Gabriele Haefs

Autorin

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Folk Galore

Neues Magazin über die skandinavischen und baltischen Länder
4. Februar 2021

Folk Galore, so heißt eine neue Zeitschrift, und der Name weckt Assoziationen. Allen voran an Compton Mackenzies grandiosen Roman „Whisky Galore“, der sich dem Getränkekonsum auf den Äußeren Hebriden widmet. Aber dann gibt es noch die schöne Pussy Galore in „Goldfinger“, ein überaus langweiliges Hochglanzmagazin namens „Galore“ und schließlich das Wort an sich: Galore, die anglisierte Form des gälischen go leór, das bedeutet „genug“ im Sinn von „ausreichend für alle“, es ist eins von vier gälischen Wörtern, die in die englische Sprache eingegangen sind. Und das alles macht doch neugierig! Folk Galore widmet sich der Folkmusik, das ist klar, und zwar vor allem der Musik des europäischen Nordens und des Baltikums. Und legt die Frage an den Herausgeber nahe, wie es zu diesem Namen kam. „Wir hatten eine Liste mit Ideen. Es stand im Raum Folk Gaala. Gaala weil es in Finnland so geschrieben worden wäre. Dann gab es die Idee einen lettischen Frauennamen zu nehmen wie z.B. Lauma – und erschaffen eine Figur, die durchs Heft führt. Den Begriff Galore benutzte ich für mich schon des öfteren mit: Auf diesem Album sind ja Gitarren Galore. Ja… da es sehr viel Folk geben wird, klang dann Folk Galore fein. Das war irgendwie „schmissig“. Eine Art Statement … so dachten wir.“Herausgeber ist Christian Pliefke, der führende Kopf hinter der Plattenfirma Nordic Notes, die sich ebenfalls dem Norden widmet – sozusagen alles um den Ostseeraum herum, bis weit hinein nach Russland. Abstecher in umliegende Länder sind dabei immer möglich, aber die skandinavischen und die baltischen Länder sind also der Schwerpunkt.

©Pēteris Vīksna © Tautumeitas

Natürlich wird viel über Musik berichtet, ausführliche Interviews mit MusikerInnen sind eine große Stärke der Zeitschrift, von der bisher zwei Nummern erschienen sind. Aber es gibt auch Beiträge über die Kultur, denen sich die vorgestellten KünstlerInnen verpflichtet fühlen, z.B. ein hochinteressanter Artikel über die lettische Fußbekleidung Pastalas (eine Art Bundschuh). Und einer über die lettische Kastenzither Kokle, die vor einigen Jahrzehnten fast ausgestorben war, inzwischen aber eine umwerfende Renaissance erlebt. Es gibt Berichte über Festivals, die hoffentlich in absehbarer Zeit wieder stattfinden dürfen, aber auch über aktuelle Probleme der betreffenden Länder, wie die verheerenden Waldbrände, die in den vergangenen beiden Sommern das in unserer Vorstellung doch eher eiskalte Sibirien heimgesucht haben. Und darüber, wie die interviewten MusikerInnen versuchen, dem etwas entgegenzusetzen.

Besondere Schallplattenläden und andere Treffpunkte für Musikliebende, in Deutschland und in den Ländern, aus denen die Musik stammt, werden vorgestellt, bisher: „Der Schallplattenmann“ in Erlangen, und das Musikcafé Saurahuone in Helsinki. Und: In jeder Nummer gibt es ein Rezept. Zwei Ausgaben der Zeitschrift sind bisher erschienen, also zwei Rezepte. Die norwegische Samin oder samische Norwegerin Elin Kåven lädt ein zu Rentierfleisch mit Kartoffelpüree, Johanna Sauramäki, Chefin des Cafés Saurahuone, stellt ein finnisch-japanisches Omelette vor. Drei Ausgaben von Folk Galore sind pro Jahr geplant. Die dritte ist gerade im Entstehen. Weitere Infos und Kontakt: https://folkgalore.de/


Rezept: Rentierfleisch mit Kartoffelpüree

Elin Kaven © Astri Ingebjorg Swart

Von Elin Kaven

Rentiere haben in vielerlei Hinsicht ein sehr gutes Fleisch zum Essen. Rentiere sind wilde Tiere, sie haben in der Tundra viel Platz für sich selbst, und sie leben heute ziemlich so, wie sie schon immer gelebt haben. Die Rentiere fressen vor allem Moos, aber manchmal, wenn das Weideland nicht gut ist, werden sie mit Heu gefüttert. Das Fleisch der Rentiere enthält mehr Vitamine, Mineralien und Omega ¾ als andere Fleischsorten.


Rentierfleisch

Dies ist mein Rezept für Rentierfleisch in Scheiben. Diese Art von Rentiergericht ist eines der am häufigsten servierten, weil es nicht Stunden dauert  um es zu kochen wie zum Beispiel ein Steak.

Meine Mutter hat dieses Gericht mit Pfeffersauce zubereitet, aber ich verwende Crème fraîche, weil es dadurch noch einfacher und schneller zu kochen ist. Man braucht etwa 30 Minuten.  Am besten schmeckt es mit hausgemachtem Kartoffelpüree, Brokkoli und Preiselbeeren.


Zutaten

* Etwa 400 Gramm Rentierfleisch gehackt

* 2-3 Esslöffel Butter/Margarine zum Braten (Öl gewonnen't schneiden Sie es)

* 1/2 -1 Zwiebel (Größe hängt davon ab, wie sehr Sie sie mögen)

* 2-3 Champinjongs (auch hier hängt es davon ab, wie sehr Sie es mögen)

* Etwa 3 dl. Creme fraiche oder saure Sahne

* Vielleicht ein bisschen Milch, etwa 3 Esslöffel (nur, wenn die Sauce nicht flüssig genug wird)

* Salz und Pfeffer

Braten sie das Fleisch in einer sehr heißen Pfanne bis es fast braun ist. Gehackte Champignons und Zwiebeln dazugeben und mit Salz und Pfeffer bestreuen. Wenn das Fleisch gar ist und die Champignon  geschrumpft sind und die Zwiebelns zart sind, ist es fertig und dann die saure Sahne/Creme Fraiche in die Pfanne mit dem Fleisch geben und umrühren. Verwende bei Bedarf Milch. Rühren Sie solange um, bis man eine schöne, warme Sauce  erhalten hat. Fertig!


Hausgemachter Kartoffelbrei


Zutaten

* 2-3 Kartoffeln pro Person

* 1 Karotte pro Person

* Muskatnuss

* Salz und Pfeffer

* Margarine/Butter/Öl

* Schnittlauch oder Schalotte

* Salz und Pfeffer

Kartoffeln und Möhren in große Stücke schneiden. Man braucht  sie nicht zu schälen. Kochen Sie sie etwa 10 Minuten lang, bis sie nicht mehr hart sind, aber nicht zu weich kochen, damit man den Geschmack nicht verliert.

Gießen sie das Wasser aus m Topf aus und fügen sie einige Esslöffel Margarine oder Öl hinzu. Benutzen Sie gegebenenfalls ein Kartoffelpresse. Wenn sie es nicht haben, finden sie irgendetwas um die Kartoffeln zu zerdrücken. Es muss nicht so aussehen, als ob es eine Maschine getan hätte. Fügen sie etwas gehackten Schnittlauch/Schalotten, Salz, Pfeffer, einen halben Teelöffel Muskat und nur ein winziges bisschen (1-2 Teelöffel) Milch/Käse/Sauerrahm hinzu, wenn sie möchten.

Folk Galore

Das Heft erscheint 3x im Jahr

Februar, Juni, Oktober

Preis 4,90 Euro  Print

Digital (pdf) 4 Euro

Bestellen kann man das Heft hier.

Hier gibt es auch zum kennenlernen Die Nummer 1 und Nummer 2 plus die Folk Galore Highlights CD 2020.