Jens Mecklenburg

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Start-up Arang – Koreanische Küche für Deutschland

Esst mehr Algen
27. März 2024

Die koreanische Küche in die deutschen Haushalte bringen ist Leidenschaft von Sung-Hee Kim aus Hamburg. Zum Beispiel durch ihre Bio-Seetangsuppe, die erste, die in Deutschland produziert wurde. Arang heißt ihr Start-up Unternehmen, nach einer Figur aus einer koreanischen Sage und so hieß auch das erste koreanische Restaurant im Norden. Gegründet 1975 von Sung-Hees Eltern in Hamburg.

© Alexandra Pfeiffer

Von Aufbruch, Tradition und feine Küche

„Diese Geschichte von Aufbruch und Tradition, von Kultur und Cuisine möchte ich mit meinem Unternehmen Arang weiterschreiben“, sagt Sung-Hee Kim.

Die in Hamburg geborene Koreanerin will die Deutschen mit ihrem Start-up Arang auf den Geschmack der Küche Koreas bringen und das hat viel mit einer traditionellen koreanischen Spezialität zu tun: der Seetangsuppe, auch Miyeokguk genannt. Typischerweise wird diese als Suppe zum Geburtstag gegessen, um damit an die Zeit der Geburt zu erinnern. Auch Sung-Hee Kim hatte nach der Geburt ihres ersten Kindes Seetangsuppe – von ihrer Mutter zubereitet – genossen, um wieder zu Kräften zu kommen. „Schon damals habe ich gedacht, dass die Suppe mit vielen Nährstoffen auch für deutsche Frauen eine gute Sache wäre“, sagt Kim. „Ich weiß, dass meine Produkte exotisch sind. Aber ich glaube, dass der deutsche Gaumen wandelbar ist.“

„Ich habe noch Kindheitserinnerungen an das Lokal, das damals ein Treffpunkt für Koreaner in Hamburg war“, erinnert sich die Gründerin. Dass sie selbst in das Geschäft mit Lebensmitteln einsteigen würde, hat sich allerdings erst Jahrzehnte später ergeben. Als Sung-Hee Kim – sie ist studierte Musikwissenschaftlerin – während der Corona-Pandemie von ihrem Job als Marketing-Managerin bei einem Konzern zeitweilig in Kurzarbeit war, besann sie sich auf das Unternehmertum ihrer Eltern und die stärkende Kraft der Seetangsuppe aus der Heimat ihrer Familie. „Als Mutter von zwei Kindern weiß ich, dass es im Alltag manchmal schnell gehen muss“, sagt sie. „Weil die Ernährung trotz dem abwechslungsreich und gesund sein soll, habe ich angefangen, Produkte zu entwickeln, mit denen sich zu Hause schnell und einfach koreanische Gerichte zubereiten lassen.“ Die Rezepte hat sie in ihrer Küche in Wellingsbüttel ausgetüftelt. Dabei war ihr wichtig, dass es anders als in der Ur-Version mit Huhn auch eine vegane Variante mit Shiitake-Pilzen gibt. Basis aber sind Algen. Sung-Hee verwendet biozertifizierte Wakame-Algen aus Spanien, die reich an Proteinen und Vitaminen A, C, E, B6 und B12 sind – und wie alle Algenprodukte von Natur aus viel Jod enthalten. Sie sieht sich aber auch nach nordischen Algenarten um.

Von Suppe bis Marinade

© Arang

Seit Ende 2022 ist sie mit ihrer Seetangsuppe auf dem Markt. „Es war ein Sprung ins kalte Wasser“, beschreibt sie die Gründungsphase. Inzwischen lässt die Gründerin ihre Suppen bei einem Hersteller ihres Vertrauens in Brandenburg produzieren.

Um sich als Food-Start-up breiter aufzustellen, hat Sung-Hee Kim ihr Sortiment erweitert. „Ich wollte etwas finden, das auch die Masse erreicht.“ So ist sie auf die beiden Marinaden Bul gogi (würzig-süß) und Gochujang (fermentiert, scharf) gekommen, die in der koreanischen Küche eine wichtige Rolle als Standardwürze spielen.

Das benötigte Startkapital konnte die Gründerin durch eine Crowdfunding-Kampagne einsammeln. Ihre Produkte sind im Onlineshop und bei diversen Lebensmittelhändlern erhältlich, darunter in Hamburger Rewe-Märkten in Winterhude, Wellingsbüttel und Ochsenzoll sowie in den Denns Bio-Märkten in Berlin.


© Arang

Was ihr wichtig ist: „Alle meine Produkte sind komplett ohne Zusatzstoffe.“

Um die koreanische Küche bekannter zu machen, will sie in ihrem Onlineshop künftig auch Rezepte und Zubereitungstipps geben. Seit März gibt sie in der Kochschule Kurkuma in Eimsbüttel auch vegane koreanische Kochkurse. „Die Deutschen haben schon die chinesische, die japanische, die thailändische und die vietnamesische Küche entdeckt und lieben gelernt“, sagt die Unternehmerin. „Als nächste ist logischerweise die koreanische Küche dran,“ zeigt sich Sung-Hee Kim überzeugt.  

ARANG im NDR Hamburg Journal

Start-up will mit koreanischen Marinaden die Küchen erobern | NDR.de – Fernsehen – Sendungen A-Z – Hamburg Journal

ARANG

Sung-Hee Kim

Waldingstr. 39

22391 Hamburg

0151-75080994

www.arang.de