Von wegen Sommer Blues: Mit Heidelbeeren kann man nur sein blaues Aromawunder erleben! Sie sind leicht, extrem lecker und verbreiten ihren unwiderstehlich, blauen Beerenzauber nicht nur pur, sondern auch in Smoothies, fruchtigen Desserts, Müslis, Pfannkuchen, Suppen, Quark oder Gebäck. Und das Beste daran: Genau jetzt haben sie Saison und sind frisch zu kaufen. Wer sie auch außerhalb der Saison nicht „entbeeren“ mag, muss trotzdem nicht darben! Die frischen Früchtchen lassen sich hervorragend einfrieren oder auch zu Konfitüre verarbeiten. Wir haben ein Rezept für Heidelbeer-Holunder-Suppe mit Grießnocken.
Best of Berries!
Nach dem Dauer-Spitzenreiter Erdbeere, sind die kleinen Blauen die beliebtesten ihrer Art. So greifen die Deutschen immer häufiger zu Heidelbeeren – vor allem erntefrischen. Rund 80.000 Tonnen werden im Jahr genascht und verbacken.
Beeren mit Kultur und Tradition
Je nach Region kennt man Heidelbeeren auch als Besinge, Bickbeere, Schwarzbeere, Mollbeere oder Blaubeere. Die in den Regalen unserer Supermärkte erhältlichen Kulturheidelbeeren, haben im Gegensatz zur wilden Heidelbeere nur eine blaue Schale, ihr Fruchtfleisch hingegen ist eher weiß. Eine blaue Zunge bekommt man also nur beim Genuss der Wildbeeren. Die bei uns so beliebten blauen Beeren werden bereits seit Beginn der 1920er Jahre in Europa kultiviert. Angefangen in den Niederlanden, pflanzte ab 1930 der Botaniker Wilhelm Heermann Heidelbeeren auch in Deutschland an. Die ersten großen Heidelbeerfelder entstanden in den 1950er Jahren. Die Hauptanbaugebiete liegen nach wie vor in Niedersachsen, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen.
Gesunde Power
Wenn von Juni bis September saisonale Heidelbeeren frisch zu kaufen sind, sollten nicht nur Obstliebhaber zugreifen. Auch wer auf einen frischen Teint und auf eine bewusste Ernährung setzt, sollte dies tun. Denn die entzündungshemmenden Anthocyane in Schale und Fruchtfleisch der Blaubeeren, unterstützen den Körper beim Abbau von freien Radikalen. Überhaupt stecken sie voller Vitamine und Mineralstoffe und waren selbst Hildegard von Bingen bereits als medizinische Heilpflanze bekannt. Neben Vitamin C und E enthalten die blauen Beeren verdauungsförderliche Gerbstoffe und sollen sogar entzündungshemmend wirken, die Blutgerinnung unterstützen und eine beruhigende Wirkung haben.
Einkauf und Lagerung
Frische Blau- bzw. Heidelbeeren erkennt man an der gleichmäßig blauen Farbe, einer prallen Schale und einer leichten Pelzschicht. Im Kühlschrank halten sie sich – gut vorbereitet! – bis zu 14 Tagen. Dazu sollte man sie in einer Schale mit kaltem Wasser abspülen – das vermeidet Druckstellen durch Wasserstrahlen. Danach die Früchte auf einem Tuch abtropfen lassen und sie in einem flachen Gefäß in den Kühlschrank stellen. So behandelt, sind sie sogar besser lagerfähig als die meisten anderen Beerenfrüchte.
Haltbarkeit verlängern
Wer auch in der kalten Jahreszeit nicht auf Beeren aus heimischem Anbau verzichten möchte, der verwandelt sie schon im Sommer in eine raffinierte Konfitüre oder friert sie ein. Mit oder ohne Vorgefrieren sind gefrorene Beeren gut 10 – 12 Monate lagerfähig. Dazu kommt, dass die kleinen „Eis“-Beeren ebenso viel Vitamine und die gleichen essentiellen Nährstoffe enthalten wie frisches Beerenobst. Und ein weiterer Vorteil: Tiefgekühltes lässt sich bequem und ohne viel Aufwand zubereiten – vor allem, wenn man folgende Empfehlungen berücksichtigt:
1. Tiefgefrorenes Beerenobst im Kühlschrank auftauen lassen
2. Innerhalb von 24 Stunden nach dem Auftauen verbrauchen
Tipp: Gefrorene Beeren sind geradezu perfekt zum Backen geeignet. Denn sie enthalten weniger Wasser als frische Beeren. Für eine Beerentorte, den Tortenboden beispielsweise mit einer dünnen Sahneschicht bestreichen, die gefrorenen Beeren daraufsetzen und dann den heißen Tortenguss darüber gießen. Ist kinderleicht und sieht super aus! Denn der Guss wird durch die kalten Beeren blitzschnell fest und die wiederum sehen aus wie frisch gepflückt!
Rezept: Heidelbeer-Holunder-Suppe mit Grießnocken
Zutaten für 4 Personen
Für die Nocken:
- 250 ml Milch
- 2 EL Butter
- 1 EL Zucker
- 1 Prise Salz
- 125 g Weichweizen-Grieß
- 2 Eier
Für die Suppe:
- 100 g Zucker
- 250 ml Holundersaft
- 20 g Speisestärke
- 1 Bio-Zitrone
- ½ TL Zimt
- 650 g frische Heidelbeeren
- 2 Stiele Minze
- 4 Cantuccini
Zubereitung:
- In einem Topf Milch, Butter, Zucker und 1 Prise Salz aufkochen. Grieß einrühren bis ein glatter Teig entsteht (er sollte sich vom Topfboden lösen). Vom Herd nehmen und Eier einzeln mit einem Schneebesen unterrühren, anschließend abkühlen lassen.
- In einem großen flachen Topf etwa 1,5 l Wasser mit 1 Prise Salz aufkochen. Teig mit 2 Teelöffeln zu Nocken formen und in das fast kochende Wasser gebe Nocken etwa 12 Min. ziehen lassen, dabei nicht kochen. Anschließend aus dem Wasser nehmen und gut abtropfen lassen.
- Für die Suppe Zucker in einem Topf leicht karamellisieren lassen. Saft dazugeben, kurz aufkochen und vom Herd nehmen. Währenddessen Stärke in einer kleinen Schüssel mit 2 EL der Flüssigkeit verrühren.
- Zitrone abwaschen, abtrocknen und die Schale fein abreiben. Zitronensaft auspressen. Heidelbeeren abspülen und abtropfen lassen. Zitronensaft und -schale, Zimt, 600 g Heidelbeeren und 250 ml Wasser zum Karamell geben und alles aufkochen lassen. Stärke unter Rühren zur Heidelbeersuppe gießen und etwa 3 Min. köcheln lassen.
- Minze abspülen, trocken tupfen, Blättchen abzupfen und Cantuccini zerbröseln.
- Suppe auf Schalen verteilen. Nocken und restliche frische Heidelbeeren darüber geben. Mit Cantuccini-Bröseln und Minze bestreuen und genießen.