflanzenanbau. © BLE

Der Mühlenhof zeigt, dass ein nachhaltiger, boden- und klimaschonender Anbau bei gleichzeitig hohen Erträgen gelingen kann. Für seine gesamtbetriebliche Konzeption wurde der Betrieb im Januar 2025 mit dem Bundespreis Ökologischer Landbau ausgezeichnet.
Dass Benedikt Ley und seine Mitarbeitenden Landwirtschaft wirklich leben, zeigen sie bei verschiedenen Veranstaltungen, Hoffesten und -führungen. Sie bringen allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie Fachleuten ihr Wissen und ihre Erfahrung gerne näher und stecken mit ihrer Motivation und Begeisterung für den Ökolandbau an.

Mühlenhof Zepelin
Benedikt Ley-Röckenwagner
Hauptstraße 17 b
18246 Zepelin

Telefon: 38461 / 52277
info@muehlenhof-zepelin.de
www.muehlenhof-zepelin.de

Online-Shop: www.shop.muehlenhof-zepelin.de

Kurz & knapp

  • Betriebsart: Gemischtbetrieb, Ackerbau, Futteranbau, Sonderkulturen
  • Betriebsfläche: 2.100 Hektar, davon 1.600 Hektar Acker, 500 Hektar Grünland
  • Tierhaltung: etwa 800 Rinder, 40 Schafe, 2 Mutterkuhherden
  • Anbauverband: Bioland
  • ÖKO-Kontrollstelle: DE-ÖKO-034

Netzwerk Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau.
Etwa 37.000 Betriebe in Deutschland wirtschaften derzeit nach ökologischen Richtlinien. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat davon knapp 300 Bio-Betriebe als Demonstrationsbetriebe ausgewählt. Diese Betriebe gewähren allen Interessierten Einblicke in die Öko-Landwirtschaft. Sie zeigen, wie sie arbeiten, erklären die Herausforderungen und stellen ihre Bio-Produkte vor.

Kleine Gemischtbetriebe, Gärtnereien, große Ackerbaubetriebe, Weinbaubetriebe und Imkereien sind in diesem Netzwerk ebenso vertreten wie Betriebe, die nach dem Modell der solidarischen Landwirtschaft arbeiten. Entsprechend bunt ist auch die Palette an Bio-Produkten, die das Netzwerk präsentieren kann: Käsespezialitäten, Hirschwürstchen, alte Gemüse- und Obstsorte, erlesene Weine, Kräuter, Duftpflanzen, Honigvariationen und vieles mehr.

Das Netzwerk ist eine Maßnahme des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL).

Mehr unter www.demonstrationsbetriebe.de

 

Mehr Demonstrationsbetriebe

Medewege

Biohof Kaemena

Heide Geflügel

Hof Eggers in der Ohe

Friesische Schafskäserei

Hof Klostersee