Johanna Rädecke

Redakteurin

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Aurora borealis

Magisches Leuchten in Norwegen
9. November 2021

Im Winter bewegen sich unglaubliche Farben über den arktischen Himmel und ziehen Besucher aus aller Welt in ihren Bann. An kaum einem Ort gibt es so viele Möglichkeiten, das Nordlicht zu erleben, wie in Nordnorwegen. Wann man die besten Chancen auf Sichtung hat und was es mit der Aurora borealis auf sich hat.

Von Ende September bis Ende März ist es in Nordnorwegen vom frühen Nachmittag bis zum späten Morgen dunkel – beste Voraussetzungen also, um das Nordlicht zu sehen. Die vielen Inseln, tiefen Fjorde und steilen Bergen Nordnorwegens bieten dazu die perfekte Kulisse. Nicht umsonst gilt die Region als eine der schönsten und interessantesten der Welt, um das Nordlicht zu sehen.

Nordnorwegen ist ein riesiges geografisches Gebiet, in dem Hunderttausende von Menschen leben. Es gibt Städte mit lebhaften Bars und Restaurants sowie großen Museen, aber auch kleine, ruhige Fischerdörfer und weite Landschaften ohne jegliche Lichtverschmutzung.

Während Erholungsuchende in den hochwertigen Hotels abschalten können, bietet sich für alle Aktivurlauber eine Nordlichtsafari an, im die Aurora borealis zu bewundern.

Es gibt keine 100%ige Garantie, wann das Nordlicht am Himmel zu sehen ist – es ist immerhin ein natürliches Phänomen, genau wie das Wetter. Während der Polarnacht in Nordnorwegen stehen die Chancen aber relativ gut. An klaren Tagen erblickt man außerdem im Süden wunderschöne Sonnenuntergangsfarben und im Norden einen tiefen Blaustich. In der „blauen Stunde“ der Dämmerung ist die Landschaft in ein glasiges Tiefblau getaucht.

Am ehesten zeigt sich die Aurora borealis, wenn das Wetter kalt und trocken ist. Die Nordlichtvorhersage-App NorwayLights für iPhoneAndroidoder Windows macht es leichter herauszufinden, wann und wo das Nordlicht zu sehen ist.

Kurz erklärt: Was sind die Nordlichter (englisch)?

Doch was ist die Aurora borealis überhaupt?

Viele fasziniert das Nordlicht, aber nur wenige kennen die Fakten und Legenden rund um die natürliche Lightshow.

Das Phänomen lässt sich aber recht einfach erklären: Wir haben alles der Sonne zu verdanken – auch das Nordlicht. Bei großen Sonneneruptionen werden riesige Mengen an Teilchen von der Sonne in das Weltall geschleudert. Und jetzt wird es wirklich interessant.


Die Mathematik des Nordlichts

Wenn diese Teilchen auf das Magnetfeld der Erde treffen, gelangen sie zu einem Kreis rund um den magnetischen Nordpol, wo sie mit den oberen Schichten der Atmosphäre interagieren: Ozon, Sauerstoff und andere Gase, die unsere Erde schützen. Die freigesetzte Energie ist das Nordlicht.

All dies geschieht rund 100 Kilometer über unseren Köpfen. Dank dieser immensen Kraft und einer verrückt hohen Anzahl an Atomen und Molekülen können wir Aurora so klar sehen.

Wir dürfen das Nordlicht aber nie als selbstverständlich hinnehmen. Es ist ebenso ein natürliches Phänomen wie das Wetter. Das Aussehen und die Intensität werden durch die Aktivität der Sonne gesteuert, und die Position des Nordlichts hängt vom Magnetfeld der Erde ab.

Normalerweise ist das magische Licht auf dem Festland Norwegens in der Nacht sichtbar, während es auf der Inselgruppe Spitzbergen tagsüber besser erkennbar ist. Wenn die Sonnenaktivität zunimmt, kann man das Nordlicht auch weiter südlich in Norwegen sehen.

Aurora borealis ist alles andere als ein neuartiges Ereignis. Das Himmelsfeuerwerk wurde schon in alten Geschichten thematisiert und hat zahlreiche Legenden inspiriert. Symbole im Zusammenhang mit dem Nordlicht sind auf den schamanistischen Trommeln der Samen dargestellt. In der samischen Sprache gibt es mehrere unterschiedliche Namen für das Naturschauspiel. Einer davon ist Guovssahas – „das Licht, das man hören kann“. Poetisch, nicht wahr?

Während der Wikingerzeit wurde das Nordlicht als Rüstung der jungfräulichen Walküren-Kriegerinnen gesehen, die ein seltsames, flackerndes Licht ausstrahlten. Heute bezeichnen Einheimische das Nordlicht oft respektvoll als „die grüne Dame“. Werfen Sie einfach einen Blick auf die Farben der Lichter in den zahlreichen Fotos und Filmen in den sozialen Medien. In echt können Sie jedoch viele weitere Nuancen erkennen.

Nordlicht in GILDESKÅL, Nordnorwegen.
©: PETTER FORMO / WWW.NORDNORGE.COM/GILDESKAAL

Übrigens…

Visit Norway gibt interessierten Reisenden, Hobby-FotografInnen und Nordlicht-JägerInnen wertvolle Tipps, wie die Aurora borealis am besten einzufangen ist: www.visitnorway.de/aktivitaten/naturwunder/nordlicht/fotografie-tipps/