Mythos Hotel
Das Reisen an sich ist kein modernes Phänomen, denn gereist wurde schon immer, auch wenn sich Reiseziele und –gründe im Laufe der Jahrhunderte wandelten. Schon im Mittelalter waren wesentlich mehr Menschen unterwegs, als man gemeinhin glaubt. Pilger suchten Vergebung ihrer Sünden, Kaufleute reisten der Geschäfte wegen und Kranke hofften in den ersten Badeorten auf Heilung ihrer Leiden. Im 17. und 18. Jahrhundert kamen dann Bildungsreisen groß in Mode. Zuerst machten sich junge Adelige nach Italien auf – Künstler und Gelehrte folgten ihnen später – um ihren Geschmack zu bilden und fremde Sitten und Gebräuche zu studieren. „Die Italienreise“ erlebte im 19. Jahrhundert eine Blütezeit aber auch ganz neue Reiseziele wurden vom aufstrebenden Bürgertum entdeckt: man fuhr zu Schiff Flüsse rauf und wieder runter, oder badete zum Vergnügen auf einmal im Meer. Wer reiste muss übernachten. Am komfortabelsten in einem Hotel. Um Hotels als besondere Orte ranken sich bis heute zahlreiche Mythen. Wecken sie doch Sehnsüchte in uns und sind Schauplatz intimster wie staatstragender Ereignisse. Wo sonst liegt öffentliches Leben mit der Abgeschiedenheit des Hotelzimmers so dicht beieinander.
Was macht ein gutes Hotel aus?
Einige Jahre gingen Stephan Johannsen und Jan Pinno mit der Idee schwanger, in Flensburg ein besonderes Hotel zu errichten. Nun entsteht es im alten Flensburger Hafenviertel Sonwik, das Richtfest wurde jüngst gefeiert, im April 2020 wird es eröffnet. „Nordische Esskultur“ durfte schon mal hinter die Kulissen schauen.
Das neue Hotel heißt „Das James“ und verweist auf den britischen Look des Hauses. Klar, zum Norden passend (entspannt) und modern. Der Standort ist schon mal erste Sahne. Das Haus liegt direkt an der Flensburger Förde. Den Ausblick auf den Yachthafen und die vorgelagerten Wasserhäuser können die Hotelgäste ab Frühjahr aus den schmuck designten Lofts und Suites genießen aber auch aus den Restaurants, dem Badehaus und dem Rooftop Pool ergeben sich wunderbare maritime Perspektiven.
„Das James wird ein Familienhotel und ein Stadthotel gleichermaßen“, sagt Hotel-Direktor Bernd Storch. „Das macht es so spannend.“ Der smarte zukünftige Gastgeber zählt Fakten auf: 170 Gäste soll das Haus in der Spitze beherbergen, 81 Zimmer stehen für sie bereit. Hotelbetrieb, Gastronomie, Spa, Wellness, Sport, Kinderbetreuung verteilen sich auf eine Fläche von 13 000 Quadratmetern. Das Hotel entsteht in einem ehemaligen Marine-Gebäude, das unter Denkmalschutz steht. Überall wird mit Hochdruck gearbeitet. Vor allem Fachfirmen aus der Region sind am Werk. Wo man hinschaut, mit wem man auch spricht: alle sind mit Herzblut bei der Sache. Vielleicht liegt es auch daran, dass es kein Hotel von der Stange sein wird. Auflagen vom Denkmalschutzamt versteht man hier als positive Herausforderung. Was jetzt schon zu spüren und zu sehen ist: Das James passt sich gut in das neu erweckte Leben im alten Hafenviertel an.
Menschen im Hotel
Was haben Jackie mit John F. Kennedy und Marilyn Monroe mit Yves Montand gemein? Sie verlebten eine kurze aber ausgesprochen glückliche Zeit im Hotel. Hotels leben von und mit ihren Gästen, mit Menschen. Doch ob ein Hotel ein besonderer Ort ist, hängt nicht nur von den Gästen ab oder von der Architektur, dem Komfort und den Möglichkeiten, die das Haus dem Gast bietet. Es hängt wesentlich von den zahlreichen Gastgebern im Hotel ab. Sie entscheiden, ob der Gast sich wohl fühlt, für eine Zeit hier sein Zuhause findet.
Spricht man mit den Menschen, die Das James erdacht haben, es mit planen, stößt man auf Visionäre und Menschfreunde. Angefangen bei den Investoren und Geschäftsführern Jan Pinno und Stephan Johannsen aus Flensburg, die auf die kühne Idee kamen, hier ein Hotel zu errichten. Schon bei ihrem gemeinsamen Projekt, das Alte Stahlwerk in Neumünster, schafften sie es aus einem alten Industriestandort ein schmuckes Stadt- und Tagungshotel zu erschaffen und dabei den alten Stahlwerk-Charme zu erhalten.
Bernd Storch als Hoteldirektor und seine Frau Christina als Sales & Marketing-Chefin werden das James leiten, sind auch an der Gestaltung beteiligt. Zuvor leiteten sie erfolgreich das Alte Stahlwerk in Neumünster. Davor u.a. elf Jahre den Alten Meierhof in Glücksburg und machten aus dem Haus eine der Top-Adresse im Norden. Ihre Herzlichkeit und ihre Faszination & Leidenschaft für Menschen sind ein wichtiger Teil des Erfolges der Häuser, die sie leiteten. Auch weil sich ihre Begeisterung und Herzlichkeit auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überträgt und damit auch auf die Gäste. Sie verstehen sich als Teamplayer, als große Hotel-Familie.
Gastgeber
Als Gastgeber versteht sich auch Christian Hemptenmacher, der Serviceleiter, in der Fachsprache F&B-Manager. Hemptenmacher hat in den besten Hotels und Restaurants in Deutschland und der Schweiz gearbeitet. U.a. Restaurant Schwarzwaldstube, Baiersbronn; Baur au Lac, Zürich und im Haerlin im Hamburger Vier Jahreszeiten. Er spricht mit Leidenschaft von seinem Beruf und davon, wie er gerade in jungen Jahren das Glück hatte, von erfahrenen Profis gefördert zu werden, die sein Potenzial erkannten. Ein respektvoller Umgang untereinander, im Team aber auch mit den Gästen, ist dem F&B-Manager wichtig. Mit seiner Familie hat er sich mittlerweile gut in Flensburg eingelebt. Er findet die Region sehr attraktiv. Auch ein Grund, in den hohen Norden zu ziehen. Was er an seinem Beruf besonders schätzt: Anderen Menschen Lebensfreude schenken und die Aufstiegschancen für Talente. Sie zu fördern und weiterzubilden ist ihm eine Herzensangelegenheit.
Bargeschichten
Stellen wir noch einen weiteren Gastgeber vor: Mario Zils. Wie Hemptenmacher hat der zukünftige Barchef, bevor er beim James anheuerte, bei Top-Adresse gearbeitet – allein 13 Jahre bei der weltweit bekannten Barlegende Charles Schumann in München. Zuletzt hatte Mario Zils der Bar im altehrwürdigem Hamburger Reichshof neues Leben eingehaucht. Der Barmann erzählt, dass viele Bars, vor allem Szenebars, zu viel auf einmal wollen, vor allem das „Rad neu erfinden“. Gute Klassiker müsse nicht neu erfunden werden, ist seine Philosophie. Höchstens bedarf es mal einer kleinen „Optimierung“. Auf die Frage, was eine gute Bar ausmacht, sagt er: „Atmosphäre, Ambiente, Gäste und Barmänner und Barfrauen müssen harmonieren, zueinander passen. Keiner sollte dominieren, alle gehen respektvoll miteinander um. Es sollte nicht zu hell und nicht zu dunkel sein, nicht zu laut und nicht zu leise sein. Auf die richtige Mischung kommt es an.“
Man kann sich stundenlang mit Zils über Bars und Cocktails, über feine Spirituosen, Klassiker und modische Trends unterhalten aber auch über Empathie und Menschenkenntnis, die ein guter Barkeeper braucht. Freunde klassischer Bars, soviel steht jetzt schon fest, werden in Flensburg eine wunderbare neue Anlaufstelle für geistige Getränke und besondere Stunden finden.
Orte für die Genussmomente
Das James bietet je nach Lust & Laune, Zeitpunkt & Anlass Orte für kleine wie große Genussmomente. Hier ein paar Appetitanregen, ein Überblick:
James Livingroom
Wie sagte es so schön der britische Schriftsteller John Galsworthy (1867 – 1933): „Tee zu servieren, zeugt von Geschmack für das Erlesene, denn Tee macht gesellig und höflich, er ist anregend und bescheiden.“ Ja, gute Gedanken können bei einer guten Tasse Tee kommen und im James weiß man das. Daher erwartet den Gast im Livingroom ein Hauch von Luxus und zeitlose Eleganz und eine gemütliche Couch am Kamin. Man kann entspannt das Treiben im Haus beobachten und genießen, während man sich eine duftende Tasse Tee servieren lässt. Zum Afternoon Tea dürfen es auch gerne feinmürbe Scones mit clotted cream und frisches Buttergebäck sein oder ein köstliches Sandwich mit einem Glas Champagner. Ein guter Ort für freundliche Plaudereien unter Freunden oder für stille Beobachter und Genießer.
„Das Grace“ Restaurant & Bar
Ein paar Stufen führen nach oben in andere kulinarische Sphäre. Entspannt den Aperitif auf den bequemen Loungesesseln an der Bar genießen, bevor die Wahl der Speisenfolge getroffen wird. Mit einer besonderen kulinarischen Genusswelt tritt die Küchen- & Service-Crew an, eine neue, stilvolle Restaurantadresse an der Flensburger Förde zu etablieren. Klassischer Service in lässiger Atmosphäre, hippe Kulinarik kreiert von Köchen aus der Spitzengastronomie kombiniert mit edlen Tropfen aus der Schatzkiste des Sommeliers werden Garanten für schöne nordische Genussmomente.
James Farmhouse mit „The Lion“ Lounge & Bar
Es ist ein Vergnügen, den Köchen bei der Zubereitung der Speisen in den beiden offenen Küchen zuzusehen. Nach den individuellen Vorlieben des Gastes wird der Teller angerichtet. Gerade für die kleinen Gäste ist Frontcooking so spannend wie die Pizza, die aus dem glühenden Ofen kommt. Das Frischebuffet ist Augen- und Gaumenschmaus gleichermaßen.
James Farm
Eine weitere Besonderheit des Hotels ist ein eigener Bauernhof vor den Toren der Stadt – in Hörup. Auf „James Farm“ werden 90 Hektar bewirtschaftet, gibt es Weideland und Getreideflächen, Milchkühe, Rinder, Schweine, Hühner, Enten und Puten. Auf der Farm wird es eine eigene Schlachterei und eine Käserei geben. Von der Saat und der Geburt eines Produktes bis zur Veredlung kommt alles von einem Standort. Hier wird auf regionale Rassen gesetzt und sich an nachhaltigen und ökologischen Standards orientiert. Mehr Regionalität geht nicht.
Über Flensburg
Es lohnt sich, die idyllische Hafenstadt Flensburg, die einst unter der dänischen Krone stand, mit ihren historischen Höfen, den herrschaftlichen Häusern und Speichern zu entdecken. Man findet hier Wind, Wellen & Meer und unberührte Natur entlang der deutsch-dänischen Küstenlandschaft. Bei ausgedehnten Spaziergängen, Radtouren mit Picknick und Badespaß sowie bei kultigen Wassersportaktivitäten in der geschützten Flensburger Innenförde, kann man die hohe Lebensqualität im Norden erleben.