
Zur nordischen Esskultur gehört der Blick auf unsere Felder, Weiden, Wiesen und Ackerflächen. Hier werden die regionalen Lebensmittel erzeugt, viele davon in Bio-Qualität. Doch was genau unterscheidet eigentlich Bio-Gemüse, Bio-Obst, Bio-Getreide und Bio-Fleisch von Lebensmitteln aus konventioneller Landwirtschaft? Ein Ausflug aufs Land gibt Antworten und ermöglicht Einblicke in die nachhaltige Landwirtschaft. Denn im Norden Deutschlands gibt es eine ganze Reihe von Öko-Betrieben. Einige von ihnen – wie der Hof Medewege – gehören zum bundesweiten Netzwerk der Demonstrationsbetriebe ökologischer Landbau. Diese Höfe öffnen ihre Tore und laden dazu ein, bei Führrungen, Hoffesten oder Aktionstagen zu erleben, was ökologischen Landbau ausmacht.
Ökologischer Landbau zum Anfassen
Vor den Toren Schwerins präsentiert sich der Hof Medewege: ein Demeter-Hof mit viel mehr als nur Landwirtschaft. Besucherinnen und Besucher sind herzlich willkommen, ob im Café oder im Stall – ökologischer Landbau zum Anfassen.
Das Gemeinschaftsprojekt ist ein Ort, an dem Ideen in die Tat umgesetzt werden. Hier treffen Talente und kluge Köpfe aus den unterschiedlichsten Branchen aufeinander. Diese Vielfalt ist bereichernd – und eine Herausforderung. Dank offenem Austausch und gemeinsamer Ideale geht das Konzept auf. Die wirtschaftlich unabhängigen Betriebe arbeiten kollegial zusammen: Sie kooperieren und beliefern einander.
Der Hof als Dorf
Hof Medewege ist eine eigene kleine Welt. Die Gäste spüren schnell das besondere Flair – die Vision der Medeweger vom achtsamen Umgang mit unseren begrenzten, natürlichen Ressourcen. Auch die Vielfalt trägt dazu bei: Landwirtschaft, Imkerei, Gemüse- und Obstbau liefern mit ihrer landwirtschaftlichen Urproduktion die Grundlage für die verarbeitenden Betriebe wie Bäckerei, Molkerei und Hofküche.
Die Vermarktung eigener und ergänzender Bio-Produkte erfolgt über die Hofkiste, den Hofladen, die SoLaWi und die Belieferung von Naturkostläden. Ergänzt wird das Gesamtkonzept durch eine Reitschule, Ferienwohnungen, einen Waldorfkindergarten und einen Kinderbauernhof.

Überregional geschätzt
Die gute Stimmung auf dem Hof steckt an; und man schmeckt sie sogar. Alle Produkte entstehen in liebevoller Handarbeit: ob Frischkäse, Sommersalat, Törtchen, Gin oder Säfte — die Medeweger Produkte und Dienstleistungen sind auch überregional gefragt. So haben es die Backwaren der Mühlenbäckerei zum Beispiel schon bis in die Gastro-Szene von Hamburg und Berlin geschafft. Außerdem ist der Hof ein beliebtes Feriendomizil für Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Republik und den Nachbarländern.
Ein Geheimnis des Erfolgs: Synergien und den Markt sinnvoll nutzen. Die Mühlenbäckerei bevorzugt Getreide, Obst und Gemüse aus hofeigenem Anbau – das ist frisch, regional, saisonal und die Wertschöpfung bleibt in der Gemeinschaft. Ein Beispiel: Bäckermeister Christian Fries und Landwirtin Sarah Weiß vereinbaren schon vor der Saison, was für den Betrieb angebaut wird. So hat die Landwirtin Planungssicherheit und der Bäcker die Gewissheit, dass er das beste Getreide aus eigenem Anbau bekommt. So wird den Kundinnen und Kunden ein abwechslungsreiches Angebot in bester Demeter-Qualität garantiert.
Film ab: Hof Medewege – Gemeinschaftsprojekt Biohof
Hof Medewege
Hauptstraße 12
19055 Schwerin
Telefon: 03 85 / 67 6716 22
ohg@hof-medewege.de
www.hof-medewege.de
Öffnungszeiten Hofladen, Hofcafé und Bistro
Montag – Freitag: 8.30 bis 18.30 Uhr
Samstag: 8.30 bis 14 Uhr
Kurz & knapp
- Betriebsart: Hofgemeinschaft
- Betriebsfläche: 297 Hektar gesamt, davon 202,5 Hektar Getreide, zehn Hektar Gemüseacker, 76 Hektar Dauergrünland und 8,5 Hektar Obstbau
- Fruchtfolge: 1. Kleegras-Mistkompost, 2. Kleegras-Mistkompost, 3. Weizen-Kleegras, 4. Wintergerste-Gründüngung, 5a Hafer/Lupine/ Leindotter, 5b Kartoffeln und Zwiebeln, 6. Roggen-Untersaat Kleegras
- Tierhaltung: 50 Milchkühe, 50 Mastschweine, 974 Legehennen, Pferde, Schafe, Gänse, Kaninchen
- Fütterung: Milchkühe: im Sommer: Weidegang und Zufütterung im Stall, im Winter: Silage/Wiesen- und Kleegrasheu, ergänzt durch Kartoffeln und Wurzelgemüse
- Anbauverband: Demeter
ÖKO-Kontrollstelle: DE-ÖKO-022
