Mit Heidelbeeren kann man sein blaues Aromawunder erleben. Denn sie sind leicht, lecker und verbreiten ihren unwiderstehlich, blauen Beerenzauber nicht nur pur, sondern auch in Smoothies, fruchtigen Desserts, Müslis, Pfannkuchen, Quark, Gebäck oder gar zu Fisch und Fleisch. Das ist auch den deutschen Beeren-Liebhabern nicht verborgen geblieben. Sie greifen immer häufiger zu Heidelbeeren – vor allem erntefrischen. Ganze 55.200 Tonnen haben sie im vergangenen Jahr verbraucht. Zählt man die TK-Produkte dazu, wurden im vergangenen Jahr 80.000 Tonnen der blauen Beeren verspeist – pro Kopf fast 1 Kilo.
Blau ist die Farbe der Stunde
Heidelbeeren sind nach Erdbeeren (Verbrauch rund 3 Kilo pro Kopf), die beliebtesten Beeren der Deutschen. Und das Beste daran: Genau jetzt haben sie die Saison und sind frisch zu kaufen. Wer Blaubeeren auch außerhalb der Saison „unentbeerlich“ findet, muss trotzdem nicht darben! Die frischen Früchtchen lassen sich hervorragend zu Konfitüre verarbeiten. Wer also auch in der kalten Jahreszeit nicht auf Beeren aus heimischem Anbau verzichten möchte, der verwandelt sie schon im Sommer in eine raffinierte Konfitüre. Ein kulinarisches Highlight, das als Geschenk garantiert bis Weihnachten hält – oder auch nur bis zum nächsten Frühstück. Ganz nach Geschmack.
Wissen
Blaubeeren verdanken ihren Namen natürlich ihrer nachtblauen Farbe. Bekannt sind sie – je nach Region – aber auch als Besinge, Schwarzbeeren oder im Norden als Bickbeeren und Mollbeeren. Die in den Regalen unserer Supermärkte erhältlichen Kulturheidelbeeren, haben im Gegensatz zur wilden Heidelbeere nur eine blaue Schale, ihr Fruchtfleisch hingegen ist eher weiß. Eine blaue Zunge bekommt man also nur beim Genuss der Wildbeeren. Schon seit Beginn der 1920er Jahre werden die so beliebten blauen Beeren in Europa angebaut. Den Anfang machten die Niederlande. Ab 1930 kultivierte dann der Botaniker Wilhelm Heermann Heidelbeeren in Deutschland, in der Gegend von Walsrode in Niedersachsen. Heute werden Blau- oder Heidelbeeren auf fast 15.000 Hektar Fläche angebaut – allen voran in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg.
Gesunde Power
Wenn von Juni bis September Heidelbeeren frisch und saisonal zu kaufen sind, sollten nicht nur Obstliebhaber zugreifen. Wer auf einen frischen Teint und auf eine bewusste Ernährung achtet, wird zu schätzen wissen, dass nicht nur die blaue Schale voller entzündungshemmender Anthocyane steckt, sondern auch die Beeren selbst jede Menge wertvolle C- und E-Vitamine, verdauungsankurbelnde Gerbstoffe und Mineralstoffe enthalten sollen. Schon zu Zeiten von Hildegard von Bingen galt die Heidelbeere als medizinische Heilpflanze.
Einkauf und Lagerung
Frische Heidelbeeren erkennt man an der gleichmäßig blauen Farbe, einer prallen Schale und dem leichten Film, der sogenannten Beduftung. Im Kühlschrank halten sich Heidelbeeren – gut vorbereitet! – bis zu 14 Tagen. Dazu sollte man sie in einer Schale mit kaltem Wasser abspülen – das vermeidet Druckstellen durch Wasserstrahlen –, die Früchte auf einem Tuch abtropfen lassen und sie in einem flachen Gefäß in den Kühlschrank stellen. So behandelt, sind sie sogar besser lagerfähig als die meisten Beerenfrüchte. Wer Heidelbeeren länger haltbar machen möchte, kann sie aber auch einkochen, einlegen oder einfrieren und so das ganze Jahr über genießen.
Tipp: Heidelbeeren einfach portionsweise einfrieren, dann haben Sie immer die richtige Mengen Beeren parat. Dafür die Beeren am besten flach in einen Beutel legen. So frieren sie schnell und gleichmäßig durch.
Im Sommer ernten, im Winter essen
Mit oder ohne Vorgefrieren sind gefrorene Beeren gut 10 – 12 Monate lagerfähig. Dazu kommt, dass die kleinen „Eis“-Beeren ebenso viel Vitamine und die gleichen essentiellen Nährstoffe enthalten wie frisches Beerenobst. Und ein weiterer Vorteil: Tiefgekühltes lässt sich bequem und ohne viel Aufwand zubereiten – vor allem, wenn man folgende Empfehlungen berücksichtigt:
- Tiefgefrorenes Beerenobst im Kühlschrank auftauen lassen
- … und innerhalb von 24 Stunden nach dem Auftauen verbrauchen!
Tipp: Gefrorene Beeren sind geradezu perfekt zum Backen geeignet. Denn sie enthalten weniger Wasser als frische Beeren. Für eine Beerentorte, den Tortenboden beispielsweise mit einer dünnen Sahneschicht bestreichen, die gefrorenen Beeren daraufsetzen und dann den heißen Tortenguss darüber gießen. Ist kinderleicht und sieht super aus! Denn der Guss wird durch die kalten Beeren blitzschnell fest und die wiederum sehen aus wie frisch gepflückt!
Heidelbeer-Cheesecake mit Thymian-Honig
Der sommerlich fruchtige Käsekuchen ist schnell gemacht und erhält durch den Thymian-Honig das gewisse, würzige Etwas.
Zutaten
300 g Heidelbeeren
50 g Zucker
1 Bio-Zitrone
50 g Butter
180 g Haferkekse
4 Stiele Thymian
500 g Doppelrahmfrischkäse
500 g Mascarpone
9 g gemahlene Gelatine
150 g weiße Schokolade
2 EL Honig
Zubereitung
- Einen Tortenring (20 cm Durchmesser) auf einen schönen Teller stellen.
- Heidelbeeren waschen, gut abtropfen lassen und 200 g davon zusammen mit dem Zucker in einen hohen Mixbecher geben. Zitrone waschen, abtrocknen, Schale abreiben, zu den Heidelbeeren geben und alles mit dem Pürierstab fein mixen.
- Butter zerlassen. Kekse in einen Beutel füllen und mit einem Nudelholz fein zerbröseln.
- Thymian waschen, trocken schütteln und Blättchen von den Stielen zupfen.
- Die Hälfte der Thymianblättchen mit Butter und Kekskrümeln vermengen, im Tortenring verteilen und mit den Fingern andrücken.
- Frischkäse, Mascarpone und Heidelbeerpüree langsam cremig rühren.
- Gelatine nach Packungsanleitung vorbereiten und Schokolade in einem Wasserbad schmelzen. Beides nacheinander vorsichtig unter die Cheesecake-Masse heben und auf dem Keksboden verteilen. Abgedeckt über Nacht im Kühlschrank kühlen, bis die Masse fest ist.
- Vor dem Servieren Honig mit einem Spritzer Zitronensaft und dem restlichen Thymian in einen Topf geben und leicht erwärmen. Kuchen aus dem Tortenring lösen, mit den übrigen Blaubeeren garnieren und den Thymian-Honig gleichmäßig über den Kuchen gießen. Cheesecake in Stücke schneiden und genießen.