Die neue Seebrücke in Scharbeutz im Kreis Ostholstein ist nach rund zwei Jahren Bauzeit offiziell eröffnet worden. Zahlreiche Touristen und Einheimische nutzten das schöne Wetter am 1. Mai, um erstmals darüber zu spazieren.
Eigentlich hatte der Flaniersteg bereits im Sommer vergangenen Jahres fertig sein sollen, doch ungünstige Wetterbedingungen während der Bauzeit hatten den Bau verzögert.
Seebrückenparty
Der 1. Mai war in Scharbeutz im doppelten Sinne ein Feiertag. Der Seebrückenvorplatz wie auch der Kurpark hatten sich in ein bunt dekoriertes Veranstaltungsareal verwandelt, dessen Herzstück die geschmückte neue Scharbeutzer Seebrücke war.
Ab 13 Uhr richteten sich hier – vor einem roten Vorhang, der zunächst noch den Blick auf die neue Seebrücke versperrte – die Scharbeutzer Bürgervorsteherin Anja Bendfeldt, die erste Kreispräsidentin Ostholsteins Petra Kirner, die Staatssekretärin aus dem Wirtschaftsministerium Julia Carstens und die Scharbeutzer Bürgermeisterin Bettina Schäfer an die Gäste.
Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen öffnete sich gegen 14 Uhr – nach dem Auftritt Nepuns und der kleinen Nixen sowie der Segnung durch Pastor Johannes Höpfner – der rote Vorhang und gab zum ersten Mal den Weg auf die neue Seebrücke frei. Bei bester Feier- und Feiertagsstimmung konnte die Besucher diese für sich selbst entdecken und im Laufe des Tages nicht nur das Unterhaltungsprogramm mit viel Livemusik und faszinierender Artistik genießen, sondern ebenso die kulinarischen Leckereien auf dem Seebrückenvorplatz und im Kurpark. Dank der Beteiligung vieler regionaler Gastronomen, gab es ein reichhaltiges und vielfältiges Speisen- und Getränkeangebot. Neben der offiziellen Eröffnung war die abendliche Lasershow ein absolutes Highlight, bei dem die neue Seebrücke und der Strand in einem bewegten, bunten Farbspiel erstrahlten.
An den fröhlichen Abend des Maifeiertages schloss sich am 2. Mai ein stimmungsvoller Morgen an. Rund 300 Frühaufsteher kamen zum Sonnenaufgang auf die neue Seebrücke, wo kostenlos der „Erste Kaffee des Tages“ ausgeschenkt wurde.
Das finale Highlight der Seebrückeneröffnungsfeier bildete am Sonntag das große Scharbeutzer Anbaden. Rund 200 Ostseefans sprangen hierbei trotz frösteliger Temperaturen in die Wellen und wurden von ca. 500 Besuchern, die trockenen Fußes am Strand standen, tüchtig angefeuert.
Mehrkosten
19,9 Millionen Euro hat das Bauwerk mit der markanten Spitze am Ende letztlich gekostet, 90 Prozent davon übernimmt das Land. Ursprünglich war die Gemeinde von etwa acht Millionen Euro ausgegangen. Den mehr als doppelt so hohen Preis begründete sie mit den gestiegenen Kosten in der Baubranche.
Die neue Seebrücke ist nach Angaben der Gemeinde 310 Meter lang und damit 50 Meter länger als das Vorgängerbauwerk, das im Frühjahr 2023 abgerissen worden war. Der Neubau ist bereits die vierte Seebrücke in dem Ostseebad. Die erste hölzerne Anlagebrücke entstand den Angaben zufolge im Jahr 1909. Sie wurde 1940 durch Eisgang zerstört. 1956 wurde eine neue Holzbrücke errichtet. 1997 wurde sie durch ein Bauwerk aus Stahlbeton ersetzt.
Der Scharbeutzer Neubau macht das Trio neuer Seebrücken in der Lübecker Bucht komplett. Der Flaniersteg im ebenfalls zur Gemeinde Scharbeutz gehörenden Haffkrug und die neue Seebrücke in Timmendorfer Strand waren im September 2024 für die Öffentlichkeit freigegeben worden.
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