Jens Mecklenburg

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Zoff um gerade erschienenen Restaurantführer

ZS Verlag beendet die Zusammenarbeit mit Gault&Millau
28. November 2019

Der Münchner ZS Verlag beendet die Zusammenarbeit mit dem gerade erst erschienenen Gault&Millau. Jetzt will der Verlag zusammen mit dem Gusto einen „neuen großen deutschen Gourmetführer“ aufbauen. Der ZS Verlag übt auch Kritik, an der internationalen Gault&Millau-Organisation.

Knackpunkt digitale Entwicklung

Seit 2017 ist der Münchner ZS Verlag der Herausgeber des Gault&Millau Deutschland Restaurant- und Weinguides. „Die letzten Jahre haben uns als Herausgeber in Zusammenarbeit mit der Gault&Millau Chefredaktion unheimlich viel Freude bereitet. Wir haben die Marke Gault&Millau für den deutschen Markt ausgebaut und neu aufgestellt. Das spiegelt sich in zahlreichen Branchenrückmeldungen positiv wider.
Zum geplanten digitalen Umbau der Marke Gault&Millau fehlte uns jedoch in den drei Jahren die erwartete Unterstützung von internationaler Seite. Die glanzvolle Gala, die am 4. November 2019 stattfand und bei der das Who is Who der deutschen Koch- und Weinszene geladen war, stellt daher den Schlusspunkt für ZS dar“, schreibt der Verlag.

Damit öffnet sich für ZS der Weg zur Zusammenarbeit mit Restaurantführer Gusto. In einer neuen Partnerschaft wollen beide Unternehmen ihre Kompetenzen ein bringen und den in Restaurantkreisen und bei Gourmets geschätzten Guide zur „führenden Marke für kulinarischen Genuss“ weiterentwickeln. Gemeinsam sollen Print- und Digitalangebote ausgebaut und neuentwickelt werden. Schon im Herbst 2020 soll der erste, dann rundum überarbeitete Führer als Buch im Handel erscheinen.



Deutscher Blick

„Es gibt in Deutschland immer mehr gute und sehr gute Restaurants. Neben den arrivierten Altmeistern liefern schon seit Jahren auch vermehrt neue, junge Köche mit spannenden Kochstilen Höchstleistungen ab, was sich aus unserer Sicht aber nicht nur in der internationalen Wahrnehmung noch viel zu wenig widerspiegelt, sondern auch hierzulande. Gusto hat es sich als deutschsprachiger Führer von Anfang an zur Aufgabe gemacht, die großartige qualitative Entwicklung in deutschen Küchen und Restaurants zu mehr Wahrnehmung zu führen und auch besonders kreative Kochstile jenseits der französischen Klassik leistungsgerecht zu bewerten und zu fördern. Ich freue mich außerordentlich, dass wir mit dem ZS Verlag nun einen starken und kompetenten Partner an unserer Seite haben, der zu den führenden Verlagen in den Bereichen Kochen, Genuss und Gesundheit zählt und dessen Name für besonders hochwertige Bücher mit niveauvollen Inhalten steht. Gemeinsam können wir Gusto zum führenden deutschen Restaurant-Guide machen.“, so Gusto-Gründer und Chefredakteur Markus Oberhäußer.

„Was Markus Oberhäußer und sein Gusto-Team in 15 Jahren aus der Taufe gehoben und mit größter Kompetenz und Liebe aufgebaut haben, ist einzigartig und verdient nun den großen Schritt in die Öffentlichkeit“, begründet Jürgen Brandt, ZS-Verleger, den Schritt zur Zusammenarbeit.

Wie es mit den Redakteuren weitergeht lässt der Verlag offen, bedankt sich aber bei der Chefredakteurin des Weinguides, Britta Wiegelmann, und ihrem Verkosterteam, sowie der Chefredakteurin des Restaurantguides, Patricia Bröhm, und ihren Testern. Es sei eine erlebnisreiche und spannende Zeit für das gesamte Team und erfülle mit Stolz, die Marke Gault&Millau Deutschland vorangebracht zu haben. Bei welchem Verlag die deutsche Ausgabe des  Gault&Millau unterkommen wird ist offen.