Jens Mecklenburg

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Gault&Millau 2022 erschienen – die wichtigsten Auszeichnungen

800 Seiten, über 1000 Gastro Empfehlungen
21. Juni 2022

Gault&Millau 2022 Deutschland – Der Feinschmeckerführer Gault&Millau hat seine Bewertungen der deutschen Spitzenrestaurants bekanntgegeben. Empfohlen werden die rund 1000 besten Restaurants in verschiedenen Kategorien mit einer bis fünf Kochhauben und zusätzlichen Prädikaten.

© Bodendorfs

Jedes Jahr kommen in der neuen Ausgabe des Gastronomieführers auch einige Dutzend neue Restaurants hinzu. Ausgezeichnet werden außerdem der Koch des Jahres, der Gastronom des Jahres, der Gastgeber des Jahres, die Entdeckung des Jahres und der Aufsteiger des Jahres. Der «Gault&Millau» gilt neben dem «Guide Michelin» als wichtigster Restaurantführer Deutschlands. In diesem Jahr gibt es eine Neuerung. Der Gault&Millau schafft die Punkte ab. Es gibt jetzt nur noch Hauben.

Mehr als 1.000 Empfehlungen quer durch die Republik auf über 800 Seiten: Mit seinem gestrigen Erscheinen präsentiert der Gault&Millau 2022 die besten Restaurants Deutschlands, viele weitere ausgezeichnete Adressen für den kulinarisch spannenden Alltag und rund 100 Neuaufnahmen. „Die gastronomische Landschaft in Deutschland blüht und gedeiht, sie entwickelt sich weiter, Vielfalt und Qualität nehmen ungeachtet aller Krisen zu!“ so Chefredakteur Dr. Christoph Wirtz.

2022 erstmals beim neugegründeten Publisher Henris Edition führt der Gault&Millau als kritischer und unabhängiger Lotse durch die Qualitätsgastronomie in Deutschland und präsentiert neben den besten Restaurants des Landes zugleich einen breiten Querschnitt ausgezeichneter Empfehlungen mit einer Gault&Millau-Haube, die den kulinarischen Alltag verlässlich bereichern: Lieblingsadressen – vom kleinen Bistro bis zum traditionsreichen Landgasthof, von der unkomplizierten Osteria bis zur schnörkellosen DimSumBude.

Koch des Jahres 2022 ist Dylan Watson-Brawn, dessen Restaurant „Ernst“ in Berlin im fünften Jahr seines Bestehens nach Ansicht der Redaktion zu einer handwerklichen wie konzeptionellen Reife gefunden hat, zu einer konsequent durchdachten Individualität, wie sie nicht nur hierzulande höchst selten ist: „Im Zentrum stehen Mikrosaisonalität, japanische Techniken und Geschmacksbilder, kompromisslose Sorgfalt bei der Produktqualität, eine reduzierte Ästhetik und konstante Dynamik. Dylan Watson-Brawns Küche ist von aquarellartiger Zartheit und zugleich großer Substanz, von wegweisender Eigenständigkeit und technischer Souveränität. Sie besitzt, was in der Spitzenküche nach wie vor eine Rarität ist: eine klare, unverwechselbare Vision.“

Zum Gastronomen des Jahres 2022 ernennt die Redaktion Hermann Bareiss, dessen 1982 – also vor genau vierzig Jahren – eröffnetes Restaurant „Bareiss“ im Baiersbronner Mitteltal ein Ort „zur Feier der großen klassischen Gastronomie auf kontinuierlich höchstem Niveau“ sei, wie nur wenige andere.


Weitere Auszeichnungen des Guides gehen an

• Eric Huber (Erno’s Bistro, Frankfurt) als Gastgeber des Jahres

• Viktor Gerhardinger (Tian, München), als Aufsteiger des Jahres

• Adrian Kuhlemann (Kuhlemann, Neustadt/Waldnaab) als Entdeckung des Jahres

• Christophe Meyer (Le Pavillon, Bad PeterstalGriesbach) als Sommelier des Jahres

• Larissa Metz (Favorite Restaurant, Mainz) als Pâtissière des Jahres Außerdem kürt der Gault&Millau in diesem Jahr erstmals einen „Produzent des Jahres“: Den Rohmilchhartkäse-Affineur Thomas Breckle („Jamei Laibspeis“) aus Kempten im Allgäu.

Christoph Rüffer/ Haerlin – © Jan Peter Westermann


Keine Punkte mehr

Eine wesentliche Veränderung nimmt der Gault&Millau bei seinen Restaurantbewertungen vor, indem er künftig auf eine Punktevergabe verzichtet: „Wir sind der Ansicht, dass sich Schulnoten zur Beurteilung von Fragen der Kultur – und dazu gehört die Gastronomie ja zweifellos – nicht wirklich eignen, dass die wissenschaftliche Messbarkeit, die Eindeutigkeit, die sie signalisieren, in vielerlei Hinsicht problematisch ist“ so die Redaktion. Mit dem System der „Toques“ – der klassischen Kopfbedeckung der Köche – verfügt der Guide zudem von jeher über ein bewährtes System der Einordnung, das das breite Spektrum unserer Gastronomie von den weltbesten Restaurants bis zu ausgezeichneten Empfehlungen differenziert abbilde.

Herausragende Restaurants innerhalb ihrer Kategorie werden zudem künftig farblich kenntlich gemacht – indem sie rot hervorgehoben werden. Neu in der Gruppe der mit fünf Hauben höchstbewerteten Restaurants in Deutschland: Das Restaurant „Haerlin“ in Hamburg sowie das Restaurant „Schanz“ in Piesport. Erstmals ausgezeichnet mit fünf roten Hauben bilden das Restaurant “Vendôme“ in Bergisch Gladbach, „Victor’s FINE DINING by Christian Bau“ in Perl sowie das „Waldhotel Sonnora“ nach Ansicht der Gault&Millau-Tester das Top-Trio der deutschen Spitzengastronomie.

Unter der Verantwortung von Henris Edition erscheint der Gault&Millau zudem mit neuem Digitalauftritt: erstmals sind alle Ergebnisse auch online abrufbar. Der Gault&Millau Restaurant Guide 2022 ist ab sofort im Handel erhältlich und unter: www.gaultmillau.de


Die besten Restaurants im Nordosten 

Die Restaurants «Der Butt» in Rostock, «Friedrich Franz» in Bad Doberan und «Klassenzimmer» in der Feldberger Seenlandschaft gehören laut Gastronomieführer «Gault&Millau» zu den besten Restaurants in Mecklenburg-Vorpommern. Alle drei Restaurants erhielten in der neuen Ausgabe drei Kochhauben und Prädikat, teilte der Verlag am Montag mit. Neu in die Liste aufgenommen wurde mit drei Kochhauben das «Kulmeck Restaurant» in Heringsdorf.

Zwei Kochhauben mit Prädikat erhielten das Restaurant «Freustil» in Binz auf Rügen, das «Gutshaus Stolpe» in Stolpe an der Peene, «Ich weiß ein Haus am See» in Kuchelmiß und «The O’Room», ebenfalls in Heringsdorf. Das dritte ausgezeichnete Restaurant in Heringsdorf ist das «Belvedere» mit zwei Kochhauben. Das «Weinhaus Uhle» in Schwerin erhielt ebenfalls zwei Kochhauben.


Fünf Kochhauben für «Restaurant Haerlin» im Hotel Vier Jahreszeiten in Hamburg

Das «Restaurant Haerlin» im Hotel Vier Jahreszeiten mit Küchenchef Christoph Rüffer hat zum ersten Mal fünf Kochhauben in der neuen Ausgabe des Gastronomieführers «Gault&Millau» erhalten. Damit gehöre das «Haerlin» zusammen mit dem «Restaurant Schanz» in Piesport an der Mosel (Rheinland-Pfalz) zu den Aufsteigern in dieser Kategorie. «In seinem zwanzigsten Jahr in der Kellerküche des nach wie vor unangefochten ersten Hauses der Hansestadt kocht Christoph Rüffer souveräner denn je zuvor: klassisch, reduziert, voller Geschmack und ohne jede Effekthascherei», schreiben die Restauranttester in der neuen Ausgabe des Gastronomieführers, die am Montag veröffentlicht wurde.

© Vitalhotel Alter Meierhof

Das Restaurant «The Table» von Küchenchef Kevin Fehling in der Hafencity erhielt vier Kochhauben und Prädikat, das Restaurant «Bianc» in der Hafencity drei Kochhauben und Prädikat. Drei Kochhauben gingen an das Restaurant «100/200», an das Restaurant «Lakeside» im Hotel Fontenay und an das Restaurant «Piment». Zwei Kochhauben mit Prädikat gingen an das «Haebel», «Heimat Juwel», «Jacobs», «Jellyfish», «Petit Amour» und das «Zeik».


«Meierei Dirk Luther» und «Söl’ring Hof» beste Restaurants im hohen Norden

Die Restaurants «Meierei Dirk Luther» in Glücksburg und «Söl’ring Hof» bei Rantum auf Sylt gehören laut Gastronomieführer «Gault&Millau» zu den besten Restaurants im Norden. Beide Restaurants erhielten in der neuen Ausgabe drei Kochhauben und Prädikat, teilte der Verlag am Montag mit. Im «Söl’ring Hof» werde «geklotzt und nicht gekleckert», schließlich kehre man hier «im ersten Haus der exklusivsten Urlaubsdestination der Republik ein», schreiben die Restauranttester in ihrer Begründung.


Drei Kochhauben erhielten die Restaurants «Kai3» in Hörnum auf Sylt und die «Orangerie» in Timmendorfer Strand. Zwei Kochhauben mit Prädikat gingen an «1797» in Panker, «Das Grace» in Flensburg, «Der Steinort» in Harrislee, «Diva» in Scharbeutz, «JM» auf Sylt, «Robert Stolz» in Plön und «Wullenwever» in Lübeck.


Wolfsburger «Aqua» bestes Restaurant in Niedersachsen

Das «Aqua» in Wolfsburg mit Küchenchef Sven Elverfeld bleibt das am besten bewertete Restaurant in Niedersachsen. In der am Montag vorgestellten neuen Ausgabe des Restaurantführers «Gault&Millau» erhält es fünf Kochhauben. Damit rangiert das «Aqua» bundesweit lediglich hinter dem «Vendôme» in Bergisch Gladbach, «Victor’s Fine Dining» in Perl und dem «Waldhotel Sonnora» in Dreis, an die fünf Hauben plus Prädikat vergeben werden. Der «Gault&Millau» hat seine Bewertungsart verändert, früher hatte der Gourmetführer Restaurants mit maximal 20 Punkten ausgezeichnet.

Elverfeld / Aqua © Wonge Bergmann.

Auf dem zweiten Platz in Niedersachsen landete das «Jante» in Hannover mit drei Küchenhauben plus Prädikat. Küchenchef Tony Hohlfeld wird für «höchste Kreativität und Qualität, bestmögliche Zubereitung» geehrt. Das «Apicius» in Bad Zwischenahn erhält drei Hauben ohne Prädikat.

Sieben Restaurants zwischen Harz und Nordsee werden mit zwei Küchenhauben plus Prädikat ausgezeichnet. Dabei handelt es sich um «Das alte Haus» in Braunschweig, «Die Mühle» in Jork, «Genießer Stube» in Friedland, «Rittmeyers Restaurant» in Buxtehude, «Sterneck» in Cuxhaven, «Titus im Rührbein» in Hannover sowie «Votum». Das erst im Sommer 2021 eröffnete «Votum» im Leineschloss in Hannover mit Küchenchef Benjamin Gallein hat es damit auf Anhieb in den «Gault&Millau» geschafft.

 

Gault&Millau 2022 Deutschland – Hier die besten Restaurants in Deutschland 

Gault&Millau 2022 Deutschland – Hier die besten Restaurants nach Bundesländern 

Gault&Millau 2022 Deutschland – Hier die ausgezeichneten Personen