Schnell in der Mittagspause ein Sandwich holen? Bloß nicht, sagt die britische Oppositionsführerin Kemi Badenoch – und hat damit einen kulinarischen Streit mit Premierminister Keir Starmer ausgelöst.
„Ich bin kein Sandwich-Fan. Ich glaube nicht, dass Sandwiches ein richtiges Essen ist, es ist etwas, das man zum Frühstück isst“, sagte die Chefin der Konservativen Partei.
„Lunch ist für Weicheier“
„Lunch ist für Weicheier“, sagte Badenoch noch in dem Interview mit der konservativen Zeitschrift „Spectator“. Ab und an hole sie sich mal ein Steak zum Mittagessen. Und forderte damit Starmer heraus.
Denn der Regierungschef sieht das ganz anders. Sandwiches seien in Starmers Augen eine „großartige britische Institution“, sagte sein Sprecher. „Ich glaube, er war überrascht zu hören, dass die Oppositionsführerin sich zum Mittagessen ein Steak liefern lässt. Der Premierminister ist mit einem Sandwich-Mittagessen sehr zufrieden.“ Gerne esse Starmer ein Thunfisch-Sandwich und gelegentlich ein Käse-Toastie.
Badenoch ließ sich damit aber nicht abspeisen. Als Reaktion schrieb die 44-Jährige in den sozialen Medien: „Der Premierminister hat Zeit, auf meine Witze über das Mittagessen zu reagieren … aber keine Zeit für die Bauern, die unsere Lebensmittel produzieren.“ Die Konservativen kritisieren Pläne der sozialdemokratischen Regierung, die Erbschaftsteuer anzuheben – das würde ihrer Ansicht nach vor allem größere landwirtschaftliche Betriebe treffen.
„Donald Söder“
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat sich bei einem Besuch der Deutschland-Zentrale von McDonald’s an der Fritteuse fotografieren lassen ‒ und damit im Internet vor allem Assoziationen mit Donald Trump ausgelöst.
Kommentare der Nutzer auf den Plattformen X und Instagram reichten von „Unser Mini Trump“ über „Donald Söder“ bis zu Nachfragen, wann sich der CSU-Chef wie der ehemalige und künftige Präsident der Vereinigten Staaten wohl in einem Müllwagen ablichten lassen werde.
Das Foto an der Fritteuse erinnerte viele Nutzer an eine Wahlkampfaktion des US-Republikaners, bei der Trump sich mit Schürze an der Fritteuse einer McDonald’s-Filiale zeigte. Manche stellten die Aufnahmen von Trump und Söder in ihren Kommentaren zum Beleg der Ähnlichkeit als Bildkombination nebeneinander.
Eine Sprecherin der Bayerischen Staatskanzlei bezeichnete solche Vergleiche als „konstruiert“. Eine Parallele von Söder zu Trump zu ziehen, gehe „völlig am Sinn dieses Unternehmensbesuchs vorbei“. Der Ministerpräsident habe sich bei Gesprächen mit Mitarbeitern und Management über aktuelle Herausforderungen der Branche informieren wollen.
Söder, der sich mit seinen Essensfotos in den sozialen Netzwerken schon seit Jahren als bürgernah inszeniert, ließ es sich aber nicht nehmen, in seinem Beitrag auf X den entsprechenden Foodblog-Hashtag zu verwenden: „Gebe zu: #söderisst auch gerne Fast Food.“ Erst vor wenigen Monaten hatte Söder sich bei einer Verlosungskampagne als Freund des Döners inszeniert und auch mit Bratwürsten und Bier macht der Politiker gerne Politik. Kommunikations- und Sozialwissenschaftler bezeichnen diese Art der Food-Kommunikation als „Gastropopulismus“.
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