Jens Mecklenburg

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Kreuzfahrten boomen weiter

Mehr Schiffe in der Ostsee
5. Dezember 2019

Der Kreuzfahrttourismus in Deutschland ist auf kräftigem Wachstumskurs. Das Passagieraufkommen sei in der ersten Jahreshälfte um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf rund 1,08 Millionen Passagiere gestiegen, teilte der Verband Clia Deutschland mit. Er vertritt die deutsche Kreuzfahrtindustrie. 

MS Europa in Hamburg. © Hapag Lloyd


Reisen & Umweltschutz in Einklang bringen

„Der gleichmäßige Anstieg der Passagierzahlen über alle Altersgruppen hinweg zeigt deutlich, dass die Branche für jedes Alter ein passendes Angebot bereithält“, teilte Deutschland-Direktor Helge Grammerstorf am Mittwoch mit. Für das Gesamtjahr rechnet der Verband mit 2,5 Millionen Passagieren nach 2,23 Millionen im Vorjahr. Gefragt waren vor allem Reisen im Mittelmeer, gefolgt von Touren um die Kanarischen Inseln und in Nordeuropa.

Auch die Reisedauer nahm zu: Der Anteil der Reisen mit einer Dauer von vier bis sechs Tagen und einer Woche nahmen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018 laut Verband um 28 beziehungsweise 24 Prozent zu. Der Anteil der Reisen mit einer Dauer von über zwei Wochen ist um mehr als 40 Prozent gestiegen. Es gilt: Mit dem Alter nimmt die Reisedauer zu. 

Laut Karl J. Pojer, Geschäftsführer von Hapag-Lloyd Cruiser, liegt es im Interesse der Reedereien, die Umwelt zu schützen, um Reisenden auch in Zukunft ein außergewöhnliches Urlaubserlebnis bieten zu können. „Die Kreuzfahrtbranche arbeitet beständig daran, die Emissionen der Schiffe zu verringern, auch durch die Verwendung sauberer Kraftstoffe“, sagte Pojer. „Das heißt, wir haben uns auf den Weg gemacht. Aber das ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Es wäre daher ein großer Fehler, Reisen gegen Umweltschutz auszuspielen. Es kommt darauf an, die richtige Balance zu finden.“

© NABU


Mehr Schiffe in der Ostsee

An den drei Hamburger Kreuzfahrtterminals werden bis Ende des Jahres 210 Kreuzfahrtschiffe festgemacht haben und rund 810 000 Passagiere an und von Bord gegangen sein, wie der Hamburger Terminalbetreiber Cruise Gate (CGH) mitgeteilt hatte. Das sind weniger als beim Vorjahresrekord mit 212 Anläufen und 900 000 Passagieren. Nach überdurchschnittlichen Wachstumsraten in den Vorjahren rechnete CGH-Geschäftsführerin Sacha Rougier nicht damit, dass sich der steile Trend fortsetzt. Reedereien hätten ihre größten Schiffe für die nächsten Jahre in die bei Kreuzfahrtgästen sehr beliebte Ostsee verlegt, erläuterte Rougier.