An den Bienen lässt sich gut beobachten, was zwischen Natur und Mensch gut oder schlecht läuft. Anette Hollenbach nimmt uns in ihrem Bienen-ABC mit auf die abenteuerliche Reise durch den Lebenszyklus der Bienen. In dieser Folge geht es um Nektar – die ideale Futterquelle.

Je schwungvoller der Tanz, desto besser das Futter

Richtig gute und sehr reichhaltige Nektarquellen werden im Bienenstock von ihrer Entdeckerin äußerst lebhaft getanzt und angepriesen. Die Tänzerin übermittelt mit ihrem schwungvollen Tänzchen die geografische Lage sowie die Flugstrecke. Weniger attraktive Futterquellen werden eher lustlos getanzt und mit viel weniger Elan. Lebhafte Tänze stoßen auf größeres Interesse und bringen mehr Sammelbienen an die nektarreiche Nahrungsquelle. Wann ist denn eine Futterquelle für die Bienen attraktiv? Sie besteht aus einer großen Anzahl gleicher Blüten auf engem Raum, vielleicht ist es ein Lindenbaum in voller Blüte oder wilder Wein? Im Frühherbst könnte es ein Efeu sein, der sich an einer Hauswand ausbreiten darf oder eine alte, knorrige Eiche erklommen hat. All diese Blüten weisen einen hohen Zuckeranteil auf, die Quelle ist schnell, gefahrlos und ohne Hindernisse zu erreichen. Kommen all diese Faktoren zusammen, preist die Pfadfinderbiene diese Futterquelle mit viel Power in ihren tänzerischen Bewegungen an. Schwierigkeiten auf dem Weg dorthin, beispielsweise windige, enge Gassen oder viele Spinnennetze, machen die Nahrungsquelle weniger attraktiv und reduziert die Lebhaftigkeit des Tanzes.
Bienen-ABC
Bienen-ABC: A wie Arbeitsbiene
Bienen-ABC: B wie Biene und Mensch
Bienen-ABC: C wie Cuevas de la Arana
Bienen-ABC: F wie Facettenauge
Bienen-ABC: J wie Juvenile Hormone