An den Bienen lässt sich gut beobachten, was zwischen Natur und Mensch gut oder schlecht läuft. Anette Hollenbach nimmt uns in ihrem Bienen-ABC mit auf die abenteuerliche Reise durch den Lebenszyklus der Bienen. In dieser Folge geht es um die Bienenkönigin, die im Mai täglich bis zu 2000 Eier legt.
Im Wonnemonat Mai legt eine Bienenkönigin doch tatsächlich bis zu 2000 Eier und das täglich!
Das sind ein bis zwei Eier pro Minute. Jeden Tag setzt sie damit einmal ihr eigenes Körpergewicht in Eiern ab.
Hierzu werden zuallererst die Brutzellen vom Bienen-Reinigungstrupp sehr gründlich gesäubert und desinfiziert. Dann schiebt die Königin Ihren grazilen Hinterleib bis auf den Grund der Zelle und legt ihr Ei hinein. Die Platzanweiserinnen helfen ihr dabei. Sie richten ihre Hinterleibsspitze aus und navigieren die Königin dann direkt zur nächsten Brutzelle.
Übrigens werden in ihrem schmalen Körper bis zu 5 Millionen Spermien frisch gehalten und das während der Dauer ihres rund vierjährigem Königinnenleben.
Im gelegten Ei geht nun in den kommenden 3 Tagen die Entwicklung des Bienenembryos von statten. An deren Ende verlässt eine klitzekleine Larve die Eihülle.
Und nun trennen sich an genau dieser Stelle die Wege der zukünftigen Arbeiterinnen, Drohnen und Königinnen. Alle drei durchlaufen zwar die vier Larvenstadien (Rundmade, Streckmade, Puppe, adulte Biene), ihr Larvendasein ist allerdings unterschiedlich lang. Die Königin schlüpft nach 16 und die Arbeiterin nach 21 Tagen. Die Drohnen lassen sich besonders viel Zeit, bis sie das Licht der Welt erblicken, nämlich erst nach 24 Tagen.
Eigentlich trägt die Bienenkönigin ihren majestätischen Titel zu Unrecht, ist sie doch in Wirklichkeit einfach nur das Reproduktionsobjekt und somit die am meisten ausgenutzte im gesamten Bienenvolk. Wer möchte unter diesen harten Bedingungen schon Königin sein?
