Jens Mecklenburg

Herausgeber & Autor

Zum Portrait

Hohe Kochkunst im Flensburger Restaurant Grace

Erster Michelin-Stern für Flensburg und das Gourmetrestaurant im Hotel Das James
9. März 2022

Erster Michelin-Stern für Flensburg und das Gourmetrestaurant im Hotel Das James. Dieser Text über das Grace erschien am 21. Oktober 2021.

Der Standort ist erste Sahne. Das Hotel Das James liegt direkt an der Flensburger Förde. Den maritimen Ausblick können die Hotelgäste aus schmuck designten Lofts und Suiten genießen. Das gastronomische Angebot des Hauses setzt auf vielfältige Genussmomente. Das Gourmetrestaurant des Hauses wurde nun vom wichtigen Restaurantführer Gusto mit 8 Pfannen ausgezeichnet.

Hotel Das James Flensburg © Marc-Oliver Schulz

Ambitionierte wie souveräne Kochkunst

Zehn Stufen führen vom James Farmhouse nach oben in „Das Grace“. Bei einem entspannten Aperitif im bequemen Loungesesseln studiert man derweil schon einmal die Karte. Hier trifft Tradition auf Moderne, wird gerne mit ausgesuchten regionalen Produkten gekocht. Das Grace ist das Reich von Quirin Brundobler. Seine Kreationen kommen leicht und geschmackssicher daher. Sie sind kreativ, dabei stets nachvollziehbar. 

Der Gusto schreibt u.a.: „Allein die sehr großzügige Lobby des Hotels, die in einer ehemaligen Torpedo-Werkhalle residiert und nahtlos in Loungebereich, Bar und Gastro übergeht, ist ein ebenso lässiger wie geschmackvoller Ort. Schön, dass mit dem Gourmetrestaurant Das Grace, das sich im hinteren Teil des Gastronomiebereiches befindet, auch ein kulinarisch sehr anspruchsvolles Konzept Teil dieses Ortes ist.

Als Küchenchef des sehr hohen Raumes, in dem man an glänzend dunklen runden Holztischen mit feiner Tischkultur und Blick auf den Yachthafen unter dramatisch großen zylindrischen Lampenschirmen speist, wurde der Bayer Quirin Brundobler verpflichtet. Der war zuvor lange Zeit auf Sylt tätig, wo er zunächst als rechte Hand von Jens Rittmeyer im Kai3 und danach als Sous Chef von Jan-Philipp Berner und Johannes King im Söl’ring Hof reüssierte. Dieser Mann kann also definitiv kochen, hat sich jahrelang ernsthaft mit der Kulinarik, mit Regionalität und Nachhaltigkeit auseinandergesetzt und deshalb absolut keine Mickey-Mouse-Küche im Sinn.

Damit hält er auch im Grace zu keiner Zeit hinterm Berg, denn was uns hier beim ersten Besuch als Auswahl aus den beiden angebotenen Menüs „Farm“ und „Förde“ aufgetischt wurde, war eine ebenso ambitionierte wie souveräne Darbietung ausgereifter Kochkunst.“

Quirin Brundobler Küchenchef ©Das James

Und weiter: „Schon die kleinen Köstlichkeiten aus regionalen Produkten zum Aperitif wirkten aromatisch klar durchdacht und waren handwerklich feinmotorisch präzisiert. Egal ob Blini mit Kaviar, Tapiokachip mit Wolfsbarschtatar, eine kleine zartkrosse Waffel mit Deichkäse oder ein winziges Röllchen, das den Geschmack eines klassischen Waldorfsalats in sich trug – da wirkte nichts bloß gewollt, sondern alles sehr gekonnt. So wie auch beim cremig angemachten Taschenkrebstatar mit Tomatenkaviar auf einem vermutlich mit etwas Krustentierjus verstärkten Tomatensud. Das war ein ebenso runder und harmonischer wie aufregend dynamischer Happen.

Dass sich das Team hier intensiv mit den Produkten auseinandersetzt und wie facettenreich es diese bisweilen interpretiert, konnte man sehr schön am Lamm-Hauptgang sehen und schmecken, bei dem nicht nur der in der Karte annoncierte Rücken zum Besten gegeben wurde, sondern auch ein Stück vom Lammbries sowie kross angebratener Lammbauch.“

Das Fazit des Gusto: „Weil auch die Pâtisserie zunächst mit einem Pré-Dessert um Passionsfruchtcreme, Kalamansisorbet und Sud von Guave und Mango, dann in Gestalt des eigentlichen Nachtischs um geschmorten Weinbergpfirsich mit Höruper Frischkäse und lauwarmem Vanilleküchlein einen köstlichen süßen Abschluss bescherte, der einfach nur auf sehr guten Geschmack abzielte, zögern wir nicht, hier gleich auf Anhieb hoch einzusteigen: Souveräne 8 Pfannen! Nichts als Lob auch für den angenehm zurückhaltenden und doch sehr aufmerksamen Service und die klug gestraffte Weinkarte.“

Zur vollständigen Gusto Besprechung hier.



Über Das James & seine Gastronomie

James Hotel GmbH

Fördepromenade 30

24944 Flensburg/Sonwik

www.dasjames.com

Hotel Das James
Flensburg © Marc-Oliver Schulz