Jens Mecklenburg

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Die Walnuss vom königlichen Nussbaum

24. Oktober 2023

Der aus Asien stammende Walnussbaum soll schon den Garten des Königs Salomon geziert haben. Die Griechen schätzten die Frucht vom Nussbaum (Juglans regia) vor allem wegen ihres Öls, besteht doch der Walnusskern zu 60 Prozent aus Fett.

© Ingo Wandmacher

Im Tertiär hat es sogar in Grönland Walnussbäume gegeben. Während der Eiszeit sind sie jedoch ausgestorben und erst mit den Römern kamen die Walnüsse als welsche, d.h. „fremde“ wieder nach Mittel- und von da nach Nordeuropa. Walnussbäume werden übrigens bis zu 30 m hoch.

Botanisch sind Walnüsse gar keine Nüsse, sondern Steinfrüchte. Sie haben eine fleischig-ledrige Außenhülle, die aufreißt, sobald die Früchte reif sind. Im Inneren befindet sich der Kern, der essbare Teil der Walnuss. Der helle Samen ist von einem dünnen, bräunlichen, bei frischen Nüssen bitter schmeckenden Häutchen umhüllt, das ihn vor dem Eindringen von Sauerstoff schützt.

Walnüsse sind gesund, denn sie enthalten wichtige Mineralien (Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor, Eisen), Vitamine (B-Gruppe, Provitamin A) und gesunde Fette. Sie bestehen zu 72 Prozent aus mehrfach und zu 20 Prozent aus einfach ungesättigten Fettsäuren. Der Verzehr stärkt Nerven und Konzentrationsfähigkeit und senkt den Cholesterinspiegel. Angeblich macht die Walnuss auch müde Männer wieder munter. In Malaysia werden jedenfalls Forschungen an der Walnuss als natürliches Potenzmittel betrieben. Zumindest sind Walnüsse im Gegensatz zu Viagra nebenwirkungsfrei. Tatsächlich erweitert die in der Walnuss enthaltene Aminosäure Arginin die Gefäße und stimuliert die Blutzufuhr. Hinweise auf die besondere Wirkung der Walnuss finden sich schon in römischen Quellen.

Kulinarisch vielseitig einsetzbar

Kulinarisch ist die Walnuss vielseitig: Zunächst kann sie roh gegessen werden. Im Mittleren Osten werden halbreife Walnüsse in Sirup eingelegt – eine Delikatesse. Für Müsli und besonders für Backwerk eignet sich die herbe Nuss ganz hervorragend – man denke nur an Walnussplätzchen, und was wäre eine Marzipantorte oder Apfeltarte ohne Walnüsse? Auch im (Obst-) Salat macht sie sich gut und passt auch zu mariniertem Gemüse. Auch als gratinierte Topping-Kruste auf feinem Fleisch oder Fisch, kann die Nuss feine Akzente setzen.

Hirschrücken mit einer Walnusskruste © DWI

Das Öl der Walnuss ist eh köstlich – es braucht vier Kilo Nüsse für ein Liter Öl – und verfeinert wie die Nuss Gemüse und Salate.  Damit der Geschmack nicht leidet, sollten Walnüsse nicht zu warm gelagert werden. Nach einiger Zeit schmecken sie dennoch ranzig, im Licht bauen sie zudem ihre Vitamine rasch ab. Wer sicher gehen will, dass die Nüsse beim Lagern nicht leiden, sollte sie möglichst kühl in einem lichtundurchlässigen Behälter aufbewahren.