Jens Mecklenburg

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Amrumer Inselgeschichte(n) 

4. Januar 2023

Ein neues Jahr beginnt – Anlass genug für einen Blick zurück in die Geschichte. Und auf Jahreszahlen, die für Amrum eine große Bedeutung haben. Na, sind Sie fit in Amrums Inselgeschichte? 

© Claudia Engel-Rose

Es war im Jahr 1231, als die Insel erstmals urkundlich erwähnt wurde. Im Erdbuch des dänischen Königs Waldemar wird Amrum als „ambrum, hus, ha, co.“ aufgeführt – demnach gab es damals wie heute: Häuser, Hasen und Kaninchen. Besiedelt war die Insel freilich schon viel länger – wie etwa das Hünenbett von Nebel, ein Großsteingrab aus der Jungsteinzeit, belegt.  

Im Januar 1362 musste die Insel – wie die gesamte Deutsche Bucht – eine der verheerendsten Sturmfluten der nordfriesischen Geschichte über sich ergehen lassen: „die erste Grote Mandrenke“, oder auch „zweite Marcellusflut“ genannt. Sie nahm nicht nur vielen Insulanern das Leben, sondern tilgte auch ganze Küstenstriche für immer von der Landkarte. 

1735 strandete ein Schiff vor Amrum, das mit Tee beladen war. Die Legende sagt, dass die Insulaner das unbekannte Kraut zunächst wie Grünkohl verwandten – bis ihnen irgendwann ein Amrumer Seemann zeigte, wie man den Tee in China zubereitete. Daraufhin entwickelten die Menschen auf Amrum eine ganz eigene Art, ihren Tee zu kochen: der Friesentee war geboren. 

Vom Tee zum Kaffee: Im Jahr 1810 fand im Dritten Koalitionskrieg ein Scharmützel um eine Schiffsladung Kaffee statt – als „Amrumer Kaffeekrieg“ ging die Auseinandersetzung in die Inselgeschichte ein. Dabei wurde ein englisches Kommando besiegt und der dänischen Verwaltung übergeben. 

Kriege gab es reichlich in der Geschichte der schönen Insel. Besonders prägend war der von 1864. In der Folge wurde die Insel, wie ganz Schleswig, gemeinsam von Österreich und Preußen regiert. Dann fiel Amrum an Preußen und wurde 1867 Teil der preußischen Provinz Schleswig-Holstein. In dieser Zeit wanderte mehr als ein Viertel der Amrumer Bevölkerung aus. Viele gingen in die USA.  

Am 1. Januar 1875 wurde kurz vor Sonnenuntergang der Amrumer Leuchtturm in Betrieb genommen. Er ist der größte an der deutschen Nordseeküste und heute das Wahrzeichen der Insel Amrum. Das Jahr markiert auch das Ende der „Strandräuberei“ – war im 18. und 19. Jahrhundert das Bergen gestrandeter Schiffe eine wichtige Einnahmequelle der Insel, nahm die Zahl der Strandungen auf der Amrumer Westseite jetzt stark ab. 

© Gilda Neubauer

Am 1. September 1885 bat der Architekt Ludolf Schulze aus Waldhausen bei Hannover die Gemeindevertreter der Insel um die Konzession für den Aufbau eines Badeortes an der Südspitze Wittdün. Das Gesuch wurde zwar abgelehnt, aber die Idee eines Seebades war geboren. 1889 entstanden die ersten Hotels auf Amrum. Der Rest ist – Geschichte.  

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