Flucht übers Meer ist seit langer Zeit ein ernstes Menschheitsthema. Das Internationale Maritime Museum Hamburg sprach mit Joachim Gauck und Klaus von Dohnanyi über das Thema und zeigt noch bis zum 2. Februar die Ausstellung „Von Troja bis Lampedusa“.
Aus der Geschichte lernen
Bewegende Stunden im Internationalen Maritimen Museum: Bundespräsident a.D. Joachim Gauck und Altbürgermeister Dr. Klaus von Dohnanyi besuchten die Sonderausstellung „Flucht übers Meer – Von Troja bis Lampedusa“ und diskutierten vor rund 80 Gästen über das stets aktuelle Thema Flucht und Vertreibung, über Freiheit und Toleranz, Humanität und Verantwortung.
Claudia Spiewak, Chefredakteurin von NDR Info, moderierte das spannende und offene Gespräch.
Der Historiker und Kurator der Ausstellung Dr. Erik Lindner gab eine Einführung, in der er Flucht und Vertreibung als ein schweres, aber wichtiges Thema bezeichnete, das die Menschen über Jahrhunderte begleitet habe und immer wieder herausfordere. Lindner hat auch ein Buch mit dem gleichnamigen Titel „Flucht übers Meer- Von Troja bis Lampedusa“ geschrieben, das zweisprachig auf Deutsch und Englisch im Mittler-Verlag erschienen ist.
Peter Tamm, Vorstand des Internationalen Maritimen Museums, sagte in seiner Begrüßung der Gäste, Ausstellung und Buch seien ihm eine große Herzensangelegenheit: „Unterstreichen sie doch beide so hervorragend das Credo unseres Hauses. Aus der Geschichte für die Zukunft lernen – dieser Aufgabe stellen wir uns alle hier im Museum tagtäglich. Und wenn wir heute einen Blick auf die Schlagzeilen werfen, verstehen wir schnell, dass das Thema Migration uns nicht nur weiterhin beschäftigen, sondern auch herausfordern wird. Sowohl die aktuelle weltpolitische Situation, als auch das Thema Klimawandel sind eine Zäsur in der Menschheitsgeschichte. Ich bin fest überzeugt, dass wir diese Herausforderungen nur lösen können, wenn wir geschichtliche Zusammenhänge verstehen und aus ihnen für die Zukunft lernen. Mit unserem Museum und unseren Ausstellungen wollen wir hierzu einen Beitrag leisten.“
Die Sonderausstellung „Flucht übers Meer – Von Troja bis Lampedusa“, die noch bis zum 2. Februar im Internationalen Maritimen Museum gezeigt wird, findet großes Interesse beim Publikum. Seit der Eröffnung haben über 75 000 Menschen die Ausstellung gesehen.