Kiel wird cool – zumindest, wenn es nach dem 150 Millionen schweren Bauprojekt namens „KoolKiel“ geht. Ein spektakuläres Hotel soll gebaut werden und Kiels Skyline auf einzigartige Art und Weise erweitern. Kopf des ungewöhnlichen Designs ist das niederländische Architekturbüro MVRDV.
Das „KoolKiel“-Bauprojekt
Am südlichen Ende der Kieler Förde auf einer 4600 m² großen Fläche mit 65.000 m² Grundfläche soll der „KoolKiel“-Gebäudekomplex entstehen, so plant es der Auftraggeber, die Projektgesellschaft Kap Horn. Das bereits existierende einstöckige W8-Medienzentrum an der Werftbahnstraße, Ecke Gablenzstraße dient dabei als Grundstock des neuen Gebäudes. Die ehemalige Lagerhalle für Schiffsketten ist vielen Kielerinnen und Kielern auch als der Ort bekannt, in dem seit den 1980er Jahren die berühmten „Werner“-Comics gedruckt wurden.
Geplant ist, die bereits existierende Gebäudestruktur des W8-Medienzentrums beizubehalten und mit Apartments aufzustocken. Dahinter sollen drei weitere Gebäude aus mehreren würfelförmigen Blöcken entstehen, die sowohl Wohnfläche als auch Restaurants, Geschäfte und Büros beherbergen sollen. Es folgt das Herzstück des „KoolKiel“-Projektes: ein vier Sterne Hotel bestehend aus einem Turm mit 250 Räumen, der wie die kleineren Würfelblöcke durch sein einzigartiges Fassaden-Design herausstechen soll: Künstlerische Symbole sollen die Außenwände der Gebäude zieren, inspiriert durch die kreative Leistung der Ortsansässigen, so das Architekturbüro.
Ein Gebäude angepasst an die Community
Der Gebäudekomplex soll darüber hinaus auch Fläche für kulturelle und weitere Veranstaltungen der Ortsansässigen, die so genannte Community, bieten. Die Designer weisen dabei auf die flexible Struktur des aktuellen Projekt-Vorschlags hin, der sich somit den Bedürfnissen der Community im weiteren Planungsprozess anpassen soll. „KoolKiel“-Architekt Jacob van Rijs begründet dies wie folgt:
„An einem Ort, mit einer solch dynamischen und kreativen existierenden Community, ist es offensichtlich, dass diese auch ein Mitspracherecht in der Projekt-Entwicklung haben sollte. „KoolKiel“ wurde durch die Community nicht nur inspiriert, sondern erlaubt ihr auch, „KoolKiel“ auf ihre Wünsche zuzuschneiden – wir repräsentieren sie nicht nur mit unserem Design, sondern auch mit einer Frage: Wie ‚Kool‘ hätten Sie es gerne?“
Pläne in Richtung Nachhaltigkeit
Nach derzeitiger Planung soll „KoolKiel“mehr sein als nur grauer Beton. Damit die Nachhaltigkeit nicht zu kurz kommt, sind beispielsweise Dreifachverglasungen der Fensterfronten, ein Park auf dem Dach des Hotelgebäudes, Bepflanzungen der herausstehenden Würfeldächer, Regenwassersammlung sowie eine Ladestation für E-Autos angedacht.
150 Millionen Euro soll die Umsetzung des „KoolKiel“-Projektes kosten. Ein genauer Zeitplan liegt noch nicht vor. Verantwortlich für den Bau ist das 1993 gegründete niederländische Architekturbüro MVRDV, ein Akronym aus den Nachnamen der Architekt*innen Winy Maas, Jacob van Rijs und Nathalie de Vries. Das Rotterdamer Architekturkollektiv setzte sich im Wettbewerb um den Auftrag gegen fünf weitere Firmen aus Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden durch. Hauptverantwortlicher ist Architekt Jacob van Rijs mit seinem siebenköpfigen Design-Team des MVRDV-Büros.