Jens Mecklenburg

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Auch in Niedersachsen wird für Helden gekocht

Kostenlose Mahlzeiten für Pfleger und VerkäuferInnen
30. März 2020

Auch Restaurants und Caterer in Teilen Niedersachsens kochen in der Coronavirus-Krise unentgeltlich für Helfer und Bedürftige. Die Aufforderung laute immer: „Macht eure Kühlhäuser leer. Was habt ihr noch – was muss weg?“, sagte der Göttinger Gastronom Peter Goldmann. Ein Verein, der soziale Projekte betreut, verteile das Essen an Menschen, die Unterstützung brauchen. In Hannover spendete das Catering-Unternehmen Gastrotrends Hagedorn 1000 Mahlzeiten über den hauseigenen Lieferdienst für Helfer in der Corona-Pandemie. Ziel sei, Partner zu gewinnen, um mit gespendeten Waren zu kochen.
In ganz Niedersachsen gebe es Projekte, sagte Renate Mitulla, Geschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Niedersachsen. In Hannover werde beispielsweise für Obdachlose gekocht. Viele Gastronomen hätten mit Blick auf das Ostergeschäft ihre Kühlhäuser gefüllt, sagte sie. Restaurants „werden jetzt kreativ“. Getroffen habe die Krise alle – von der Imbissbude bis zum Fünf-Sterne-Hotel, mit Umsatzeinbußen bis zu 100 Prozent.


Kochen für Helden

„Kochen für Helden“ wurde in der letzten Woche von Max Strohe und Ilona Scholl vom Berliner Sternerestaurant tulus lotrek gestartet. Die Gastgeber aus Kreuzberg räumten ihr Lager und kochen kostenfrei für Ärzte und Pfleger, für Supermarktangestellte und Feuerwehrmänner. Inzwischen beteiligen sich auch Lieferanten und prominente Gastronomen in anderen Städten wie Hamburg, Göttingen und Hannover. Eine Crowdfunding-Kampagne läuft ebenfalls. Wir berichteten

Bahn spendet Lebensmittel

Die Deutsche Bahn hat 15 Paletten Lebensmittel an die Helfer-Initiative in Hamburg gespendet. Ursprünglich seien die Lebensmittel im Wert von 17 000 Euro für den Verkauf in der Bordgastronomie der Fernverkehrszüge gedacht gewesen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Wegen des Coronavirus ist das gastronomische Angebot in den Zügen derzeit jedoch sehr eingeschränkt, weshalb die Speisen dort nicht mehr verkauft werden können. „Wir freuen uns sehr, die Aktion ‚Helden des Alltags‘ so spontan und unkompliziert unterstützen zu können“, sagte der Leiter Logistik Bordservice Hamburg, Ronny Ebert.

Aufgrund der Empfehlung des Bundesgesundheitsministeriums hat die Deutsche Bahn das gastronomische Angebot in den Zügen stark eingeschränkt und bietet in den Bordbistros derzeit nur Speisen und Getränke in Einwegverpackungen an. „In Zeiten großer Not zeigt sich, was wirklich zählt“, macht Johannes Riffelmacher von Salt & Silver deutlich. „Wir lieben unsere Stadt und sind solidarisch mit denen, die weiterhin die Grundversorgung für uns alle aufrechterhalten. Daher sind wir für jede Hilfe dankbar. Zudem dürfen wir die Obdachlosen nicht vergessen, denn sie leiden womöglich mit am meisten unter der Krise.“