Die Stellenanzeige stieß deutschlandweit auf Interesse: Wangerooge sucht einen Leuchtturmwärter. Nun steht fest, wer sich künftig um das Wahrzeichen der Nordseeinsel kümmert – ein Mann aus Nordrhein-Westfalen.
Es gab eine Flut von Bewerbungen für den Job des Leuchtturmwärters auf der Nordseeinsel Wangerooge. Mittlerweile hat die Gemeinde die begehrte Stelle vergeben. „Der Arbeitsvertrag ist nun unterzeichnet. Da fällt uns wirklich ein Stein vom Herzen“, sagte Kurdirektorin Rieka Beewen laut einer Mitteilung am Mittwoch.
Bekommen hat den Job demnach ein junger Vater aus Nordrhein-Westfalen. Er soll ab Juni seine Arbeit aufnehmen und am Pfingstmontag offiziell vorgestellt werden – dann nämlich öffnet das Inselmuseum, das zum Leuchtturm gehört, nach einer Restaurierung wieder. Die Stellenanzeige war deutschlandweit auf ein enormes Interesse gestoßen, im Inselrathaus gingen rund 1100 Bewerbungen ein.
Der 39 Meter hohe, denkmalgeschützte Alte Leuchtturm ist eines der Wahrzeichen der Nordseeinsel. Anfang Februar hatte die Gemeinde den ungewöhnlichen Arbeitsplatz per Stellenanzeige ausgeschrieben. Die Insel suchte allerdings keinen Leuchtturmwärter im herkömmlichen Sinne – die gibt es schon seit Ende der Neunzigerjahre nicht mehr an Nord- und Ostsee.
Fast so viele Bewerber wie Einwohner
Der Leuchtturm, der seit 1969 nicht mehr in Betrieb ist, wird von der Insel touristisch genutzt, etwa als Aussichtsplatz. Nach der Restaurierung soll auch der Turm bald wieder öffnen. Laut Jobbeschreibung zählen zu den Aufgaben daher Ticketverkauf, Einlasskontrolle und der Verkauf von Souvenirartikeln.
Die Stellenanzeige für den Job wurde im Internet verbreitet und zahlreiche Medien berichteten. In der Folge stapelten sich im Inselrathaus die Bewerbungen, die teils auch aus dem europäischen Ausland eingingen. Ein so großes Bewerbungsverfahren hat die Gemeindeverwaltung nach eigenen Angaben in ihrer Geschichte noch nicht erlebt.
Im Rathaus der rund 1200 Einwohnerinnen und Einwohner zählenden Urlaubsinsel arbeiten gerade mal ein Dutzend Verwaltungskräfte – nur eine Angestellte beschäftigt sich mit der Personalarbeit. Für die Leuchtturmwärtersuche wurde eine Auswahlkommission gebildet.
„In diesen Wochen wurde hier wirklich viel geleistet, neben den Saisonvorbereitungen war dieser Prozess wirklich eine Mammutaufgabe. Ich möchte mich ganz herzlich bei allen Beteiligten für die geleistete Arbeit bedanken“, sagte Kurdirektorin Beewen. „Wir haben es uns bis zuletzt nicht leicht gemacht, eine Entscheidung herbeizuführen.“ Die Gemeinde führte nach eigenen Angaben 45 Vorstellungsgespräche, zehn Bewerber kamen in eine engere Auswahl.