In diesem Jahr wurde das Le Canard nouveau unter der Ägide von Sternekoch Norman Etzold wieder mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Jetzt gehen der Inhaber Meinhard von Gerkan und Etzold getrennte Wege. Der bisherige Sous Chef Felix Becker ist jetzt Küchenchef.
Das im Juni 2019 gemeinsam gesetzte Ziel von Inhaber Meinhard von Gerkan und Küchenchef Norman Etzold war mit großem Engagement und durch unermüdlichen Einsatz des ganzen Teams erreicht. Doch noch bevor Etzold mit seinem Team und den Gästen auf die Auszeichnung anstoßen konnten, machten die Corona-Pandemie und der bundesweite Lockdown den Gekürten und den Gratulanten einen Strich durch die Rechnung. Etzold schickte – wie viele seiner Kolleginnen und Kollegen – die gesamte Mannschaft zunächst in Urlaub und dann in Kurzarbeit.
Nach einer Corona-bedingten zweimonatigen Schließung des Restaurants nahm das Le Canard nouveau Mitte Mai wieder Fahrt auf und nun wird es, so Meinhard von Gerkan, ab sofort weitere konzeptionelle Änderungen geben und das aktuelle Fine Dining Konzept deutlich modifiziert.
Aus diesem Grund verabschieden sich von Gerkan und Etzold zum Juli 2020 in gegenseitigem Einvernehmen. Wohin der Küchenchef des Le Canard weiter zieht, ist derzeit noch nicht bekannt.
Neues Konzept den wirtschaftlichen Folgen geschuldet
Die Gründe für diesen Konzeptwechsel sind, so eine Verlautbarung des Hauses, den wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise geschuldet und rein wirtschaftlicher Natur: Das Gourmetrestaurant in der Elbchaussee direkt gegenüber vom Containerhafen sei nach dem Umbau und der Wiederöffnung 2019 zum Zeitpunkt des Lockdown noch nicht so wirtschaftlich gewesen wie erhofft und die Corona-Pandemie habe unvorhersehbare Umsatzeinbrüche verursacht. Aus unternehmerischer Sicht ist ein Anknüpfen an das bisherige Konzept für den Inhaber Meinhard von Gerkan nun kurzfristig nicht vorstellbar:
„Wir haben uns die Entscheidung, ein neues gastronomisches Konzept zu entwickeln, um die Wirtschaftlichkeit des Restaurants zu gewährleisten, nicht leicht gemacht. Norman Etzold hat dem Le Canard nouveau mit seinem Team und seinem kulinarischen Konzept zu neuem Glanz verholfen und den langersehnten Stern wieder an die Elbe geholt. Darüber sind wir sehr glücklich und danken ihm für seinen außergewöhnlichen Einsatz, nicht nur als Küchenchef, sondern auch als Führungskraft und Chief Operations Manager. Nun geht es für uns darum, dem Restaurant eine neue Richtung zu geben und wir sind aktuell dabei, weiterführende Gespräche mit allen Mitarbeitern und Beratern zu führen.“
„Wir haben unser Ziel erreicht, wieder einen Stern für das Restaurant zu erkochen. Das ganze Team hat enormen Einsatz und ungebremstes Engagement gebracht. Dass uns die Corona-Pandemie so unvermittelt ausbremst, war hart für uns alle.“ kommentiert Geschäftsführer Julian von Gerkan die aktuellen Entwicklungen.
Nun stehen nach der Corona-Pandemie wie bei so vielen in der Gastronomie die Zeichen auf grundlegende Veränderung und Wandel. „Wir werden diesen Wandel nutzen, um unser Konzept an die aktuellen Bedürfnisse unserer Gäste anzupassen und das Restaurant wirtschaftlicher zu machen.“, so von Gerkan. Wir freuen uns in den kommenden Monaten auf neue Wege und neue Herausforderungen. In diesem Zusammenhang beruft Meinhard von Gerkan den bisherigen Sommelier und Serviceleiter Henning Lütchens zum Geschäftsleiter und verstärkt damit die Führungsspitze um Geschäftsführer Julian von Gerkan um einen Mitarbeiter mit langer Erfahrung im Le Canard und Louis C. Jacob.Zusammen mit dem neuen Küchenchef Felix Becker, der seit der Neueröffnung 2019 als Sous Chef von Sternekoch Etzold tätig war, plant das junge Team, der Qualität und dem Niveau des Gourmetrestaurants einen neuen modernen Stil zu geben. Dabei ist geplant, Sternegastronomie einer größeren Zielgruppe zugänglich zu machen. Der Küchenstil wird weiterhin die Basis in der französischen Küche haben, durch verschiedene andere Einflüsse jedoch moderner, überraschender sein. „Wir wollen Bekanntes durch unerwartete Interpretationen in einen neuen Kontext bringen. Unser Ziel ist es, den Gast mit jedem Gang aufs Neue zu überraschen.“, so Küchenchef Felix Becker. Im Zuge der Modernisierung der Küche wird das 9-Gänge Menü auf 6 Gänge komprimiert und ein zusätzliches á la carte Angebot etabliert. „Damit sprechen wir eine neue und jüngere Zielgruppe an, die sich an hochwertige Gourmetgastronomie herantasten möchte.“, so Geschäftsleiter Henning Lütchens.