Johanna Rädecke

Redakteurin

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Not-Spots statt Hot-Spots

Geheimtipps an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste
28. Juni 2020

Seitdem wieder Reisen an die Ostsee Schleswig-Holstein erlaubt sind und die Sommerferien langsam starten, füllen sich auch die Strände, Promenaden und Geschäfte in den einzelnen Orten – besonders in den bekannten „Hotspots“. Die Küste zwischen Glücksburg, ganz im Norden an der dänischen Grenze gelegen, und Travemünde, im Süden der Region, ist aber lang und abwechslungsreich. Hier gibt es mehr als nur die wohlbekannten Ziele. Zudem lockt das Binnenland mit der Holsteinische Schweiz und über 200 Seen. Eine Auswahl der „Not-Spots“, die definitiv einen Besuch wert sind.

Wer historische Schiffe bevorzugt, fährt in den Museumshafen Wendtorf Bild: www.ostsee-schleswig-holstein.de/Oliver Franke 

Holsteinische Schweiz: Malente und Malkwitz

Umgeben von Wäldern und Binnenseen ist Malente ein idealer Ort für alle, die gerne in der Natur unterwegs sind. Der Dieksee, der Kellersee sowie der Fluss Schwentine, der beide Gewässer verbindet, liegen nah beieinander und eignen sich bestens fürs Stand-Up Paddeln oder für Kanutouren. Wer es entspannter mag, macht eine Schiffsrundfahrt oder spaziert die Diekseepromenade entlang. Am westlichen Ende liegt hier ein Wald mit den Malenter Spiegelteichen. Diese sind mit kleinen Bachläufen miteinander verbunden und in dem glatten Wasser spiegeln sich die Bäume. Wer gerne Wein trinkt, fährt nur ein paar Minuten weiter nach Malkwitz auf den Ingenhof. Das Örtchen bietet nicht nur ländliche Idylle, sondern auch einen Südhang mit 35 Grad Neigung und einem norddeutschen Weinanbaugebiet mit einer Rebfläche von 7,8 Hektar. Der Wein kann vor Ort verkostet und gekauft werden. www.malente-tourismus.de, www.holsteinischeschweiz.de, www.ingenhof.de/weingut


Eckernförder Bucht: Schwedeneck und Strande

Einen vielleicht etwas weniger bekannten Strand sowie wilde Steilklippen finden Urlauber in Schwedeneck in der Eckernförder Bucht. Wer baden gehen will, hat die Wahl zwischen Kurstrand mit Promenade und Strandkorbvermietung oder idyllischen Naturstränden. Hier lässt sich auch die Sonne fern vom allgemeinen Trubel in ein paar geschützten Mulden in den Dünen auskosten. Wer eher Wasserratte ist, kann im Wassersportcenter Stand up Paddle-Boards, Surfboards oder Tretboote leihen. Auch das Örtchen Strande ist einen Besuch wert. Der ehemalige Fischerort ist fußläufig zu erkunden und gerade der Hafen bietet mit einer kleinen Kutterflotte maritimes Flair. Wer lieber größere Schiffe mag, nimmt eine der Fähren über die Kieler Förde, zum Beispiel nach Laboe. Zu einem Spaziergang lädt die neue Strandpromenade ein oder der Bülker Leuchtturm, der auf einer Landzunge steht. www.schwedeneck.de und www.eckernförderbucht.de 

Der Schönberger Strand liegt in der Probstei und bietet neben Sand und Meer auch ein Eisenbahnmuseum. Bild: www.ostsee-schleswig-holstein.de/Oliver Franke 

Probstei: Schönberg und Wendtorf in Nachbarschaft zu Laboe

Wer schon immer mit einer historischen Eisenbahn fahren wollte, ist beim Museumsbahnhof am Schönberger Strand richtig, denn dieser ist bundesweit sogar einzigartig. Die historischen Eisenbahnen verkehren noch immer auf einer Kleinbahnstrecke zwischen Schönberg und dem Schönberger Strand. Außerdem liegt auf dem Gelände die einzige historische Straßenbahnstrecke, die noch in Betrieb ist. Im Bahnhofsgebäude können sogar Fahrkarten an einem alten Schalter gekauft werden, um sich in einem traditionellen Fahrzeug auf eine Reise in die Vergangenheit zu begeben. Wer historische Schiffe bevorzugt, fährt in den Museumshafen Wendtorf: Hier kann beispielsweise ein Wikingerschiff aus der Nähe betrachtet werden, ebenso wie ein Wadenboot, ein Krabbenkutter und eine Quase. www.schoenberg.de und www.probstei.de/museumshafen-probstei und www.probstei.de/


OstseeFerienland: Grube und Lensahn

Ein „Ort der idyllischen Ruhe“ ist Grube und beherbergt nur etwa 1.000 Einwohner – und das direkt hinter den touristischen HotSpots Grömitz, Dahme und Kellenhusen. Eine kleine Attraktion ist hier das Dorfmuseum. Es liegt in einem 1890 erbauten, typischen Wohnhaus und beherbergt eine volkskundliche sowie vor- und frühgeschichtliche Sammlung, die von Einwohnern aus Grube und Umgebung selbst zusammengetragen wurde. Wer sich für ältere Funde interessiert, sieht eine Inszenierung des Alltags und die Handwerke in der Steinzeit. Als Mini-Attraktion gibt es hier über eine Standbildleitung einen Blick in das Gruber Storchennest. Das „grüne Zentrum“ des OstseeFerienlandes ist aber das Örtchen Lensahn. Einzigartig in Schleswig-Holstein ist hier der Museumshof. Dieser zeigt ländliche Geschichte zum Anschauen, Anfassen und Ausprobieren. Wer lieber in Ruhe baden will, besucht das Waldschwimmbad und muss bei sommerlichen Temperaturen erst gar nicht weit ins Umland fahren. ostseeferienland.de/grube  und https://ostseeferienland.de/lensahn

Das „grüne Zentrum“ des OstseeFerienlandes ist das Örtchen Lensahn, in direkter Nähe zu den Hostpots Grömitz, Kellenhusen und Dahme. Bild: www.ostsee-schleswig-holstein.de/Oliver Franke 

Hohwachter Bucht: Gut Panker und Lütjenburg

Auf Gut Panker erwartet Besucher eine Kombination aus Kunst, Kultur und Genuss. Alles mit dem Charme eines 500 Jahre alten Gutes, das von einer kleinen Gemeinschaft bewirtschaftet wird. Eine schmale Straße führt zwischen den Gebäuden hindurch, vorbei an den Stallungen des Gestütes Panker, das für seine traditionelle Trakehnerzucht bekannt ist, über das historische Gasthaus „Ole Liese“, in dem deutsche Küche mit regionalen Zutaten serviert wird, bis hin zur alten Schlosskapelle. Ein paar Kilometer weiter liegt der 800 Jahre alte, historische Marktplatz von Lütjenburg. Hier steht der bekannteste Einwohner auf dem Bürgerbrunnen: Hein Lüth. 1890 wurde er zum Polizeisergeant ernannt und sorgte fortan für Recht und Ordnung in den Straßen, aber immer auf seine eigene nette Art und Weise. https://www.gutpanker.de/ und https://www.hohwachterbucht.de/luetjenburg.html 


Lübecker Bucht: Aalbeek Niederung und Rettin

Timmendorfer Strand und Scharbeutz kennt fast jeder. Etwas unbekannter ist aber die Aalbeek Niederung beim Hemmelsdorfer See in direkter Nachbarschaft der beiden Hotspots. Das Naturschutzgebiet ist rund 349 Hektar groß und bietet ruhige Wege zum Wandern – und das nur einen Meter über dem Meeresspiegel. Wer lieber an den Strand möchte, macht es sich im ehemaligen Fischer- und Bauernort Rettin, einem Ortsteil von Neustadt i. H., bequem. Hier locken ein flacher Wasserzugang, ursprüngliche Landschaft und ein kleines Strandcafé in den Dünen. timmendorfer-strand.de/entdecken-erleben/natur/naturschutzgebiet-aalbeek-niederung und https://www.luebecker-bucht-ostsee.de/rettin 

Der Bülker Leuchtturm steht auf einer Landzunge und kann besichtigt werden. Bild: www.ostsee-schleswig-holstein.de/Oliver Franke

Weitere Informationen zu einem Urlaub an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins erhalten Interessierte online unter www.urlaubsorte-ostsee.de und www.ostsee-schleswig-holstein.de.