Johanna Rädecke

Redakteurin

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Arbeiten, produzieren, netzwerken

Das foodlab in Hamburg
29. Juni 2020

Mitte Juli wird die Hafencity um einige kreative und vor allem kulinarische Köpfe reicher: Dann eröffnet nahe der HafenCity Universität das „foodlab“, ein Ort für Gründer und Startups aus der Food-Szene. Ein Teil davon wird ein Pop-Up-Restaurant, in dem alle vier Wochen neue Küchenkünstler zaubern können. 

©Heyroth & Kürbitz freie Architekten BDA

„Start-Ups in der Food-Szene haben alle dasselbe Problem: Sie brauchen ein Dach über dem Kopf und vor allem ein Netzwerk, ohne das es einfach nicht geht. Hier im ,foodlab‘ haben sie beides“, erklärt Christin Siegemund, Gründerin des foodlabs Hamburg.

Ihr bislang weltweit einzigartiges Konzept bietet auf 1200 qm einen Coworking Space für Food Startups, Küchenplätze zum Testen, Kreieren, Fermentieren und Produzieren von Food Innovationen, ein Media- und Eventstudio für Shootings um Produkte professionell in Szene zu setzen, sowie einen Mini Shop. Außerdem eine Popup Fläche, auf der alle vier Wochen ein neues Restaurantkonzept Platz findet, mittags wie auch am Abend. Das Gesamtkonzept soll etablierten Playern, Gründern, Gastronomen und Chefs Innovationen in der Foodbranche erleichtern. Über das Angebot einer perfekt ausgestatteten Küche hinaus gibt es im Watermark-Gebäude in der Hamburger Hafencity einen eigenen Accelerator – ein sechsmonatiges Programm, das Coaching-Angebote und einen Arbeitsplatz im „foodlab-Co-Working-Space“ umfasst. Für dieses können Food Startups sich bewerben um voll durchzustarten, in dem sie einen Arbeitsplatz für sechs Monate gestellt bekommen, außerdem ein individuell zugeschnittenes Coachingprogramm.


Arbeit und Vergnügen – das foodlab ist offen für alle 

Das foodlab steht nicht nur Machern, sondern auch Genießern offen – jeder kann das foodlab nach seinem eigenen Geschmack erleben. Ob mit Franzbrötchen und Kaffee aus der hauseigenen Rösterei oder Lunch und Dinner im alle vier Wochen wechselnden Popup Restaurant. Hier haben Gäste die Möglichkeit ganz nah mitzuerleben, wie Köche und Gastronomen Neues wagen und sich kreativ ausprobieren. Den Anfang macht „The Food“ by gleem mit rein pflanzlichen Leckereien, die zur Mittagszeit angeboten werden. Für den Abend stellt sich das foodlab-Team mit einem eigenen Konzept den Hamburgern vor. Dafür präsentiert Küchenchefin Marieke Völsch ein Crossover-Menü ihrer bisherigen Stopps in der Welt, die sie ins foodlab brachte.

Christin Siegemund setzt auf Frauenpower © Brita Plath 

#FemaleFounder

Nur 15% aller GründerInnen in der Bundesrepublik sind weiblich. Dieser Zahl möchte Christin Siegemund mit ihrer Geschäftsidee entgegenwirken – und setzt dabei auf Frauenpower. Denn: Ihr ganzes Team besteht aus Frauen, inklusive Küchenchefin. So setzt sie nicht nur auf Erfolg, sondern möchte auch anderen Frauen Mut machen: „Frauen, traut euch! Wenn ihr eine Idee habt: go for it! Schreibt einen Businessplan, redet darüber, vernetzt euch mit anderen Frauen und Männern (!) und behaltet euer Ziel im Auge“, so die 38-Jährige.


Christin Siegemund – Gründerin und Geschäftsführerin

„Hinter mir und dem foodlab steht kein Investor, keine Firma oder was sonst so gemunkelt wird. Dahinter stehe ich mit meinem Namen“, so Christin Siegemund. Die geborene Hamburgerin ist studierte Marketing- und Kommunikationswirtin, verheiratet, Mutter von fünfjährigen Zwillingsmädchen und lebt mit ihrer Familie in Hamburg Winterhude.

Als eine der ersten gründete sie 2013 den Foodblog „Hamburger Deern“ – ihr Einstieg in die Foodwelt. Dass Frauen und Mütter erfolgreich gründen, dafür steht sie genauso wie für ihre Leidenschaft für‘s Essen und Kochen: „Wichtige Entscheidungen treffe ich als Mutter nicht konzentriert von 9-19 Uhr, sondern überall: auf Spielplätzen, in der zweiten Schicht, wenn die Kinder abends im Bett liegen, beim Kochen in meiner Küche oder unterwegs.“

©Heyroth & Kürbitz freie Architekten BDA

 

foodlab

Überseeallee 10, 20457 Hamburg

foodlab.hamburg.de

Mail: moin@foodlab.hamburg.de

 

  • 1200qm auf 2 Ebenen
  • 52 Arbeitsplätze
  • 5 Küchen (Entwicklung, Produktion, Glutenfrei, Fermentation)
  • 1 Foto- & Eventstudio
  • 60 Plätze im Popup Restaurant + Außenbereich
  • 50 Plätze in der Kaffeerösterei