Barbara Maier

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Vogelzählung – Stunde der Wintervögel 

3. Januar 2023

Wer jetzt noch die Vögel vor dem Fenster anfüttert, erhöht seine Beobachtungschancen bei der „Stunde der Wintervögel“. Vom 6. bis 8. Januar ruft der NABU wieder zur bundesweiten Vogelzählung am Futterhaus auf. Vor allem vom Fenster aus sollen Naturfreunde die Futterstelle im Garten oder auf dem Balkon beobachten und die Vogelarten zu zählen. Für den Naturschutz werden so wertvolle Daten gesammelt. Naturinteressierte können auf den interaktiven Karten des NABU erkennen, welche Invasionsvögel auf dem Vormarsch sind.

Amsel © NABU Mike Lane fotolia

Vogel mit Müllschlucker-Magen und Säufer-Leber 

„In den vergangenen Tagen gab es erste Meldungen von Seidenschwänzen in Bremen“, freut sich NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann, „vielleicht kommt da noch ein Schwung aus dem Norden zu uns.“ Der etwa starengroße Vogel mit Federhaube brütet nahe am Polarkreis und hat einen regelrechten Müllschlucker-Magen und eine Säufer-Leber. „Seidenschwänze vertilgen auch eher unbeliebte kernige Früchte wie Hagebutten oder Schneeball und können mit ihrer großen Leber reelle Mengen an schon gegorenen Früchten vertragen.“ Bei Mangel an Vogelbeeren in der Taiga kommen ganze Schwärme aus dem Norden zu uns. 

Bereits zum 13. Mal ruft der NABU zur winterlichen Vogelzählung auf. Und wieder gilt: Je mehr Menschen mitmachen, desto aussagekräftiger werden die Ergebnisse. „An Deutschlands größter ‘Citizen science‘-Aktion kann sich jeder beteiligen und eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder hartgesotten und dick eingepackt im Park zählen und anschließend dem NABU melden“, betont Hofmann. 

Seidenschwanz © NABU Hartmut Mletzko

„Dabei wird von jeder Art nur die höchste Anzahl notiert, die man im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachtet“, erklärt der Naturschützer die Vorgehensweise. Wer unsicher ist, findet unter der Meldeseite „www.NABU.de“ jede Menge Bilder und Beschreibungen der Vögel und sogar einen Vogeltrainer. Zudem ist für telefonische Meldungen am 7. und 8.  

Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800/1157115 geschaltet. 

Bei der vorigen Wintervogelzählung beteiligten sich bundesweit über 176.000, davon fast tausend Vogelfreunde aus Bremen. Die Kohlmeise ergatterte entgegen dem Bundestrend den Spitzenplatz als häufigster Wintervogel in Bremens Gärten, Blaumeise und Amsel folgten auf Platz zwei und drei. Bundessieger Spatz wurde in Bremen gerade einmal halb so oft gezählt wie die Kohlmeise und erreichte hier nur den 4. Platz.

Seidenschwanz © NABU Hartmut Mletzko