Jens Mecklenburg

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Frisch gepult in den Mund

Premium-Krabben aus Friedrichskoog
30. November 2021

Wenn die Rede auf typische norddeutsche Spezialitäten kommt, denkt man sofort an die Nordseekrabbe. Die schmackhafte kleine Garnele ist zum kulinarischen Symbol für die Nordseeküste geworden. Frisch gefangen, am besten direkt vom Kutter gekauft, gleich gepult und ab in den Mund – ein wahrer Hochgenuss. Knapp 200 deutsche Krabbenfischer fahren mit ihren Kuttern noch raus. 10.000 bis 14.000 Tonnen Krabben holen sie jährlich mit ihren Netzen heraus.

© Urthel Krabben und Fischdelikatessen

Harte Arbeit

Eigentlich ist die Krabbe ja gar keine Krabbe, sondern ein Kurzschwanzkrebs. Dennoch hat sich der Name „Krabbe“ gerade bei den Binnenländern eingebürgert. An der Küste kennt man auch noch die Bezeichnungen „Porren“, „Kraut“ und „Granat“ für den kleinen fünf bis acht Zentimeter großen Krebs. Die Bezeichnung Granat leitet sich aus dem niederländischen „Gheenaert“ ab, was nichts weiter als „Barthaare“ heißt und auf die langen haardünnen Fühler der Garnele hinweist. Gefangen werden die nachtaktiven Krabben bevorzugt nach Einbruch der Dunkelheit in einigen Metern Tiefe mit Hilfe von Netzen, die an einer langen Leine über den Boden geschleift werden. Die Arbeit ist wie in früheren Zeiten körperlich schwer, wahrlich kein Zuckerschlecken. Wenn die Kutterfischer Glück haben, ziehen sie Netze voller kostbarer Garnelen aus dem schlickigen Wattenmeer. Doch nicht immer sind die Netze gut gefüllt. In den letzten zwei Jahren machte ihnen der Wittling das Leben schwer, frass die Krabben weg. So blieb den Fischern manchmal nur die gute Meeresbrise. Doch in diesem Jahr sieht es wieder rosiger aus, die Bestände haben sich erholt. Frisch gefangen sieht die Krabbe gelblich bis graubraun aus und erhält erst durch das Kochen ihre typische blanke, rosa schimmernde Färbung.

© Urthel Krabben und Fischdelikatessen

Fischdelikatessen

Besonders genussvolle Krabben bekommt man bei Familie Urthel in Friedrichskoog. Seit 1906 geht die Familie auf Krabbenfang. Alfred Carsten Urthel führt das Geschäft für Krabben und Fischdelikatessen in Friedrichskoog. Sein Bruder Jan geht mit eigenem Kutter auf Krabbenfang, mittlerweile zusammen mit seinen beiden Söhnen. Bei „Krabben und Fischdelikatessen A. Urthel“ liegen Fang, Produktion, Verkauf und Zubereitung in einer Hand. Frisch vom Kutter werden die kleinen leckeren Nordseekrabben sofort für den Verkauf und den Verzehr vor Ort weiterverarbeitet, die Krabben werden in den eigenen Maschinen gepult, lange Transportwege – meist nach Marokko – entfallen: frischer geht es nicht.

Im angeschlossenen Bistro, dessen Architektur dem Bug eines Schiffes nachempfunden ist, lässt sich außerdem eine große Auswahl an Meeresspezialitäten genießen. Die besondere Qualität hat sich herumgesprochen. Das Unternehmen beliefert Top-Gastronomen und Sterneköche von Sylt über Hamburg und Berlin bis nach Süddeutschland.Man ist auch Mitglied bei FEINHEIMISCH – Genuss aus Schleswig-Holstein.

Gleich vor Ort im Familiengeschäft oder im angeschlossenen Fischrestaurant, kann sich jeder selbst von der besonderen Güte der aromatischen kleinen Nordseegarnelen überzeugen. Lange Zeit galten Krabben ja als Aphrodisiakum. Vielleicht sind sie deshalb bis heute so beliebt? Ob im Fischbrötchen, mit Weißwein oder Champagner genossen – frisch gepult sind sie eine wahre Delikatesse des Nordens.

© Urthel Krabben und Fischdelikatessen

Urthel Krabben & Fischdelikatessen

Hafenstr. 71
25718 Friedrichskoog,

Tel. 04854/291

www.urthel.de