Nordic Cuisine, also die Skandinavische Küche, ist schon seit einigen Jahren rund um den Globus beliebt und zaubert simple, aber aromatische Wald- und Fischgerichte auf unsere Teller. Ein neuer Trend ist inspiriert von der kalten, rauen und wunderschönen Natur der Finnmark in Nordnorwegen und bringt kulinarische Köstlichkeiten hervor: Die „Arctic Cuisine“.
Johnny Trasti des Trasti & Trine restaurant in Alta, Finnmark, ist zu seinen Wurzeln zurückgekehrt, nachdem er jahrelang als Chefkoch für den norwegischen Premierminister Gäste aus aller Welt bekocht hat. Im Interview berichtet er von seiner Beziehung zu der Natur und den Produkten die ihn umgeben und erklärt, was die Arctic Cuisine, die „wilde Schwester der Nordic Cuisine“ eigentlich ausmacht.
”In meinen Augen ist die Arctic Cuisine klar, nah an der Natur, wild und rau – sie ist wie die Nordlichter und Midsommar“, sagt er stolz. Die Saison hier sei kurz, doch das werde durch Geschmack wettgemacht. „Wir haben sehr seltene und robuste Zutaten, die in einer extremen Umgebung überleben müssen. Die Temperaturspanne umfasst alles von +30 bis -40 Grad Celsius“, erklärt der norwegische Koch. Während des Sommers scheint die Sonne bis zu 24 Stunden am Tag – Dunkle Nächte sind hier im Sommer unbekannt. In dieser Zeit erfahren Beeren, Kräuter und Gemüse einen Boost an Aroma und das mache, so Trasti, die Produkte so viel intensiver als irgendwo sonst auf der Welt.
Was so einzigartig an der Arctic Cuisine ist? Johnny Trasti erklärt: „Es ist leicht, sich inspirieren zu lassen, wenn man in der Natur lebt und jedes Wetter hat – und mindestens vier Jahreszeiten. Die umliegende Landschaft wird mich immer inspirieren und ich versuche stets, Essen neu zu erleben und neue Geschmäcker zu kreieren. Für mich ist es draußen, draußen in der Natur, wo meine kreativen Arbeiten herkommen. “
Lokale Strukturen
“Wir arbeiten fast ausschließlich mit lokalen Produzenten zusammen: Vom Kartoffelbauern bis zum Wildjäger sind diese Produzenten wichtig für die Glaubwürdigkeit und Philosophie unseres Restaurants. Wir sind ökozertifiziert und haben außerdem noch eine eigene Bäckerei und ein Gewächshaus.“ Doch gut Dingen will Weile haben: Bis er Kontakt zu all seinen jetzigen Produzenten hatte, vergingen 20 Jahre.
Ein richtiges Lieblingsrezept der Arctic Cuisine hat der Koch nicht. Aber: „Das ist ganz tagesabhängig. Den einen Tag bekommen wir unseren ersten Spinat, an einem anderen frische Forellen von den Eisfischern. Aber am beeindruckendsten ist für mich das Schneehuhn, das bei Temperaturen von +30 ° C bis -40 ° C lebt. Es hat einen unglaublichen Geschmack aus der Umgebung. “
Zutaten so einzigartig wie die Landschaft
„Wenn man gute Pilzplätze findet, ist es immer der Himmel! Hier gibt es so viele einzigartige Zutaten wie Birkensirup, Königskrabbenschwanz, Schneekrabben, kleine Jakobsmuscheln, Herz und Leber von Wildvögeln und Hasen“, sagt er.
Wer also bei seinem nächsten Urlaub nach Norwegen fährt, sollte den Norden auf keinen Fall auslassen. Nicht nur im Trasti & Trine restaurant in Alta, Finnmark, können Feinschmecker die „Arctic Cuisine“ erleben. Auch in Tromsø, Vardø Hotel, und im Sorrisniva finden sich Gelegenheiten.