Detlef Jens

Journalist & Autor

Zum Portrait

Restaurant und Bar Vaerftet

Kulinarische Ankerplätze
25. September 2020

Unser segelnder Gastrokritiker Detlef Jens schippert über die Flensburger Förde und macht in Marina Minde auf der dänischen Fördeseite fest. Er besucht das dortige Hafenrestaurant und zeigt sich angetan. Auch für „Landratten“ geeignet.

©Detlef Jens

Der Laden heißt schlicht Vaerftet: Der Hof. Liegt aber sehr gut, nämlich direkt im Yachthafen von Marina Minde, am dänischen Ufer der Flensburger Innenförde schräg gegenüber von Holnis. Und dieses Hafenrestaurant brummt. Gute Atmosphäre, netter Service, vor allem aber eine gute Küche. Dazu noch vernünftige Weine auf der Karte und ein paar leckere Drinks, die man hier gleich nach dem Anlegen zu sich nehmen kann (Pimm’s Cocktail, zum Beispiel, oder der gerade so moderne Aperol Spritz, oder der exotische Moscow Mule auf Wodka-Basis oder auch der ebenso exotische Dark’n’Stormy auf Rum-Basis). Zu den Cocktails kann man sich auch ein paar leckere Kleinigkeiten zum Knabbern bestellen – so weit, so gut.

Dann das Essen. Dass die Küche gut ist, hatte ich eben schon erwähnt. Die Karte ist klein und übersichtlich, die Klassiker von Fisch und Fleisch finden sich darauf, alle einwandfrei zubereitet und liebevoll präsentiert. Es reicht von einfach, aber lecker; etwa von Fish and Chips mit Tartar-Sauce oder den unverwüstlichen Moules Frites bis zum Hummer oder vom Caesar Salat bis zum 300-Gramm Steak. Nicht extravagant, keine nordische Experimentierküche, dafür eine gehobene dänisch-bürgerliche Küche, genau die richtige nach einem Segeltörn. VegetarierInnen allerdings müssten sich hier individuell etwas vom Küchenchef zusammenstellen lassen.


Für den eiligen Segler

Jedenfalls ist das „Vaerftet“ so beliebt, dass es im vergangenen Winter erweitert wurde, mit einem Anbau und auch einer vergrößerten Terrasse (mit bestem Hafenblick). Wer trotzdem keinen Platz findet, darf sich die Köstlichkeiten auch mit an Bord nehmen, denn seit einiger Zeit bietet das Restaurant auch einen Takeaway der gehobenen Klasse an – eine super Idee, vor allem, wenn das eigene Boot nur einige Schritte entfernt festgemacht ist.

Nun wurde diese Idee noch einen Schritt weiter gedacht, was ebenso originell wie ungewöhnlich ist. Ab November nämlich gibt es sogar einen „Drive In“ Ableger des Restaurants, gelegen an der Landstraße oberhalb des Hafens. Auch das keine schlechte Idee: Schon vor der Anreise über Land zum eigenen Boot könnte man sein Abendessen bestellen und auf dem Weg zum Schiff – oder Sommerhaus – mitnehmen. Warum nicht!

Weitere Infos (auch die Öffnungszeiten) hier.

Der Artikel erschien zuerst auf www.literaturboot.de

Flensburger Förde ©Detlef Jens

 

Mehr von & über Detlef Jens

Genuss auf der Pier

Der See verbunden

Gefährliche Gezeiten

Koch und der Schriftsteller