Jens Mecklenburg

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Restaurantführer wird Opfer der Corona-Pandemie

Neuausgabe des Slow Food Genussführers um 1 Jahr verschoben
5. August 2020

Aufgrund des Shutdowns und den auch weiterhin geltenden Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie wird sich das Erscheinen des neuen Slow Food Genussführers Deutschland 2021/22 um ein Jahr verzögern. Als neuer Erscheinungstermin ist Oktober 2021 avisiert. Der Verlag halbiert zudem den Ladenpreis der aktuellen Ausgabe 2019/20 von derzeit 28 auf 14 Euro. Der neue Preis wird ab dem 6. August 2020 gültig sein. 


Tester konnten nicht testen

„Durch die Schließungen der Restaurants und die Kontaktbeschränkungen war es unseren über 500 ehrenamtlichen Tester*innen in den vergangenen Monaten schlichtweg nicht möglich, Lokale zu besuchen und zu bewerten. Daher ist unsere Arbeit erheblich ins Stocken geraten“, erklärt Wieland Schnürch, Leiter des Herausgeberteams, die Lage. Um den Ausfall der neuen Genussführer-Ausgabe ein Stück weit zu kompensieren und Handel sowie Gastronomie zu unterstützen, hat sich der oekom verlag entschieden, die aktuelle Ausgabe 2019/20 (erschien im Oktober 2018) künftig für die Hälfte des Preises anzubieten. „Das erhöht die Verkaufschancen und hilft somit hoffentlich auch unseren Genussführer-Lokalen“, hofft oekom-Vertriebsleiterin Christine Burk. „Zumal gerade jetzt viel mehr Leute ihren Urlaub in Deutschland verbringen,“ so Burk. „Die Gastronomie zählt zu den Branchen, die am stärksten unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden“, betont auch Wieland Schnürch. „Sie spielt zugleich eine entscheidende Rolle dabei, unser aktuelles Lebensmittelsystem in ein besseres zu überführen.“ Deswegen sei es wichtig, die GastronomInnen, die sich für ihre Region verantwortlich zeigen und in lokalen Netzwerken engagieren zu unterstützen – insbesondere in diesen Zeiten. Der seit 2013 von Slow Food Deutschland herausgegebene Slow Food Genussführer konnte sich in den letzten Jahren sehr erfolgreich auf dem dritten Verkaufsrang in der Riege der bekanntesten Restaurantführer etablieren und erscheint seit 2015 in zweijährigem Rhythmus. Sein Ziel ist es, „einfachere“ Gasthäuser und Restaurants in Deutschland vorzustellen, die fest in ihrer Region verankert sind, genussvolles aus regionalen Zutaten zubereiten, die Slow-Food-Prinzipien „gut, sauber, fair“ tagtäglich umsetzen, auf Geschmacksverstärker und „Convenience“ verzichten und ihre Gäste mit einem einladenden Ambiente und Service begrüßen.


Anmerkung der Redaktion

Wer auf der Suche nach moderner, gehobener Regionalküche ist, ist mit dem Slow Food Restaurantführer gut bedient. Auch mit der jetzigen „alten“ Ausgabe, da die Fluktuation in diesem Bereich gering ist, sich seit Oktober 2018 nicht viel geändert haben dürfte. Als Schmankerl gibt es im Buch auch ein interessantes ABC der regionalen Spezialitäten. 

Erbsenrisotto und Grillkäse von Thomas Sampl © Johanna Rädecke

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