Jens Mecklenburg

Herausgeber & Autor

Zum Portrait

Fischküche Laboe

Vor Anker gehen an der Kieler Förde
1. Oktober 2021

In der Fischküche Laboe, gelegen im ehemaligen Fischerdorf, scheint der Fisch noch das Symbol der Fruchtbarkeit, Reinheit und des Glücks zu sein, als das er ursprünglich galt. Wer hierher kommt, den erwartet ein maritimes Geschmacks-Erlebnis.

Wer in Kiel lebt, Besuchern den Flair der Stadt sinnlich erfahrbar machen möchte, schippert mit ihnen mit der Fähre vom Ende der Förde zu seinem Anfang nach Laboe, einem ehemaligen Fischerdorf. An Bord zitiere ich dann gerne Johann Wolfgang von Goethe:
 

Ach wüsstest du, wie’s Fischlein ist
So wohlig auf dem Grund,
Du stiegst herunter, wie du bist,
Und würdest erst gesund

Die Gäste erwarten am Ende der Seefahrt natürlich frischen Fisch. Zu Recht ist Fisch doch ein Symbol für Fruchtbarkeit, Reinheit, Glück und Labsal der Liebenden. Runter von Bord, geht’s gleich zum Hafenplatz, zur Fischküche von Agron und Swantje Salihu. Ein echtes Fischrestaurant. So schmeckt Kiel und die Ostsee: nach Butt, Dorsch, Hering, Lachs und Scholle.

©Fischküche

Erlebnis Selbstbedienung

Die Selbstbedienung hier ist ein echtes Erlebnis: Jeder Gast wird draußen bei den Fahnenmasten empfangen und gefragt, ob er auf der Terrasse (mit Heizstrahlern, Heizkissen, Decke, auch bei kühlem Wetter bestens zu empfehlen) oder innen sitzen möchte. Manchmal muss man etwas warten, aber Langeweile kommt nie auf, gibt es doch viel zu sehen und zu entdecken beim bunten Treiben auf dem Hafenvorplatz. Da die Gäste nicht mehr aus hygienischen Gründen direkt in der Küche, wo die Köche und Köchinnen wirbeln, bestellen können, bestellt man drinnen einfach an der Bar. Serviert wird am Tisch. Draußen bestellt man Draußen und bekommt es ebenfalls an den Tisch gebracht. Vor Corona schnackt man mit der Empfangschefin, bestellt an der Bar, bekam einen Signalgeber in die Hand, wartet dessen Zeichen ab (hat meiner gepiept oder war es der vom Nachbarn?) und holt sein Wunschgericht von dort ab, wo es erschaffen wurde. In der Küche wirbeln auf engstem Raum aber gut einsehbar die Köchinnen und Köche, die sich mit Edelmut und Entschlossenheit ihrer Verantwortung stellen: à la minute den besten Fisch weit und breit zuzubereiten. Aber so wie es jetzt läuft, läuft es auch prima.

Bei den Beilagen muss man die üblichen Kompromisse des Massengeschäfts eingehen aber auch Feingaumen finden vernünftige Beilagen zum Fisch. Mir reichen meist ein Salat und Baguette. Ich komme ja zum Fischessen hierher. 

Auf der Terrasse genießt man den Blick auf den Fischereihafen, den Fähranleger und das Treiben auf der Kieler Förde. Da der moderne Mensch ja gerne im Gehen oder Stehen isst, bekommt man hier auch ein gutes Fischbrötchen auf die Hand. Schon Goethe wusste:

Alles ist aus dem Wasser entsprungen!
Alles wird durch das Wasser erhalten!
Ozean, gönn uns dein ewiges Walten.

Johann Wolfgang Goethe

Ach ja: Die Tage wird die Miesmuschel-Saison in der Fischküche eigeläutet. Auch ein guter Grund für einen Abstecher nach Laboe. Man kommt übrigens auch mit dem eigenen Schiff hin aber auch mit PKW, Bus, Fahrrad, zu Fuß oder was es sonst noch an Fortbewegungsmitteln gibt.

© Fischküche Laboe

Fischküche Laboe

Hafenplatz 1
Laboe

Tel. 04343/429799

www.fischkueche-laboe.de

Öffnungszeiten:
in der Hauptsaison tägl. ab 11.30 Uhr