Oliver Z. Weber

Zum Portrait

Gut Klepelshagen

Wildtierfreundliche Landwirtschaft
21. November 2023

Auf Gut Klepelshagen trifft man ohne lange Suche auf wild lebende Rothirsche und andere Wildtierarten, die auf den land- und forstwirtschaftlichen Flächen des Gutes ihren Lebensraum gefunden haben.

Das ehemalige VEG Gut Klepelshagen wurde 1995 durch den Gründer der Deutschen Wildtier Stiftung Haymo G. Rethwisch gekauft. „Der Gutshof befand sich seinerzeit in einem desolaten Zustand, die Flächen wurden bis dahin durch einen konventionell wirtschaftenden Nachbarbetrieb gepachtet und großflächig bewirtschaftet“, erzählt Ralf Trautwein, Leiter der Landwirtschaft auf Gut Klepelshagen. „Mit dem Kauf begann der konsequente Umbau zu einem modernen Bio-Betrieb mit einer Produktion auf hohem Niveau, aber immer unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der hier lebenden Wildtiere.“

© Gut Klepelshagen

Verantwortung für Wildtiere

Inzwischen gehört zum Gut Klepelshagen eine kompakte Fläche von ca. 20 Quadratkilometern Offenland und Wald, welche damit heimischen Wildtieren ein ideales Habitat bietet. Bewusst hat man sich aber dagegen entschieden, Gut Klepelshagen zu einem Totalreservat zu machen. „Lieber beschreiten wir den Weg einer wildtierfreundlichen Landwirtschaft. Damit wollen wir demonstrieren, dass eine gewinnorientierte Landwirtschaft auch unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Wildtiere möglich ist, und wollen damit anderen Betrieben Beispiel sein“, so Trautwein. Dem Artensterben einerseits Einhalt zu gebieten und dennoch eine produktive Landwirtschaft mit einer hochwertigen Produktion zu ermöglichen, ist ein zentrales Anliegen der Deutschen Wildtier Stiftung und das Arbeitsmotto auf Gut Klepelshagen. 

Aus guter Haltung zum Genuss

Der hochwertigen Produktion wird man auf dem Gut nicht nur durch die Weidemast von Bio-Färsen, vornehmlich der Rasse Angus, sondern auch durch eine Marktfruchtproduktion auf höchstem Qualitätsniveau gerecht. Dinkel, glutenfreier Hafer, gelbschaliger Öllein und weiße Lupine machen einen Großteil des Anbaus aus und gehen vollumfänglich in die Produktion sehr gefragter Bio-Lebensmittel ein. Das Fleisch wird über die Gourmet Manufaktur Gut Klepelshagen GmbH regional vermarktet, die ausschließlich das Klepelshagener Weiderind verarbeitet. Informationsveranstaltungen auf dem Gut finden im kleinen Rahmen nach vorheriger Vereinbarung statt oder werden über das Netzwerk aktuell publiziert. Anfragen nimmt der Betrieb gerne entgegen.

Zahlen & Fakten

Fläche: 1.050 ha Ackerfläche, davon 700 ha Druschfrüchte und 200 ha Ackerfutter

Tiere: 400 Mastrinder (Dt. Angus)

Betrieb der Deutschen Wildtier Stiftung

© Gut Klepelshagen

Gut Klepelshagen

Ralf Trautwein
Klepelshagen 2
17335 Strasburg, MV
Tel. 039753-297 21
info@gmgk.de

www.gmgk.de 

Netzwerk der Demonstrationsbetriebe

In Deutschland wirtschaften mehr als 32.000 Betriebe nach ökologischen Richtlinien. Aus dieser Vielfalt hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft 290 Biohöfe als Demonstrationsbetriebe ausgewählt. Diese Betriebe öffnen allen Interessierten ihre Türen und Tore und zeigen, wie Ökolandbau funktioniert.

Mehr unter: www.demonstrationsbetriebe.de

 

Mehr Demonstrationsbetriebe

Biohof Rzehak

Gallowayzucht Münchhof

Hofgemeinschaft Pommern

Bio an der Waterkant

Schafsmilch aus der Bremervörde

SoLaWi in Bramsche

Biolandhof Freese

Hof Eggers in der Ohe

Biolandhof Blumenthal-Vey

Genussvolles vom Deich

Ziegenhof im Wiesengrund

Retter des guten Kartoffelgeschmacks

Ode ans Getreide

Biohof Bakenhus