Wie Bienen aus Mäusen Mumien machen
2000 v. Chr. war die Honigbienenhaltung im alten Ägypten bereits hoch entwickelt. Schon zu dieser Zeit wurde gezielt gezüchtet, um Eigenschaften der Honigbienen zu manipulieren und durch geschickte Kreuzung zu beeinflussen. Um das Imkern zu erleichtern, lag der Fokus auf mehr Sanftmütigkeit eines Bienenvolkes, denn unzählige von Bienenstichen auf der Haut eines Imkers waren ganz sicher kein Spaß. Schutzbekleidung gab es ja noch nicht.

Die Bienenstöcke bestanden im alten Ägypten aus geflochtenem Schilfrohr oder auch Weidenzweigen, die dann mit Lehm verschmiert wurden. Diese Bienenkörbe hatten einen offenen Boden, so dass Eindringlinge wie z.B. Mäuse den Korb nur anheben mussten, um sich Zugang zu verschaffen.
Die Bienen taten dann das, was sie seit ca. 35 Millionen Jahren tun: Mit hunderten von giftigen Stichen – /0,4 mg Apitoxin/je Stich – zu töten.
Wie beseitigt man Mäuseleichen?
Nun sind Mäuseleichen für die Bienen unmöglich aus dem Stock herauszuschaffen. Was also tun, gegen den Verwesungsprozess und das Freisetzen von Bakterien? Denn damit war die Gesundheit des gesamten Volkes in großer Gefahr.
Was macht die Biene? Sie stoppt einfach den Verwesungsprozess. Der Mäuseleichnam wird mit einer luftdichten Schicht aus Propolis (Hauptbestandteile sind Harze verschiedener Bäume, Pollen, Wachse, ätherische Öle und bieneneigenes Speichelsekret) und Bienenwachs überzogen.
Genau das beobachteten auch schon die ägyptischen Imker. Vielleicht kamen sie so auf die Idee, menschliche Leichen auf sehr ähnliche Art und Weise zu konservieren und sich damit einen Platz in den Geschichtebüchern zu sichern.
Bienen-ABC
Bienen-ABC: A wie Arbeitsbiene
Bienen-ABC: B wie Biene und Mensch
Bienen-ABC: C wie Cuevas de la Arana
Bienen-ABC: F wie Facettenauge
Bienen-ABC: J wie Juvenile Hormone