Johanna Rädecke

Redakteurin

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Europas größtes Clubfestival findet auch 2020 statt

Das Reeperbahn Festival Hamburg
15. September 2020

Als weltweit erstes Musik-Festival dieser Größenordnung kann das Reeperbahn Festival in Hamburg trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie stattfinden. Unter Einhaltung der zurzeit geltenden Hygiene- und Abstandsregeln werden vom 16. bis 19. September täglich bis zu 2.300 Besucher bei insgesamt 120 Konzerten auf rund 30 Bühnen in den Clubs, Theatern und Open-Air-Spielorten von Hamburgs berühmtem Unterhaltungsviertel St. Pauli wieder Live-Musik erleben. 

© www.mediaserver.hamburg.de

Mit der Durchführung des Reeperbahn Festivals setzt Hamburg internationale Maßstäbe für die Musikbranche und macht zum Ende der musikalischen Freiluftsaison real erlebbar, unter welchen Bedingungen derzeit Kulturveranstaltungen gerade in geschlossenen Räumen umgesetzt werden können. Für alle Musikliebhaber, die dieses Jahr nicht live dabei sein können, wird ein großer Teil der Konzerte unter www.reeperbahnfestival.com kostenlos live gestreamt. Trotz der stark begrenzten Kapazitäten stehen hier zurzeit auch noch Tagestickets ab 45 Euro zur Verfügung – sie können aber kurzfristig schnell wieder vergriffen sein. Eine Abendkasse vor Ort wird es in diesem Jahr nicht geben.


Hybrid aus Real und Digital: Live-Tickets sind wieder erhältlich

Mit 120 Konzerten sowie rund 40 Programmpunkten aus den Bereichen Arts, Word, Film und Discourse bietet das Reeperbahn Festival 2020 zwar nur ein Fünftel des Programms der Vorjahre, bleibt aber auch im pandemiegerechten Rahmen ein zukunftsweisendes Ereignis für die Musik und Entstehungsort gesellschaftlicher Veränderung. Wie gewohnt werden in den Clubs viele musikalische Newcomer und die zurzeit kreativsten nationalen und internationalen Bands präsentiert. Highlights sind 2020 unter anderem die Lokalmatadore „Die Sterne“, der Indie-Pop-Sänger Drangsal, die dänische Sängerin Tina Dico, die deutsch-amerikanischen Rapperin Akus Naru oder der britische Singer-Songwriter Tom Gregory. 

Die dazugehörige Reeperbahn Festival Conference, eine der weltweit wichtigsten Fachveranstaltungen und Treffpunkt der Musikbranche, findet mit rund 100 Talks, Sessions und Panels sowie über 200 Speakern gleichzeitig im digitalen Rahmen statt.

Dadurch wird das Festival vor dem Hintergrund der pandemiegerechten Umsetzung in diesem Jahr zu einer Hybrid-Veranstaltung, die Live-Programm vor Publikum und digitale Angebote vereint. Der Verringerung der Live-Konzerte steht ein erweitertes digitales Angebot gegenüber, das auch all denjenigen, die nicht vor Ort sein können, mit Live-Streams und Video-On-Demand-Optionen so viele Möglichkeiten wie nie zuvor bietet, das Festival virtuell zu erleben. 

Das Konzert-, Kunst-, Word- und Film- und Discourse-Programm findet nach wie vor live in den Clubs auf St. Pauli statt, während das Programmangebot für die Fachbesucher in den virtuellen Raum verlegt wird. 

©Jim Kroft

ANCHOR – Reeperbahn Festival Music Award

Ein (Live-) Höhepunkt des Reeperbahn Festivals wird erneut die Verleihung des ANCHOR Awards an aufstrebende Newcomer am Samstag den 19. September sein. Live begutachtet und ausgewählt von prominenten Musikgrößen wie den Produzenten Tony Visconti, dem Ex-Spice Girl und erfolgreichen Musikerin Melanie C., Frank Dellé von SEED oder dem deutschen Musikjournalisten und Moderator Markus Kavka gehen sechs nominierte Künstler und Bands ins Rennen. Vorher beweisen sie vor Publikum ihr Talent auf den Bühnen des Festivals. Mehr Informationen zum Award unter www.anchor-award.com.


Musikmetropole Hamburg unterstützt ihre Musik-Szene

Um die pandemiegerechte Umsetzung des Reeperbahn Festivals und der digitalen Konferenz zu ermöglichen, unterstützt die Stadt Hamburg die Veranstaltung 2020 mit weiteren Mitteln in Höhe von 500.000 Euro – zusätzlich zu der bisherigen Förderung von 410.000 Euro.  Neben weiteren Hilfen für die Kultur in Hamburg ist dies eine bislang beispiellose öffentliche Unterstützung der Kunst- und Kulturwirtschaft, die die große Bedeutung der Live-Musik für die Stadt unterstreicht. 

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg ist sich sicher: „Das diesjährige Reeperbahn Festival sendet ein unüberhörbares und wichtiges Signal in die gesamte Musikszene, dass und wie Clubkultur auch unter Corona möglich ist. Das Reeperbahn Festival zeigt sich auch in diesem Jahr wieder als Plattform für einige der derzeit besten und spannendsten Bands und Künstlerinnen und Künstler und unterstreicht damit seine internationale Bedeutung. Ich danke allen, die mit Mut, Kreativität und vielfältiger Unterstützung dazu beitragen, dass auch in diesem Jahr das Reeperbahn Festival in Hamburg stattfinden wird.“     

Seien es die Beatles, die vor genau 60 Jahren in den Clubs von St. Pauli die Weichen für ihre Weltkarriere stellten, oder die Eröffnung der Elbphilharmonie als eines der führenden Konzerthäuser der Welt – Hamburg nimmt seine Rolle als internationale Musikmetropole wahr und stellt gerade jetzt in der Krisenzeit der Branche die Weichen für die Zukunft. 

Foto: Christoph Eisenmenger