Es könnte der schönste Job der Welt sein – oder der einsamste: Eine Gemeinde in Nordwestengland hatte einen neuen Wirt für den Pub auf einer gerade einmal 20 Hektar großen Insel gesucht. Piel Island gehört zu dem Ort Barrow-in-Furness an der Spitze der Halbinsel Furness in der Irischen See und ist etwa 800 Meter vom Festland entfernt.
Neben einer alten Burgruine und einer Hand voll alter Fischerhütten ist dort ein Pub namens Ship Inn. Im vergangenen Jahr hatte der Gemeinderat des Orts mit etwa 57.000 Einwohnern eine Ausschreibung begonnen, um einen neuen Wirt für die Gaststätte zu finden. Die bisherigen Pächter hatten aufgegeben, nachdem der Pub in der Pandemie zumachen musste.
Nun wurde ein neuer Wirt gefunden. Aaron Sanderson kommt mit Freundin Anita Palfi auf die Insel. „Mich reizt das Risiko, aber auch die Chance“, erklärte er. Vertraglich sei die Regentschaft mit Prost und Promille auf zehn Jahre festgelegt worden.
Erreicht werden kann die Insel, die für spektakuläre Sonnenuntergänge berühmt ist, nur per Fähre von April bis September oder über eine geführte Wanderung übers Watt. „Du kannst nicht mal schnell zu Tesco rüber latschen für einen Laib Brot, wenn du auf Piel Island bist“, zitierte der Guardian den Wattführer John Murphy, der nach eigenen Angaben die Aussicht von der Insel selbst dann noch genießt, wenn er „komplett besoffen“ ist. Alkohol spielt auch in anderer Hinsicht eine große Rolle auf der kleinen Insel: Der Wirt des Ship Inn wird traditionell als König des Inselchens bezeichnet und mit einer Bierdusche in sein Amt eingeweiht, wie der Guardian berichtete.