Johanna Rädecke

Redakteurin

Zum Portrait

Elephant Gin

Afrika trifft Mecklenburg-Vorpommern
16. Juli 2021
©Elephant Gin

Wer schon einmal den afrikanischen Kontinent bereist hat, kommt aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Die Weite, die Natur, die Farben, die Menschen, die Stimmung. All das macht die Zeit unvergesslich. Auch die Gründer Robin und Tessa Gerlach von Elephant Gin hegen eine Passion für den afrikanischen Kontinent – und eine große Liebe zu Elefanten. Während ihrer Reisen durch Kenia und Südafrika erlebten die beiden ereignisreiche, magische Tage in der Wildnis, die gerne mit einem Gin Tonic als Sundowner komplementiert wurden. Diese Stimmung wollten Robin und Tessa Gerlach einfangen, und so entstand 2013 ihr erster eigener Gin, eine Komposition aus 14 Zutaten – die Gin-Szene spricht von „Botanicals“. Es finden sich afrikanische Kräuter wie Baobab aus Malawi sowie Buchu, African Wormwood, Lion’s Tail und Devil’s Claw aus Südafrika. Sein Wacholderaroma entfaltet sich mit Noten von Bergkiefer und anderen Kräuternuancen. Der Geschmack ist komplex, dabei zart und umfasst florale, fruchtige und pikante Noten. Dieser afrikainspirierte Gin ist trotz seiner Komponenten so regional, dass er das Herz der Norddeutschen aufgehen lässt: Mit frischen Äpfeln und Quellwasser aus der Region wird der Gin in Wittenburg auf traditionelle Weise in einer Kupferbrennblase und ausschließlich in kleinen Mengen von wenigen hundert Flaschen gefertigt. 


Gin gegen Wilderei

©Elephant Gin

Mit der Gründung von Elephant Gin verfolgten die Gründer neben dem Genuss jedoch noch ein weiteres Ziel: Sie beschlossen, aktiv zu werden und etwas zurückzugeben. Jedes Jahr sterben mehr als 35.000 Elefanten aufgrund illegaler Elfenbeinwilderei, und auch ihr Lebensraum ist bedroht. Deswegen gehen 15 Prozent des Gewinns an Partnerstiftungen, die sich für den Schutz der afrikanischen Elefanten einsetzen. In den folgenden Jahren wurde das Sortiment erweitert. Neben dem Elephant London Dry Gin entwickelten die Gründer den Sloe Gin mit dem Aroma frischer Schlehen. Auch hier findet eine afrikanische Kooperation statt. Jede Flasche ist mit einem traditionellen Bändchen verziert, die von drei Frauen aus einem kenianischen Maasai-Stamm handgefertigt werden. 2017 kam der Elephant Strength Gin hinzu – eine Variation des Dry Gins, der mit 57 Vol.-% Alkohol und doppelter Menge an Zutaten stärker und vollmundiger ist als sein Original. Auch Spezialeditionen wie Aged Gin und Coffee Liqueur sind im Sortiment vertreten. Auf der Website können sich Cocktailbegeisterte Inspirationen holen. Neben der klassischen Trinkweise mit einem guten, unaufdringlichen Tonic Water gibt es eine Vielfalt von ginbasierten Longdrinks und Cocktails. So finden sich hier Getränke wie African Queen, Purple Turtle oder Sloe Negroni. Elephant Gins Produkte haben einige nationale sowie internationale Auszeichnungen und Preise erzielen können: Hierzu gehören unter anderem der World Gin Award, International Wine & Spirit Competition (IWSC)- und DLG-Gold und der World Spirits Award Double Gold.

Für Sommer 2022 plant Elephant Gin die Eröffnung der hauseigenen Destillerie in Wittenburg, Mecklenburg-Vorpommern. Diese wird dann auch für Besucher zugänglich sein. Von Montag bis Freitag besteht dann die Möglichkeit, die Brennerei zu besuchen, in die Welt der Gin Produktion einzutauchen und die Geheimnisse des Brennvorgangs und der Gewürze zu erforschen. Die Touren beinhalten viel Wissenswertes rund um die Entstehungsgeschichte des Elephant Gin und seiner Zutaten, einen Rundgang durch die Destillerie und natürlich die Verkostung der Produkte. Im Anschluss an die Tour können die Besucher ihre eigene Flasche Elephant Gin herstellen und mit nach Hause nehmen. 


Elephant Gin 

Rosenstraße 3 

19243 Wittenburg 

elephant-gin.com/

So trinkt der Norden

Die besten Brauer & Brenner

Eine kulinarische Kulturgeschichte

Band 2 der Edition Nordische Esskultur

KJM Verlag, 248 Seiten, Softcover, 22 Euro

Zur Buchbestellung Verlagsshop

 

Mehr Bücher von Nordischer Esskultur

Mythos Labskaus

 

Mehr So trinkt der Norden

BrennerEy

Vom Brauhaus zur Destillerie

So trinkt der Norden

Korngeschichten

Piekfeine Brände aus Bremen

Kyrö: Von der Sauna in die Destille