Jens Mecklenburg

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Was macht eine Imkerin in Corona-Zeiten?

Ein Gespräch mit Anette Hollenbach und ein Besuch im Bienenstock
3. April 2020

Auch Anette Hollenbach, Imkerin aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde (Schleswig-Holstein) und Kolumnistin dieses Magazins, trifft die Corona-Pandemie hart. Erst seit 1 ½ Jahren vermarket die Imkerin Ihre Honige im Vollerwerb. Vor wenigen Tagen flatterten die Abschlussrechnungen der Handwerker ihr ins Haus. Die Umbaumaßnahmen zur gläsernen Produktionsstätte wurde beendet. Eigentlich sollten schon in wenigen Wochen die ersten Besucher mit ihr in den Bienenstock schauen können und während der Honigernte beim „Entdeckeln“ der Honigwaben zusehen. Als Kooperationspartnerin des Naturgenussfestivals war beispielsweise auch eine Bienensafari im Juni geplant. Daraus wird wohl erstmal nichts.


Wie sieht aktuell bei dir die finanzielle Situation nach dem Umbau aus?

Natürlich waren meine Investitionen in den Betrieb und den Umbau hoch, aber Personalkosten, Pacht oder Miete entfallen. Das nimmt mir den Druck, den viele andere Produzenten haben. Außerdem kann ich meine monatlichen Kosten stark runterfahren.


Welche Vertriebsmöglichkeiten für deinen Honig hast Du?

Die Hofbienerie wollte sich 2020 auf bundesweiten Ordermessen präsentieren.  
Mir bleibt nun nur der konsequente und klassische Weg des telefonischen Vertriebs, des Versendens von Honigproben oder der Terminvereinbarung zum Tasting mit dem Wiederverkäufer.  Neukunden zu gewinnen ist im Moment fast ein Ding der Unmöglichkeit. Ich werde mich natürlich auf  Portalen für Gutscheine und Lieferservice anmelden. Z. B. auf www.sh-guide.de.


Kommen auch Neubestellungen rein?

Ja, erfreulicherweise. Da ich aber meinen ersten Feinkosthändler erst Mitte Oktober 2018 beliefert habe, ist die Zahl der Verkaufsstellen und Wiederverkäufer noch gering, zumal ich in den letzten 7 Monaten den Umbau der Imkerei allein gemanagt habe. Die Honigernte lief bei mir knapp 3 Wochen bis in Ende August. Direkt im Anschluss wurde auf Basis von Fördergeldern mein Imkereigarten umgestaltet und parallel dazu standen die Bauschuttcontainer schon bereit. Die Betreuung meiner Bienen, die Herstellung, Belieferung und Buchhaltung musste ja schließlich auch erledigt werden.


Wie hoch sind Deine Umsatzeinbrüche durch Corona?

Die Umsätze sind stark eingebrochen, allerdings lasse ich mich nicht unterkriegen und trotz der Pandemie habe ich in der vergangenen Woche eine zuversichtliche Neukundin mit meinem gesamten Sortiment beliefert.
Ihr Statement war, dass es ja nach Corona in Ihrer Markthalle  wieder hoch hergehen wird und meine Honige je nach Zutat eine Mindesthaltbarkeit von bis zu 3 Jahren aufweisen.


Verrate uns bitte noch, was es Neues aus der Imkerküche geben wird?

Einen Wabenhonig wird in diesem Jahr auf den Markt kommen und mit 2fach Pralinen aus Kiel wird es vielleicht schon in diesem Herbst eine genussvolle Kooperation geben: Wir vermählen besten Honig mit bester Schokolade. 

© Hofbienerie

Anette Hollenbach nimmt uns mit in einen Bienenstock.

Schon beim Öffnen der Bienenbeute wird es unserer Imkerin ganz schummerig. Ein betäubender Duft aus Wachs, Harzen, Honigwaben, Nektar und Pollen strömt ihr entgegen. Anette Hollenbach besucht mit uns einen Bienenstock.

Betriebsbesichtigung – Besuch im Bienenstock

Hofbienerie

Anette Hollenbach

Dörpstraat 6, 24848 Boklund
Mobil: + 49 (0)1704639796
Email: ahollenbach@hofbienerie.de
Web: www.hofbienerie.de

 

Ihre Honige gibt es im ausgesuchten Feinkosthandel und hier:

Onlineshop

Marktschwärmer

Verkaufsstellen

Pielers

Über Anette Hollenbach

Die Frau die mit den Bienen spricht