Johanna Rädecke

Redakteurin

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Nachfrage nach Biolebensmittel steigt

Ältester nachhaltige Ernährungstrend wächst Jahr für Jahr
13. Februar 2020

Nach einer aktuellen GfK-Studie stieg die Nachfrage nach Bio-Nahrungsmitteln und -getränken in Deutschland 2019 gegenüber 2018 weiter deutlich an. 

© Raisfoto

Im Vergleich zum Vorjahr kauften die Deutschen deutlich häufiger Bio-Produkte ein (+8 Prozent) und legten bei dieser Gelegenheit mehr Bio-Ware in ihren Einkaufswagen (+4 Prozent). Das sind Ergebnisse einer aktuellen GfK-Studie, die das Einkaufsverhalten bei Bio-Produkten in deutschen Haushalten untersucht.

Bio ist der älteste nachhaltige Ernährungstrend und längst im bürgerlichen Mainstream angekommen. Es gibt in Deutschland fast keinen Haushalt mehr, der nicht wenigstens einmal im Jahr ein Bio-Produkt einkauft. Der Prozentanteil der Bio-/Öko-kaufenden Privathaushalte an allen Haushalten in Deutschland liegt aktuell bei über 96 Prozent. In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Bio-Anteil an den Haushaltsausgaben für Nahrungsmittel und Getränke von 3,2 Prozent (2009) auf sechs Prozent (2019) fast verdoppelt. Insgesamt entfallen rund 85 Prozent der Ausgaben auf diesen Bereich. Der Rest auf Naturkosmetik, Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel sowie auf Papierwaren.

Jedes siebte Ei stammt von einer Bio-Henne

Gemessen am gesamten Einkaufsvolumen in der Kategorie ist der Bio-Anteil bei Eiern am höchsten. Etwa jedes siebte Ei stammt von einer Bio-Henne. Molkereiprodukte wie Milch und Joghurt kommen auf einen Bio-Anteil von fast zehn Prozent, Obst und Gemüse landen bei gut sieben Prozent. Dabei greifen die Konsumenten speziell für Bio-Eier deutlich tiefer in die Tasche als für vergleichbare konventionelle Ware.

Die meisten Bio-Lebensmittel und -getränke werden im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) einschließlich der Drogeriemärkte eingekauft. Auf den LEH entfallen rund zwei Drittel aller Ausgaben für Bio-Produkte. Das stärkste Wachstum an Bio-Angeboten sollen laut Studie die Wochenmärkte aufweisen, eine Folge des Trends zur Regionalität schlussfolgert die GfK. Das Niveau ist hier mit rund drei Prozent aber insgesamt deutlich niedriger.  


Wo leben die Bio-Kunden?

Mehr als ein Viertel der Verbraucher (28 Prozent) bevorzugt inzwischen nach eigenem Bekunden beim Kauf von Lebensmitteln regelmäßig das Bio-Produkt, soweit es zur Wahl steht. Rund ein Fünftel aller Konsumenten kann man dabei als „kompromisslose Bio-Shopper“ bezeichnen. Sie geben gut jeden siebten Euro für Bio-Produkte aus. Man findet sie am häufigsten in den südlichen Bundesländern sowie in Berlin. In den östlichen Bundesländern ist der Anteil der konsequenten Bio-Käufer dagegen deutlich unterproportional vertreten. Die Norddeutschen liegen unaufgeregt im Mittelfeld.