Die Flensburger Brauerei blieb auch im vergangenen Jahr – gegen den Trend der Branche – auf Wachstumskurs. Das Unternehmen setzte 2019 rund 641 000 Hektoliter Getränke im Inland ab, nach 628 000 Hektolitern im Jahr zuvor, wie Andreas Tembrockhaus, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb, am Montag in Flensburg mitteilte. Hinzu kamen noch rund 40.000 Hektorliter, die ins Ausland verkauft wurden. Das entspricht einem Plus von 2,0 Prozent. Bei den alkoholhaltigen Bieren lag das Plus der Flensburger Brauerei bei 1,2 Prozent. 2008 lag der Bierausstoß der Flensburger noch bei 529 000 Hektorliter.
Zum Vergleich: Die Carlsberg-Gruppe, zu der u.a. Holsten und Astra gehören, braute 2018 2,54 Millionen Hektorliter und stagniert beim Bierabsatz. Das Sortiment der Brauerei umfasst mittlerweile 16 Produkte mit und ohne Alkohol.
Größte Privatbrauerei im Norden
Die Flensburger Brauerei Emil Petersen GmbH & Co. KG ist Schleswig-Holsteins größte Privatbrauerei und beschäftigt rund 230 Mitarbeiter. Die Flensburger sind dafür bekannt Tradition und Moderne zu verbinden. So verfügt die Flensburger Brauerei über eine der weltweit größten und modernsten Abfüllanlagen für Flaschen mit Bügelverschluss. Ihre Biere mit dem traditionellen „Plop“-Verschluss sind zum Symbol für norddeutsche Braukunst geworden.
Ohne Alkohol läuft
Vor allem die alkoholfreien Sorten wie Flensburger „frei“ oder das „Radler alkoholfrei“ legten der Brauerei zufolge zu – um mehr als 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Alkoholfreie Sorten und Mixgetränke liegen bundesweit im Trend.
Das kalorienarme naturtrübe Radler ohne Alkohol der Flensburger ploppt, wie man hier sagen würde. Es kommt ohne Zucker aus, schmeckt leicht herb und nicht so „zuckersüß“, wie man es von anderen Radlern gewohnt ist. Masse und Qualität ist in Flensburg kein Widerspruch, sondern Teil des Erfolgs.
Pils bleibt Pils
Mit einem Anteil von rund 66 Prozent bleibt das klassische Pils an der Spitze des Gesamtabsatzes. Auch für 2020 ist die Brauerei optimistisch. „Wir trauen uns dieses Jahr zwei Prozent Wachstum zu, egal wie der Markt sich entwickelt“, sagte Tembrockhaus. Insgesamt fiel der Absatz der deutschen Brauereien und Bierlager 2019 gemessen am Vorjahr um 1,9 Prozent auf 9,2 Milliarden Liter. Schon in den Jahren zuvor sank der Absatz. Mit mehr als 80 Prozent ging der Löwenanteil in den heimischen Markt, wie das Statistische Bundesamt vergangene Woche mitteilte. Entgegen dem Trend des deutschen Biermarktes befindet sich die Flensburger Brauerei seit mehr als 6 Jahren auf Wachstumskurs.
Andreas Tembrockhaus lobte noch die Mitarbeiter: „Die anhaltend positiven Ergebnisse haben wir im Wesentlichen unseren guten Mitarbeitern zu verdanken. Wir haben Spaß bei unserer Arbeit, das ist ein Baustein für unseren nachhaltigen Erfolg, der am Ende auch außen in unserer Werbung sichtbar wird. Denn im hart umkämpften Pilsmarkt tut man gut daran, seine Marke gut zu pflegen.“