Jens Mecklenburg

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Ostsee-Landwirt 2020 gesucht

WWF vergibt Umweltpreis gegen Überdüngung
2. März 2020

Auch in diesem Jahr sucht der WWF die besten Meeresschützer unter den Ostseebäuerinnen und -bauern. Die Umweltschutzorganisation zeichnet Landwirte aus, die den Austrag von Nährstoffen in die Gewässer mindern. Die Ostsee ist zu stark mit Stickstoff und Phosphat belastet. 

Ostseelandwirte 2019: Maria und Kristian Lundgaard-Karlshøj, aus Dänemark. © Jens Bach

Maßnahmen gegen Überdüngung

„Viele Landwirtinnen und Landwirte setzen bereits Maßnahmen gegen die Überdüngung um. Wir wollen ihre Anstrengungen zum Schutz der Ostsee hervorheben“, so Michael Berger, Referent für nachhaltige Landwirtschaft beim WWF, zum Start der nationalen Bewerbungsphase. Die deutsche Jury setzt sich aus VertreterInnen der Wissenschaft, des Naturschutzes, der Landesbehörden und des Bauernverbandes zusammen.

Bis zum 3. April 2020 können sich Landwirtinnen und Landwirte aus dem Wassereinzugsgebiet der Ostsee unter www.wwf.de/ostseepreis für den deutschen Titel bewerben. Es winkt ein Preisgeld von 1.000 Euro und eine Reise zur internationalen Preisverleihung. Dort wird unter allen teilnehmenden Ostsee-Anrainerstaaten der oder die internationale Sieger/in mit einem Preisgeld von 10.000 Euro ausgezeichnet.

© Ingo Wandmacher

Nicht nur die Lauten hören 

Den deutschen Wettbewerb gewann im letzten Jahr Wilfried Lenschow stellvertretend für die Agrargenossenschaft Bartelshagen 1 in Mecklenburg-Vorpommern. Er meint mit Blick auf den Preis: „In der Debatte über mehr Umweltschutz in der Landwirtschaft werden oft nur die lautesten Stimmen gehört, und diejenigen, die sich bereits für mehr Umweltschutz einsetzen und gute Bauern sind, werden übertönt. Wir freuen uns daher, dass der WWF versucht, eben diesen Bauern eine Stimme zu geben.“ Auf internationaler Ebene siegten Kristian and Maria Lundgaard-Karlshøj aus Dänemark. 


Gemeinsam was bewegen 

Der WWF und die Swedbank haben 2009 gemeinsam mit dem Baltic Farmers Forum for the Environment (BFFE) und Bauernverbänden aus verschiedenen Ländern den Wettbewerb „Ostsee-Landwirte des Jahres“ ins Leben gerufen. Der WWF Deutschland schreibt den Preis zum achten Mal national aus. Teilnehmende Länder in 2020 sind Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Polen, Russland, Schweden, Weißrussland und die Ukraine.


Todeszonen in der Ostsee 

Durch die dauerhafte Überdüngung der Ostsee werden Zonen mit extremem Sauerstoffmangel („Todeszonen“) am Meeresgrund immer größer. Über Flüsse in die Ostsee gespülte Düngemittel wie Nitrat und Phosphat fördern das Massenwachstum von Algen und Bakterien. Sterben diese ab, werden sie von Sauerstoff zehrenden Bakterien am Meeresgrund zersetzt. Es entstehen sauerstofffreie tote Bodenzonen. 

Wettbewerbsdetails unter http://www.wwf.de/ostseepreis

Ostseestrand. © Ingo Wandmacher