Anlässlich der Grenzziehung zwischen Deutschland und Dänemark vor 100 Jahren – im Gefolge des ersten Weltkriegs – veranstalten das Rendsburger Atelier4und20 in Zusammenarbeit mit Sydslesvigsk Forening und dem Kooperationspartner XBunker – Multikulturhuset Sonderborg eine grenzüberschreitende jurierte Kunstaustellung zum Thema GRENZE.
Kuratoren sind das Künstlerpaar Renate Basten und Jürgen Baum. Als wissenschaftliche Begleiter konnte die Kunsthistorikerin Elisabeth Hertzum aus Aabenraa sowie Prof. Dr. K.-O. Kahrmann aus Flensburg gewonnen werden. Ausstellungsorte sind Sonderborg, Uge (Tinglev), Rendsburg, Schleswig und Kiel. Es ist ein Katalog erschienen, Gestaltung Daniela und Wolfgang Wehrmeier, Artelier Alte Schule Tiebensee. Förderung: Land Schleswig-Holstein und Kreis Rendsburg-Eckernförde.
Folgende Fragen und Thesen leiteten die teilnehmenden 38 Künstler*innen aus Sonderjylland und der Region nördlich des Kanals in Schleswig-Holstein:
Während 75 Jahren leben Dänen und Deutsche als Nachbarn ohne Krieg. Jetzt sind zwei Generationen ohne diese Bedrohung aufgewachsen und schauen infolge vermutlich anders auf dieses Thema (Grenze). Aber wie? Grenzen sind eine Not-Regelung. Welche Art Not soll/kann begrenzt werden?
Grenzen sind eine Neu-Ordnung. Neuordnungen schaffen Unruhe und sehr unterschiedliche Reaktionen. Welche Art von Neuordnung ist die „genforening“ (Wiedervereinigung) aus heutiger, persönlicher Sicht?
Grenzen werden gebraucht/mißbraucht, abhängig davon, wie wir mit Gegensätzen und der dadurch ausgelösten Ambivalenz umgehen- wie rein/unrein, schwarz/weiß. Wo brauchen wir Grenzen? Wo mißbrauchen wir sie? Ist vielleicht „Respekt“ die Idee, die Grenzen überwindet und sie als unwichtig und überflüssig erscheinen lassen könnte?
Entstanden sind Gemälde, Zeichnungen, Fotografien, Plastiken und Installationen, teils mit Sound.