Dies ist ein verstecktes Juwel im ansonsten ziemlich verschlafenen, wenn auch idyllischen Augustenborg. Versteckt in einigen Nebengebäuden der ausgedehnten Anlage des Schlosses der Herzöge von Augustenborg blüht das „Augustenborg_Project“, eine ambitionierte private Initiative, getragen von dem Unternehmer Mark Augustenborg Ødum und seiner Frau Volinka Augustenborg. Dabei geht es vor allem um Kunst, um KünstlerInnen, um Ideen und Visionen: Ein Freiraum, in dem KünstlerInnen aus der ganzen Welt, als „Artists in residence“, an ihren Ideen arbeiten können. Und mehr. Neben der Kunst und dem kreativen Arbeiten geht es auch um eine besondere Gastronomie. Und vier sehr schöne Suiten, die an Wochenend- oder Feriengäste vermietet werden.
Zwischen Französisch und Dänisch
Es gibt ein Café mit Restaurant und, ab Juni, eine echte französische Weinbar. Die Küche ist kreativ, wie es heißt, basierend auf lokalen Zutaten, doch mit einem modernen Einschlag. Was darunter zu verstehen ist? Zum Lunch zum Beispiel ein ganz französischer Croque Monsieur (oder Madame, dann mit Ei), oder ganz traditionelle dänisch Smørrebrøds, dann aber auch wieder Moules Frites oder fantasievolle Burger; frischer Fisch des Tages mit Salat und saisonalen Gemüsen; Pfeffersteak oder, auch dies eher traditionell dänisch, Steak Bearnaise. Der Unterschied liegt in der liebevollen Zubereitung und Präsentation und den verschiedenen Beilagen, darunter auch Hummus oder Halloumi. Und es soll, in naher Zukunft, auch kulinarische „Pop Ups“ geben, wir dürfen also gespannt sein.
Auch auf die Weinbar, die im Juni eröffnet wird. Dafür ist eigens Johan aus Gap in der Haute Provence in die südjütländische Provinz gekommen. Warum? „Es ist eine wunderbare Chance“, erklärt er, „eine Weinbar ganz von Null an aufzubauen, mit einem weißen Blatt Papier zu beginnen und etwas Neues zu kreieren.“ Schon jetzt ist die Auswahl an Weinen im Café zwar überschaubar, aber sorgfältig und ausgewogen für viele Geschmäcker.
Kunst, Kulinarik und Kultur – es lohnt sich ab sofort noch mehr, Augustenborg am Ende des Fjords anzulaufen. Zu Zeiten der alten Herzöge war es schon einmal ein Zentrum für Kunst und Kultur. Jetzt könnte es das, dank dieser neuen Initiative, auf zeitgemäße Art wieder werden.
Dieser Text erschien auch auf Literaturboot.de.