Kiel wird cool – zumindest, wenn es nach dem 150 Millionen schweren Bauprojekt namens „Kool Kiel“ geht. Ein spektakuläres Hotel soll gebaut werden und Kiels Skyline auf einzigartige Art und Weise erweitern. Kopf des ungewöhnlichen Designs ist das niederländische Architekturbüro MVRDV.
Der Bauausschuss hat jetzt einem entsprechenden Bebauungsplan zugestimmt. Der erste Schritt in Richtung Realisierung. Die Grünen lobten die Gründächer, die CDU die extravaganten herausgezogenen Teiletagen. Nur die Linken konnten sich mit dem Projekt nicht anfreunden.
Zauberwürfel
Vorgesehen ist nahe dem Stadtzentrum und der Förde ein etwa 67 Meter hoher 18-geschossiger Hotelturm mit großen farbigen Motiven auf zahlreichen verglasten Flächen und horizontal aus dem Turm „herausgezogenen“ Teiletagen. Sie erinnern an den legendären Zauberwürfel des Ungarn Ernő Rubik.
Das niederländische Architektenbüro hatte mit seinem „Kool Kiel“-Projekt bei der Stadt viel Anklang gefunden. Wohl auch, weil die Kieler Innenstadt vor allem durch Profanbauten dominiert wird.
„Der jetzt erfolgte Entwurfsbeschluss ist ein wichtiger Verfahrensschritt“, sagte der Leiter des Stadtplanungsamtes, Florian Gosmann. „Der Entwurf des Bauleitplanes liegt nun vier Wochen öffentlich aus, um allen Interessierten Möglichkeit zur Stellungnahme zu geben.“ Danach folgen eine Auswertung und im Anschluss der Satzungsbeschluss, der in der Ratsversammlung gefasst werden muss. Danach könne dann der Bauantrag gestellt werden, sagte Gosmann.
Die Projektgesellschaft Kap Horn plant, mit Züblin Projektentwicklung aus Stuttgart auf einer 4.600 Quadratmeter großen Fläche der südlichen Spitze der Kieler Förde, den Komplex mit 65.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche. Der Entwurf für das Gebäude stammt vom Rotterdamer Architekturbüro MVRDV, das im November einen Wettbewerb mit fünf Büros aus Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden gewonnen hat.
Geplant ist ein Hotelhochhaus mit 18 Stockwerken, dass ein Vier-Sterne-Hotel-mit 250 Zimmern an der Werftbahnstraße, Ecke Gablenzstraße beherbergen soll. Südlich davon schließt sich das seit 15 Jahren bestehende Kreativzentrum W8 an. Der Komplex soll auch Wohnungen Büros und Läden enthalten. Außerdem ist ein weiterer zwölfgeschossigen Büroturm vorgesehen. Ein Betreiber für das Hotel steht noch nicht fest.
