Susanne Giral

Freie Journalistin

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„Saucengott“ Jens Rittmeyer kocht im Mai im Hotel Cap Polonio

Letztes Event des Schleswig-Holstein Gourmet Festivals
8. April 2022

Das Schleswig-Holstein Gourmet Festival ist immer für eine Überraschung gut: Für das letzte Event in der 35. Saison konnte Sternekoch Jens Rittmeyer für zwei Gastspiele gewonnen werden. Am 21. und 22. Mai verlässt der Saucenkünstler seine Wirkungsstätte ‚Rittmeyers Restaurant No4‘ in Buxtehude, um im ‚Hotel Cap Polonio‘ in Pinneberg am Herd zu stehen. Eigentlich war geplant, dass Henri Bach im Februar das Herdzepter im ‚Cap Polonio‘ übernimmt, was coronabedingt verschoben werden musste. Den neuen Termin im Mai konnte Bach berufsbedingt nicht annehmen, daher springt Jens Rittmeyer ein. In den letzten Jahren hat der vielseitige Herdchampion seine authentische und unverwechselbare Handschrift entwickelt, die vielfach ausgezeichnet wurde. 

Jens Rittmeyer © Jens Rittmeyer

Hommage an den Norden

Rittmeyers Gerichte sind eine Hommage an den Norden. Färöer Lachs, Jakobsmuscheln aus Norwegen, schwedische Blaubeeren, Butter aus Schleswig-Holstein, Obst aus dem Alten Land … Seine Gerichte erzählen immer auch die Geschichten von seinen Reisen und Inspirationen: Über den Honig vom Bienenstock aus der direkten Nachbarschaft bis hin zu seinen Norwegen-Urlauben, wo er selbst nach Jakobsmuscheln taucht. Dabei achtet Rittmeyer akribisch darauf, dass die Zutaten zu gegebener Jahreszeit in Norddeutschland und Skandinavien zur Verfügung stehen. Er liebt es, die geschmackliche Tiefe pflanzlicher Zutaten zu ergründen und vor allem Saucen als Stars auf dem Teller zu inszenieren.

In Halle an der Saale wuchs Rittmeyer auf. „Meine Eltern haben meine Liebe zu selbstangebautem Gemüse geprägt“, erinnert er sich an seine Kindheit. Die Maueröffnung nutzte er zum Vorstellungsgespräch bei Porsche – und war frustriert. Dann doch lieber kreativ in der Küche wirken. Zum Glück! Der 46-Jährige lernte bei Top-Köchen, wie Dieter Müller und Dieter Koschina in Portugal. „Ein Vorbild ist immer wichtig und bei mir ist es Dieter Müller, unter dem ich ab Oktober 2000 arbeiten durfte. Dieter Müller beeindruckt mich nicht nur als Koch, sondern vor allem auch als Mensch. Wir haben noch heute ein sehr gutes Verhältnis“, erinnert sich Rittmeyer. „Er hat außerdem mein Talent für Saucen erkannt und gefördert.“ Im ‚So Gabriel‘ wurde er 2003 erstmals mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. In den sieben Jahre unter der Sonne Portugals formte sich nicht nur seine Leidenschaft für eine regional-saisonale Küche, sondern auch eine große Begeisterung für eine ganz besondere Komponente: Saucen. Seine Faszination und Begabung für das Zubereiten von aufwendigen Jus, Fonds und Suden haben ihm über die Zeit den Titel “Saucenkönig” eingebracht. Sie sind so beliebt, dass er diese inzwischen für den Hausgebrauch kocht und einen florierenden Online-Handel entwickelt hat. 

Marc Ostermann freut sich sehr, diesen großartigen und unkomplizierten Küchenkünstler seinen Gästen präsentieren zu dürfen. Er selbst arbeitet im Restaurant ‚Rolin‘ auch mit regionalen Produkten und verfeinert seine Gerichte mit frischen Kräutern aus dem Hotelgarten. Das Konzept kommt an: Das Magazin Der Feinschmecker hat das Rolin im Hotel Cap Polonio als eine der besten Restaurant-Adressen in Deutschland 2019/20 ausgezeichnet. Ostermanns Wirkungsstätte ist, wie auch das gesamte Hotel, mit dem Mobiliar aus einem Luxusliner der 1920er Jahre eingerichtet. Seit Jahren verzaubert der Familienbetrieb seine Gäste mit dieser außergewöhnlichen Symbiose aus Tradition und Moderne. 

Das 5-Gänge-Menü inklusive begleitender Getränke kostet 175 EUR. 

Buchung unter Tel.: +49 (0)4101-53 30, E-Mail: info@cap-polonio.de

Weitere Informationen unter www.gourmetfestival.de

Marc Ostermann © Hotel Cap Polonio